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Olympia: Vier Medaillen für Deutschland – Silber für Miriam Butkereit › HL-SPORTS
Paris – Glinde freut sich. Miriam Butkereit hat im Judo bis 70 kg am Mittwoch die Silbermedaille gewonnen. Für die 30-Jährige ist es der größte Erfolg ihrer Karriere. Tennis-Profi Angelique Kerber aus Kiel verlor ihr Viertelfinalmatch in drei Sätzen und beendete wie angekündigt ihre Laufbahn. Im Medaillenspiegel verbesserte sich Deutschland in die Top-Ten.
Judo: Stormarnerin verliert erst im Finale
Miriam Butkereit hat bei den Olympischen Spielen in Paris Silber gewonnen. Endstation war das Finale gegen die zweifache Weltmeisterin und Weltranglisten-Ersten Barbara Matic. Lediglich eine Waza-ari-Wertung verpatzte Gold für die gebürtige Hamburgerin, deren Heimatverein der TSV Glinde ist. Danach sagte sie: „Im Moment sind es Trauertränen, ich hoffe, dass sich das in den kommenden Tagen ändert. Im Moment habe ich Gold verloren und nicht Silber gewonnen. Aktuell ist es aber Trauer und Ärger, wie ich den Anfang des Kampfes gemacht habe. Dennoch, die Medaille ist grad surreal.“
Tennis: Drei Matchbälle abgewehrt
Es war knapp für Angelique Kerber. Die Qinwen Zheng (Nummer 7 in der Weltrangliste) gewann gegen die Deutsche mit 7:6 (7:4), 4:6, 6:7 (6:8). Die 36-Jährige wehrte sich mit allen Mitteln, dabei drei Matchbälle gegen sich ab. Nach drei Stunden und vier Minuten war es dann so weit. Die 15 Jahre jüngere Chinesin profierte von einem Schlag ins Netz von Kerber. Bei Olympia weitergekommen, als man ihr vielleicht zutraute und eine erfolgreiche Karriere war beendet.
Alexander Zverev zog dagegen bei den Herren ins Viertelfinale ein und ist am heutigen Donnerstag wieder dran.
Beachvolleyball: HSV-Duo ohne Chance
Für Laura Ludwig und Louisa Lippmann bleibt es eine Olympiade der Niederlagen. Am Mittwoch hatte das Hamburger Duo keine Chance gegen die Schweizerinnen Huberli/Brunner und verlor 9:21 und 15:21. Ludwig, die 2016 Gold holte, ärgerte sich immer wieder. Am Sonnabend bleibt noch eine Mini-Option auf das Achtelfinale. Das andere deutsche Team, Müller/Tillmann holten dagegen den zweiten Sieg im zweiten Spiel.
Kanu: Lilik mit Edelmetall
Im Kanu Damen Canadier Einer holte Elena Lilik die Silbermedaille. Sie landete nur knapp hinter der Australierin Jessica Fox.
Rudern: Damenvierer dritter
Bei den Ruderinnen wurde es Bronze. Im Damen Doppelvierer waren nur Großbritannien und Niederlande schneller.
3×3 Basketball: Knappes Ergebnis gegen Australien
Nach dem Sieg von Dienstag gegen die USA gab es für Deutschland und die Rendsburgerin Elisa Mevius eine 19:21-Niederlage gegen Australien. Am Donnerstag um 9.30 Uhr wartet erst Kanada und um 18.30 Uhr Aserbaidschan.
Hockey: 5:1-Sieg gegen Frankreich
Die Hockey-Frauen gewannen ihr zweites Turnierspiel am Mittwoch gegen Frankreich klar mit 5:1. Nike Lorenz war mit drei Treffern die erfolgreichste Deutsche an diesem Tag im Team. In einer Pause brüllte Hockey-Bundestrainer Valentin Altenburg an: „Anne, halt jetzt die Fresse und komm her. Das nervt mich, deine Körpersprache. Das ist genau das, was wir vor dem Spiel gesagt haben. Das ist von dir schlecht. Meine Güte, jetzt reiß dich zusammen.“ Im ARD-Interview danach war dann aber alles wieder gut. Trotzdem war der Coach etwas peinlich berührt und meinte: „Die Mannschaft brauchte Emotionen. Die haben wir geliefert. Anne und ich arbeiten seit Jahren eng zusammen. Das ist bedingungsloses Vertrauen.“ Die 29-Jährige grinste dabei und gab zu verstehen, dass das für sie kein Dilemma sei.
Die Herren gewannen ebenfalls – und zwar mit 1:0 gegen Niederlande.
Fußball: Viertelfinale olé
Die Frauen-Nationalmannschaft hat im dritten Spiel den zweiten Sieg eingefahren. 4:1 hieß es am Abend gegen Sambia. Schüller (2), Bühl und Senß (beide je 1) trafen gegen Zambia, übrigens noch dreimal Aluminium dazu. Bundestrainer Horst Hrubesch: „Wir haben von Anfang an bis zum Ende gut gespielt. Die Mädels haben es gut gemacht und sich selber belohnt. Sie hätten es sich aber auch leichter machen können.“ Damit steht Deutschland im Viertelfinale. Dort heißt der Gegner am Sonnabend um 19 Uhr Kanada.
Handball: Deutschland zu harmlos für hochmotivierte Kroaten
Im dritten Gruppenspiel der Olympischen Spiele 2024 von Paris hat die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason gegen Kroatien mit 26:31 (13:15) verloren und nie zu einem druckvollen Spiel gefunden.
Nach einem 1:3-Rückstand fand Andreas Wolff ins Spiel und bescherte, nach mehreren Paraden, Deutschland die einzige Führung des Spiels beim 5:4 in der 12. Minute. Im Angriff ließ das DHB-Team klarste Chancen – einschließlich eines Siebenmeters – liegen und geriet dadurch erstmals beim 7:10 (21.) mit drei Toren in Rückstand. Hier zeichnete sich der bewegliche und dynamische Angriff von Kroatien immer wieder aus, auch wenn Deutschland gegenhielt und mit einem 13:15 in die Pause ging.
Nach Wiederbeginn verkürzte Deutschland auf 14:15, doch im Angriff verzettelten sie sich im Klein-Klein-Spiel, krochen ohne viel Bewegung zu dicht auf die Abwehr und suchten ideenlos immer wieder den Kreis. Die körperlich präsente Abwehr der Kroaten kaufte den unbeweglichen Angreifern den Schneid ab. So baute Kroatien den Vorsprung kontinuierlich auf 23:18 (46.) aus, was bereits die Vorentscheidung darstellte. Am Ende unterlagen harmlose Deutsche verdient mit 26:31 und müssen nun in den verbleibenden zwei Spielen den Einzug in das Viertelfinale klar machen.
Haupttorschützen bei Deutschland war Johannes Golla mit acht Treffern.
Schwimmen: Gose sensationell – Märtens wieder im Finale
Die letzte Medaille erschwamm sich am Abend Isabel Gose über 1.500 m Freistil. Die 22-Jährige lieferte ein tolles Finish, kämpfte sich sogar fast zu Silber und schaffte dabei sogar mit 15:41,16 Minuten einen neuen deutschen Rekord.
Lukas Märtens, bereits mit Gold bestückt, steht im Finale über 200m Rücken. Im Halbfinale schaffte er die viertbeste Zeit und hat somit eine neue Medaillenchance am Donnerstagabend.
Vorschau auf Donnerstag, 1. August
Am heutigen Donnerstag (1.8.) beginnt der Olympische Tag bereits um 7.30 Uhr mit der Leichtathletik. 20 km Gehen ist angesagt, unter anderem mit zwei Deutschen. Knapp zwei Stunden später startet Saskia Feige bei den Damen. Das Hamburger Beachvolleyball-Duo Ehlers/Wickler muss um 9 Uhr gegen Australien ran. Eine halbe Stunde später spielt Deutschland im 3×3 Basketball gegen Kanada und um 18.30 Uhr gegen Aserbaidschan. Ebenfalls um 9.30 Uhr geht es mit Rudern weiter, unter anderem mit dem Deutschland-Achter. Und zeitgleich ist Florian Unruh beim Bogenschießen am Start. Die Basketballerinnen haben es mit Japan (11 Uhr) zu tun. In der Mittagssonne um 12 Uhr trifft Alexander Zverev im Tennis-Viertelfinale auf den Italiener Musetti. Lukas Märtens kämpft um 20.38 Uhr um eine Medaille im Schwimmen.
Deutsche Handballerinnen nach erstem Sieg gestärkt gegen Dänemark
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat wenig Zeit sich nach dem ersten Sieg bei Olympia zu erholen, geht es doch heute gegen Dänemark, die mit einem Sieg über Schweden wieder für Spannung in der Gruppe sorgten. Mit einer so konzentrierten Leistung wie gegen Slowenien darf sich die Mannschaft von Bundestrainer Markus Gaugisch auch gegen den Favoriten Dänemark eine Chance ausrechnen. Anwurf ist um 19 Uhr.
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