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Österreicher singen: “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus”

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Österreicher singen: “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus”


Eklat vor EM-Spiel gegen Türkei

Österreicher singen: “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus”

Kurz vor dem EM-Achtelfinale zwischen Österreich und der Türkei kommt es zum Eklat. Fans singen rassistische Parolen. Das eigentlich sehr friedliche Lied “L’amour toujours” gehört normalerweise zu den Songs, die im Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft gespielt werden.

Österreichische Fußball-Fans haben vor dem EM-Achtelfinale gegen die Türkei in Leipzig für einen Eklat gesorgt. Während einer Übertragung des Schweizer Fernsehens SRF war vor dem Spiel zu sehen, wie Anhänger der ÖFB-Auswahl in der Stadt zur Melodie des Lieds “L’amour toujours” die Parole “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus” sangen. Die Leipziger Polizei teilte am Abend auf dpa-Nachfrage mit, sie habe einen Anfangsverdacht aufgenommen und gehe der Sache nach.

Bundesweit bekanntgeworden war die rassistische Parole durch ein Video von der Insel Sylt. Darin hatten zahlreiche junge Menschen bei einer Feier “Ausländer raus” und “Deutschland den Deutschen” zu dem Lied von Gigi D’Agostino gegrölt. Danach brach eine riesige Welle der Empörung im Land los und zahlreiche Diskussionen, die sich mit der Frage auseinandersetzten, wie weit verbreitet der Rassismus in der Gesellschaft ist. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Vorfälle bekannt. Auf einigen Volksfesten soll das Lied daher nicht gespielt werden, auch bei der Fußball-EM ist es nicht zugelassen.

Das eigentlich sehr friedliche Lied “L’amour toujours” gehört normalerweise zu den Songs, die im Umfeld der österreichischen Nationalmannschaft gespielt werden. Der Verband hatte auch einen Antrag gestellt, dass das Lied nach siegreichen EM-Spielen in den Stadien in Deutschland gespielt wird – nach den Vorfällen mit der fremdenfeindlichen Parole nahmen aber der ÖFB und die Europäische Fußball-Union davon Abstand. Der italienische DJ D’Agostino hatte klargestellt, dass es in seinem Lied ausschließlich um Liebe gehe.

Auch nach dem Spiel gab es noch einen Aufreger: Der türkische Nationalspieler Merih Demiral sorgte mit seiner Jubelgeste beim 2:1 für Aufsehen gesorgt. Der 26-Jährige formte nach seinem zweiten Treffer mit beiden Händen den sogenannten Wolfsgruß, ein Handzeichen und Symbol der “Grauen Wölfe”. Als “Graue Wölfe” werden die Anhänger der rechtsextremistischen “Ülkücü-Bewegung” bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. In der Türkei ist die ultranationalistische MHP ihre politische Vertretung und Bündnispartnerin der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

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