Shopping
Wayfair: Möbel-Riese verlässt Deutschland – das sind die Gründe
Berlin. Wayfair zieht sich nach 15 Jahren aus dem deutschen Markt zurück. Der Online-Shop ist schon nicht mehr erreichbar. Das ist der Grund.
„Leider nimmt Wayfair in Deutschland und Österreich keine neuen Bestellungen mehr entgegen“: Wer am vergangenen Freitag (10. Januar) die Homepage des Möbelhändlers besuchte, wusste schnell, was los ist. 15 Jahre lang hatte Wayfair versucht, in Deutschland und Österreich sein Geschäftsmodell zu etablieren – offenbar mit zu wenig Erfolg.
„Die schwierigen makroökonomischen Bedingungen, die begrenzte Markenbekanntheit und unser kleiner Marktanteil machen eine Expansion in Deutschland zu einer Herausforderung“, erklärte Wayfair-Chef Niraj Shah in einem Statement und kündigte in verschnörkeltem Marketing-Sprech den Rückzug aus dem Markt an.
Das Unternehmen streicht weltweit bis zu 730 Stellen, etwa drei Prozent seiner Belegschaft. Das Ziel ist die Konzentration auf neue Wachstumstreiber wie physische Einzelhandelsgeschäfte.
Wayfair bietet Mitarbeitenden an, an andere Standorte umzuziehen
Laut dem US-Portal „CNBC“ werden etwa die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, nach London, Boston oder andere Standorte umzuziehen, so Finanzchefin Kate Gulliver demnach. Die betroffenen Positionen umfassen sowohl Unternehmens- als auch Kundenservice- und Lagerrollen.
„In unserer jüngsten Bewertung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass das Erreichen eines marktführenden Wachstums in Deutschland nach wie vor ein langwieriges und kostspieliges Unterfangen ist, das zunehmend hinter den potenziellen Renditen zurückbleibt, die wir in anderen Bereichen sehen. Um sicherzustellen, dass wir unsere Ressourcen auf Initiativen ausrichten, die die größte Wirkung erzielen können, haben wir die schwierige, aber notwendige Entscheidung getroffen, unsere Bemühungen auf Bereiche mit starkem langfristigem Potenzial umzuschichten“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Lesen Sie auch: Rabattschlacht um Möbel? Manager sagt, warum Ikea da nicht mitmacht
Wayfair: Geschäft in Deutschland offenbar zu zeit- und kostenintensiv
In einer Mitteilung an die Mitarbeiter, die „CNBC“ vorliegt, erklärt Gründer und CEO Niraj Shah, dass der Ausbau des Geschäfts in Deutschland zu zeit- und kostenintensiv sei. Shah schrieb: „Der Ausbau unseres Marktanteils und die Verbesserung unserer Wirtschaftlichkeit in Deutschland erwiesen sich als schwierig aufgrund von Faktoren wie den schwachen makroökonomischen Bedingungen für unsere Kategorie in Deutschland, der geringeren Reife unseres Angebots, unserer aktuellen Markenbekanntheit und unserer begrenzten Skalierung.“ Der Wayfair-CEO kündigte an, sich künftig mehr auf Großbritannien, Irland und Kanada konzentrieren zu wollen. Dort seien die Wachstumschancen besser.
Wirtschaft in Berlin
Abonnieren Sie kostenlos den Wirtschafts-Newsletter der Berliner Morgenpost
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Für die Umstrukturierung rechnet Wayfair mit Kosten zwischen 102 und 111 Millionen Dollar. Das Unternehmen will sich künftig auch wieder verstärkt auf den stationären Handel konzentrieren. Der US-Möbelhändler ist wie viele andere Konkurrenzunternehmen von einer weltweit sinkenden Nachfrage nach Einrichtungsgegenständen betroffen. So sank der Umsatz im dritten Quartal 2024 um zwei Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar.
tok/bef
München schreibt Fashion Award für Mode- und Accessoire-Designer aus
Euro auf Talfahrt: Das sind die Gründe und Folgen für Deutschland
Borussia Dortmund mit Renato Veiga vom FC Chelsea einig
Möbel-Riese zieht sich aus Deutschland zurück: 730 Mitarbeiter verlieren ihren Job
Markus Krösche gibt Update zum möglichen Transfer von Omar Marmoush
Nach Sky Infos prüft der BVB eine Leihe von Chelsea-Spieler Carney Chukwuemeka
Wayfair: Möbel-Riese verlässt Deutschland – das sind die Gründe
Rückzug von Möbelhändler Wayfair aus Deutschland – Jobs werden gestrichen
Maul- und Klauenseuche in Deutschland ausgebrochen – die wichtigsten Antworten
