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US-Konzern New Balance wegen Björn-Höcke-Hut “entsetzt”: Konflikt mit rechtem Shop brisant
Der Onlineshop “Patria-Laden” sorgt durch den Verkauf von Björn-Höcke-Artikeln für Aufsehen. Nun wehrt sich offenbar der US-Konzern New Balance – der sein Logo für rechte Zwecke missbraucht sieht.
Aufkleber mit dem Schriftzug “Abschieben schützt Frauen”, Deutschlandfahnen-Ohrringe oder “Ehre Freiheit Vaterland”-Shirts: Der Onlineshop “Patria-Laden” hat nahezu alles, was das rechte Herz begehrt.
Auch Björn-Höcke-Anglerhüte verkauft das Unternehmen, aktuell in zwei Größen: S und L. 23 Euro inklusive Mehrwertsteuer kostet einer, Versandkosten kommen noch obendrauf. Zehn Prozent der Erlöse, so schreibt es der Onlineshop, sollen an “Björn Höckes Rechtskosten wegen ‘Alles für DE'” fließen.
Dabei spielt die Firma auf den Prozess an, den der Thüringer AfD-Chef und rechtsextreme Spitzenkandidat seiner Partei zuletzt verloren hat. Höcke hatte auf einer AfD-Veranstaltung im Dezember im thüringischen Gera die verbotene Losung der nationalsozialistischen SA “Alles für Deutschland” geäußert beziehungsweise sein Publikum dazu animiert, dies zu tun. Deswegen wurde er Anfang Juli zu einer Geldstrafe verurteilt. In einem ähnlich gelagerten Fall hatte das Landgericht Halle den 52-Jährigen bereits im Mai ebenfalls verurteilt.
“Zeige deine Unterstützung für Björn Höcke auf der Straße, bei Festivals und am Baggersee”, heißt es auf der Webseite, sowohl unter dem Anglerhut als auch den Björn-Höcke-Shirts, die das Unternehmen für 42 Euro verkaufen will.
Zudem schreibt “Patria-Laden”: “Alle basierten Hutträger erhalten eine exklusive Autogrammkarte von Björn Höcke in ihr Paket.” Darunter folgt jedoch gleich die Mitteilung: “(Service-Meldung: Aufgrund des hohen Andrangs sind die Autogrammkarten derzeit vergriffen, wir liefern nach!)”
Während die vergriffenen Autogrammkarten womöglich für die Käufer ärgerlich sein mögen, könnte der Hut für den Shop zum Problem werden. Denn: Neben dem kleingeschriebenen Schriftzug “björn höcke” zieren den Hut auch die Buchstaben “BH”, die in ihrer Darstellung auf dem Kleidungsstück stark an das Logo des US-Sportartikelherstellers New Balance erinnern. Das “B” ist von vier Zacken durchsetzt, ähnlich wie das “N” bei New Balance. Zudem gehen die beiden Buchstaben ineinander über und stehen leicht schief. Ob die Ähnlichkeit gewollt ist, ist offen.
Doch auch abgesehen davon, ob gewollt oder nicht: Der Björn-Höcke-Anglerhut könnte bald rechtliche Folgen haben. Das erfahren Kunden, die den Konzern New Balance kontaktieren und mit dem Logo in dem Onlineshop konfrontieren. “Wir sind sehr entsetzt über diese Webseite und wofür sie steht”, heißt es in einer E-Mail, die von einer “Katharina G” unterschrieben ist.
Die Nachricht sowie Screenshots eines New-Balance-Kunden liegen t-online vor. “Ich habe die Angelegenheit eskaliert, da Björn Höckes, die AfD und deren Anschlüsse bestimmt nicht New Balance darstellen. Bei uns vertreten wir nämlich alle Menschen der Erde und natürlich Demokratie”, schreibt die Mitarbeiterin weiter.
Was mit der besagten “Eskalation” gemeint ist, wird im weiteren Verlauf der E-Mail klar: “Der Fall wurde bereits zuvor weitergeleitet, jedoch sind wir noch dabei, dieses Unternehmen die Verkaufsrechte und Nutzen unseres Logos zu entziehen.” Offenbar wurde die Nachricht aus dem Englischen übersetzt, was den Grammatikfehler erklären könnte.
Laut der Mitteilung des New-Balance-Kundenservices prüft der US-Riese also offenbar rechtliche Schritte gegen den deutschen Onlineshop, weil es das Logo durch die Nutzung mit dem Björn-Höcke-Schriftzug missbraucht sieht. Welche Schritte genau geplant sind, ist jedoch offen. Je nachdem könnte es für den patriotischen Onlineshop aber teuer werden. Eine entsprechende t-online-Anfrage bei der Pressestelle von New Balance blieb bislang unbeantwortet.
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