The Body Shop meldet Insolvenz in Deutschland an

Die Kosmetikkette The Body Shop hat Insolvenz für ihre deutsche Tochtergesellschaft angemeldet. Dieser Schritt wurde am Mittwoch beim Amtsgericht Düsseldorf offiziell eingereicht, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht, berichtet «Focus».

Biner Bähr, ein Rechtsanwalt aus Düsseldorf, wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Nach Angaben des Bundesanzeigers betrieb die Kette im Jahr 2021 deutschlandweit 66 Filialen und beschäftigte mehr als 350 Mitarbeiter.

Diese Entwicklung folgt auf einen ähnlichen Schritt der Muttergesellschaft in Grossbritannien. Dort hatte das Unternehmen bereits am Dienstag einen Antrag auf Insolvenz gestellt. In seinem Heimatland betreibt das Unternehmen über 200 Geschäfte.

The Body Shop ist Teil der deutschen Beteiligungsgesellschaft Aurelius. Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1976 auf ethisch produzierte Hautpflegeprodukte spezialisiert – ohne Tierversuche.

Aurelius mit Sitz in Grünwald erwarb das Unternehmen erst im November 2023 für 207 Millionen Pfund (243 Millionen Franken). Zu diesem Zeitpunkt waren weltweit etwa 10’000 Menschen bei The Body Shop beschäftigt. Vor dieser Übernahme gehörte die Marke zum französischen Konzern L’Oréal.

Erst kürzlich hatte Aurelius zugestimmt, die Geschäftsaktivitäten des Unternehmens in den meisten Teilen Europas an eine Vermögensverwaltungsgesellschaft zu verkaufen. Im Jahr 2022 verzeichnete das Unternehmen einen Vorsteuerverlust von 71 Millionen Pfund bei einem Umsatz von 408 Millionen Pfund.

The Body Shop, bekannt für sein Engagement gegen Tierversuche und seine nachhaltigen Produkte, plant vorerst, den Betrieb fortzusetzen.

Der Insolvenzverwalter wird sich nun einen Überblick über die finanzielle Situation des Unternehmens verschaffen müssen. Dies könnte zu Filialschliessungen, Sortimentsanpassungen und möglicherweise auch Entlassungen führen.