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Spanien ist das beste Land für digitale Nomaden – Deutschland nichtmal in den Top 10

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Spanien ist das beste Land für digitale Nomaden – Deutschland nichtmal in den Top 10

Nicht nur das schöne Wetter zieht digitale Nomaden nach Spanien – auch die niedrigen Steuern (Symbolfoto).
Westend61/Getty Images

Digitale Nomaden sind Menschen, die durch ihren Job an keinen Ort gebunden sind. Sie nutzen das Internet, um flexibel zu arbeiten und währenddessen verschiedene Orte und Kulturen zu entdecken.

Der Digital Nomad Report von Global Citizen Solutions bewertet, wie gut Länder für digitale Nomaden geeignet sind. Dabei berücksichtigt die Bewertung Faktoren wie Steuern, Visaregelungen, Wirtschaftslage und technologische Innovation.

Spanien belegt den ersten Platz, neben attraktiven Visaregelungen hat das Land für ausländische Arbeitskräfte auch erhebliche Steuervorteile zu bieten. Auch Deutschland ist aufgrund seiner neuen Einbürgerungsregelung für digitale Nomaden attraktiv, erreicht aber nur Platz 11.

Nach der Arbeit an den Strand gehen oder vor dem Frühstück surfen – zu schön, um wahr zu sein? Nicht für digitale Nomaden, die von überall arbeiten können.

Ob ein Land für digitale Nomaden geeignet ist, hängt aber nicht nur davon ab, wie viele Strände und Sonnenstunden es gibt. Abgesehen von einer stabilen Internetverbindung spielen auch die Wirtschaftslage, Steuern und Visaregelungen eine entscheidende Rolle.

Im Digital Nomad Report des globalen Beratungsunternehmens Global Citizen Solutions wurden Länder anhand dieser Faktoren bewertet. Den ersten Platz belegt ein Land, das nicht einmal drei Flugstunden von Deutschland entfernt liegt. Doch auch Deutschland steht im internationalen Vergleich nicht schlecht dar.

Für wen eignet sich Remote Work im Ausland?

Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie ist die Flexibilität vieler Jobs in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Für fast ein Viertel aller deutschen Erwerbstätigen gehört das Homeoffice zum Alltag mittlerweile dazu. Auch der Begriff „Workation“ ist für die meisten kein Fremdwort mehr. Noch einen Schritt weiter gehen die sogenannten digitalen Nomaden. Das sind Menschen, die ortsunabhängig arbeiten. Natürlich sind nicht alle Jobs für diese Arbeitsweise geeignet: Häufig vertreten sind hier beispielsweise Tätigkeiten wie Webentwicklung, Beratung oder Online-Marketing.

Ob selbstständig oder angestellt, das wichtigste Arbeitsgerät eines digitalen Nomaden ist das Internet. Über digitale Technologien bleiben sie mit Kollegen und Kunden in Verbindung. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ort und Aufenthaltsdauer sind frei wählbar. Wer in Erwägung zieht, auszuwandern, aber nicht alles sofort zurücklassen will, könnte zunächst für ein halbes Jahr von einem anderen Land aus remote arbeiten – ohne großes Risiko.

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Das Unternehmen Global Citizen Solutions berät seine Kunden im Hinblick auf Programme zum Erhalt einer Aufenthaltserlaubnis oder Staatsbürgerschaft im Ausland. Um das beste Land für digitale Nomaden zu identifizieren, zog es fünf zentrale Aspekte heran: Steuern, Visakosten und -vorteile, Wirtschaftslage, Technologie und Innovation.

Dieses europäische Land ist ideal für digitale Nomaden

Europäische Länder dominieren das Ranking, ganze neun Länder der Top 10 befinden sich auf diesem Kontinent. Ganz vorne dabei: Spanien. Das südeuropäische Land erreicht bei allen Indikatoren gute Werte und führt das Gesamtranking an.

Aufgrund des 2023 in Kraft getretenen „Startup-Gesetz“ wird die Einreise von Nicht-EU-Bürgern zum einen erleichtert, zum anderen wird die im Land verbrachte Zeit direkt auf die Erlangung der Staatsbürgerschaft angerechnet, für die normalerweise ein zehnjähriger ständiger Aufenthalt erforderlich ist.

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Auch das Thema Steuern spielt bei Spaniens Spitzenplatzierung eine wichtige Rolle. Inpatriats, also Personen, die zum Arbeiten ihren steuerlichen Wohnsitz in Spanien erworben haben, erhalten deutliche Steuervorteile. Auf Einkommen aus dem Inland wird eine Pauschalsteuer von 24 Prozent erhoben, auf im Ausland erwirtschaftetes Einkommen fällt dagegen gar keine Steuer. Seit 2023 gilt diese Sonderregelung – auch bekannt als Beckham-Gesetz – nicht mehr nur für Arbeitnehmer, sondern auch für Freiberufler und Unternehmer. Wie auch das Nachbarland Portugal (Platz 7) überzeugt Spanien außerdem mit relativ günstigen Lebenshaltungskosten – vor allem im westeuropäischen Vergleich.

Neue Einbürgerungsregelung macht Deutschland attraktiver

Dabei können Länder wie Norwegen (Platz 3), die Niederlande (Platz 2) und auch Deutschland (Platz 11) nicht mithalten. Zwar überzeugen sie mit guter digitaler Infrastruktur und hoher Lebensqualität, aber haben eben auch hohe Lebenshaltungskosten.

Dennoch ist Deutschland gerade auch wegen seiner neuen Einbürgerungsregelung für digitale Nomaden attraktiv. Nach dem am 27. Juni 2024 in Kraft getretenen Gesetz zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts beträgt die erforderliche Aufenthaltsdauer für die Staatsbürgerschaft in vielen Fällen statt acht nur noch fünf Jahre. Bei besonders guter Integration ist eine Einbürgerung sogar schon nach drei Jahren möglich.

Auf der Suche nach erschwinglicheren Ländern zum Arbeiten lohnt sich ein Blick Richtung Osten. Mit beträchtlichen Investitionen in den Technologie-Bereich – inklusive High-Speed-Internet – sind Länder wie Estland (Platz 4) und Rumänien (Platz 5) für die Anforderungen von Remote Work bestens geeignet. Auch Ungarn, Tschechien und Lettland haben es unter die Top 15 geschafft.

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Außerhalb von Europa gibt es dagegen nur wenige Spitzenplatzierung. Kanada (Platz 9) ist das einzige nicht-europäische Land, das es unter die ersten zehn Plätze geschafft hat. Mit Taiwan auf Platz zwölf und Malaysia auf dem 15. Platz sind immerhin zwei asiatische Länder unter den 15 Staaten mit der besten Bewertung. Bereits vor der Pandemie, im Jahr 2018, stellte Taiwan mit der Employment Gold Card ein Visum vor, das speziell auf digitale Nomaden ausgerichtet ist. Andere augenscheinlich sehr beliebte Ziele haben es allerdings nicht unter die ersten Plätze geschafft. Zwar würde Orte wie die indonesische Insel Bali einen hohen Lebensstandard bieten, wie es in der Auswertung heißt, jedoch sei die Infrastruktur nicht überall ausreichend ausgebaut – ein Problem für Remote Work.

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