Bussiness
Uber will künftig in ganz Deutschland Taxis vermitteln – auch auf dem Land
Uber öffnet seine App für alle Taxiunternehmen in Deutschland, um zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.
Bisher war Uber nur in 16 deutschen Städten verfügbar; nun können sich Taxifahrer und Mietwagenunternehmen bundesweit vermitteln lassen.
Uber tritt damit im Kampf gegen Bolt und Freenow auch in Konkurrenz zu traditionellen Taxi-Ruf-Zentralen.
Der Fahrdienstvermittler Uber öffnet seine App nun für alle Taxiunternehmen in ganz Deutschland. Bisher war es nur möglich, in 16 deutschen Städten Fahrten mit Uber zu buchen. Ab sofort können sich Taxifahrer und Mietwagenunternehmen bundesweit von Uber vermitteln lassen. Dadurch können die Unternehmen ohne monatliche Mitgliedsgebühren oder langfristige Verträge zusätzliche Einnahmequellen erschließen und ihre Auslastung und Umsätze deutlich steigern, so das Unternehmen.
Uber hat seine Strategie weltweit bereits vor einigen Monaten geändert. Ursprünglich vermittelte Uber vor allem die Dienste von Fahrern und machte klassischen Taxis Konkurrenz. Inzwischen versucht das Unternehmen, auch Taxifahrer selbst auf seine Plattform zu holen.
In Städten wie Berlin und München lassen sich bereits Taxis über die App des in den USA gegründeten Unternehmens buchen. In der Hauptstadt kooperieren nach Angaben von Uber bereits etwa 20 Prozent aller Taxis mit der Plattform. Deutschlandweit sind es mehr als 4000 Taxifahrer.
Uber Deutschland-Chef: „Auch Taxis können von der Digitalisierung profitieren“
Christoph Weigler, Deutschland-Chef von Uber, sagte, die Öffnung der App für alle Taxifahrer in Deutschland unterstreiche Ubers Interesse, Partner der Taxibranche in Deutschland zu sein. „Auch Taxis können von Digitalisierung, aktivem Werben um Kunden und der hohen Nachfrage auf unserer Plattform profitieren.“ Das digitale Buchen von Dienstleistungen sei zum Standard geworden. „Mit der Uber-App bieten wir die technologische Lösung und vermitteln den Taxifahrern einfach und transparent zusätzliche Aufträge.“
Mit dem neuen bundesweiten Angebot tritt Uber einerseits in Konkurrenz zu traditionellen Taxi-Ruf-Zentralen, die Fahrten für Taxifahrer vermitteln. Andererseits steht das Uber-Angebot im Wettbewerb mit Plattformen wie Bolt und Freenow, die hauptsächlich Dienste von Mietwagenfirmen vermitteln. Das traditionelle Taxi-Gewerbe wie die Berliner Taxiinnung wirft diesen Mietwagenfirmen vor, sich nicht an die gesetzlichen Bestimmungen zu halten und teilweise Sozialbetrug zu begehen.
Uber betonte, man kooperiere ausschließlich mit lokalen, lizenzierten Taxi- und Mietwagenunternehmen, die die Beförderungsleistung durchführen. „Die Fahrer der Partnerunternehmen besitzen ausnahmslos einen Personenbeförderungsschein und erfüllen sämtliche Voraussetzungen für die gewerbliche Personenbeförderung. Alle Fahrten sind dementsprechend vollständig versichert.“
dpa