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So hat der Aktienmarkt auf jede US-Wahl seit 2000 reagiert
- Die Deutsche Bank analysiert die Börsenreaktionen auf US-Wahlen seit 2000.
- Die Reaktionen variieren, aber einige Faktoren wie Überraschungssiege und wirtschaftliche Unsicherheit beeinflussen die Märkte stärker.
- Beispiele sind der Anstieg des S&P 500 nach Trumps Sieg 2016 und der Rückgang nach der umstrittenen Wahl 2000 zwischen Bush und Gore.
Mit der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl 2024 zwischen Kamala Harris und Donald Trump schauen Anleger gespannt auf die Reaktionen der Börsen.
Präsidentschaftswahlen haben oft einen kurzfristigen Einfluss auf den Aktienmarkt, aber die Reaktionen sind von Wahl zu Wahl unterschiedlich. Doch wie hat die Börse bei vergangenen US-Wahlen reagiert? Die Deutsche Bank hat ausgewertet, wie die Performance nach jeder Wahl seit 24 Jahren gelaufen ist.
Werfen wir einen Blick darauf, wie der Markt auf die vergangenen Wahlen seit dem Jahr 2000 reagiert hat.
2020: Biden vs. Trump
Bei der Wahl 2020 hat Joe Biden gewonnen, doch das Ergebnis stand erst nach einigen Tagen fest. Die Märkte haben positiv reagiert, da die Anleger eine geteilte Regierung erwartet haben – Biden als Präsident und die Republikaner im Senat. Dies schien größere Änderungen in der Steuer- oder Regulierungspolitik zu verhindern, wie Analyst Henry Allen schreibt.
Der eigentliche Aufschwung sei jedoch eine Woche später gekommen, als Pfizer die Entwicklung eines wirksamen COVID-19-Impfstoffs bekannt gegeben hat. Diese Nachricht habe für einen deutlichen Anstieg des S&P 500 gesorgt.
2016: Trump vs. Clinton
Die Wahl 2016 hat die Märkte stark überrascht. Fast alle haben Allen zufolge mit einem Sieg von Hillary Clinton gerechnet, doch Donald Trump habe überraschend gewonnen. Dies habe zu einem rasanten Anstieg der Anleihen-Renditen geführt, da die Anleger die Aussicht auf Steuersenkungen und weniger Regulierung unter Trump eingepreist haben. Auch der S&P 500 ist nach der Wahl gestiegen, da die Investoren optimistisch auf Trumps wirtschaftsfreundliche Pläne reagiert haben.
2012: Obama vs. Romney
2012 war die Wiederwahl von Präsident Obama keine Überraschung, doch der Markt hat aufgrund anderer Faktoren negativ reagiert. Die Sorgen über die sogenannte „Fiskalklippe“ – eine drohende Kombination aus Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen – haben die Anleger nervös gemacht.
Der S&P 500 ist in den Tagen nach der Wahl um drei Prozent gefallen, da Unsicherheit darüber geherrscht hat, ob der Kongress rechtzeitig eine Einigung erzielen würde.
2008: Obama vs. McCain
Die Wahl 2008 hat mitten in der globalen Finanzkrise stattgefunden, weshalb die Märkte stärker auf die Wirtschaftslage als auf das Wahlergebnis reagiert haben. Der Sieg von Barack Obama sei erwartet worden, doch der S&P 500 ist unmittelbar nach der Wahl deutlich gesunken. Die Anleger haben eher auf die schlechten Wirtschaftsdaten als auf den politischen Ausgang reagiert.
2004: Bush vs. Kerry
2004 ist Präsident George W. Bush für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden, und die Märkte haben positiv reagiert. Die Anleger sind beruhigt gewesen, da sie von einer stabilen Steuerpolitik ausgegangen sind.
Der S&P 500 ist in den Tagen nach der Wahl um über zwei Prozent gestiegen, unterstützt von positiven Wirtschaftsdaten.
2000: Bush vs. Gore
Die Wahl 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore ist eine der knappsten und umstrittensten in der Geschichte der USA gewesen. Das Ergebnis hat von einer Neuauszählung in Florida abgehangen, was zu wochenlangen Rechtsstreitigkeiten geführt hat.
Diese Unsicherheit hat die Märkte belastet, sodass der S&P 500 am Tag nach der Wahl um 1,6 % gefallen ist und bis Ende November weiter gesunken ist.