Mallorca Magazin:Herr Mbi, Sie möchten in Zukunft mit Ihren Trainingscamps auch auf Mallorca durchstarten. Ist die Insel ein guter Ort, um fit zu werden?
Bertrand Mbi:Bei einigen meiner Camps, die in Thailand, Südafrika und Deutschland stattfinden, werden zu 50 Prozent Übungen an den Geräten vollführt. Ansonsten baue ich viele Bewegungsabläufe aus dem Calisthenics mit dem eigenen Körpergewicht ein. Mallorca wäre ein idealer Ort, da wir die Hälfte der Zeit im Freien, sogar am Strand trainieren könnten. Ich war selbst bereits ein paar Mal auf Mallorca und auf Lanzarote. Auf der Baleareninsel könnte man das Programm mit Hiking im Tramuntana-Gebirge verknüpfen.
MM:Wie wichtig ist eigentlich ein geringer Körperfett-Anteil, um so durchtrainiert auszusehen, wie Sie es sind?
Mbi:Ich selbst berechne nicht meinen Körperfett-Anteil, andere Dinge sind für mich essenziell. Selbst ein perfektes Fitness-Studio ist nicht ausschlaggebend – ich sage immer, die direkte Umgebung kann das Gym sein. Diese Botschaft versuche ich durch Social Media mit den Calisthenics-Übungen zu vermitteln. Wichtig ist ein guter Trainer, der seine Schüler auf das nächsthöhere Level bringen kann. Natürlich hilft es dabei, selbst fit zu sein. Viele sagen, dass sie mein Aussehen inspiriert. Schließlich hat man als Fitness-Coach eine Vorbildfunktion, und wie etwa könnte ich motivieren, wenn ich einen Bierbauch hätte? Doch es geht um mehr als nur Fitness, denn ich sehe mich in der Rolle als Lifecoaches. Neben Körperertüchtigung sind viel Schlaf, wenig Stress, eine gesunde Ernährung und Durchhaltevermögen beim Training die Säulen der Gesundheit.
MM:Wie oft trainieren Sie, um so eine Top-Kondition zu haben?
Mbi:Mein Training umfasst zwei bis drei Stunden drei- bis viermal die Woche. Ich teile die Übungseinheiten nach Cardioeinheiten ein, und trainiere an manchen Tagen speziell den Unter- und den Oberkörper beziehungsweise die Beine. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Ich sehe das Fitnesstraining als viel mehr als reine Körperübungen, nämlich als Therapie. Dabei befreie mich bei jedem Gym-Besuch von negativen Energien und mentalem Müll. Seitdem ich angefangen habe zu trainieren, bin ich noch nie krank gewesen.
MM:Wann haben Sie mit dem Sport angefangen? Was war Ihre Motivation dafür?
Mbi:Ich bin in Kamerun geboren und in Südafrika aufgewachsen. Als ich ein Kind war, musste sich meine Familie darum Sorgen machen, was es zu essen gab. Doch wurde zu der Zeit das Fundament für meine sportliche Zukunft gelegt. Zu dem Zeitpunkt, mit 13 Jahren, war ich sehr dünn, aber schon körperlich stark. Mein Bruder inspirierte mich, mit dem Kraftsport anzufangen, anfangs waren es nur Liegestütze und Klimmzüge. Bald merkte ich, dass es meine Leidenschaft und Bestimmung war. Demnächst möchte ich ein Buch über meine Geschichte mit dem Titel “Built by pain” schreiben.
MM:Sie haben mehrere Millionen Follower auf Social Media und Ihre Videos gehen durch die Decke. Was ist Ihre Botschaft?
Mbi:Ich könnte 24 Stunden am Tag über Fitness sprechen. Mir liegt die junge Generation am Herzen. Viele junge Menschen sind mit Drogen und Alkohol auf dem falschen Weg. Fitness könnte für sie, ein guter, gesunder Pfad sein.