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Olympia: Traumstart für deutsche Fußballerinnen gegen Australien
Die deutschen Frauen sind mit einer Klasse-Leistung ins olympische Fußballturnier gestartet. Gegen Australien gelang dem Team um Kapitänin Alexandra Popp ein beeindruckender 3:0 (1:0)-Sieg. Die Treffer gelangen Marina Hegering (24.), Lea Schüller (64.) und Jule Brand (68.).
Damit erarbeitete sich die deutsche Auswahl eine hervorragende Ausgangsposition im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale. Als weitere Gruppengegner warten noch die USA (28.07.24) und Sambia (31.07.24). Die zwei Besten jeder der drei Vorrundengruppen sowie die beiden besten Dritten ziehen in die K.o.-Runde ein.
Popp auf der Sechs
Wie erwartet hatte sich Horst Hrubesch für Ann-Katrin Berger im Tor entschieden. Die 33-Jährige vom US-amerikanischen Klub Gotham FC erhielt den Vorzug vor der Wolfsburgerin Merle Frohms. Im Mittelfeld, wo das Team den Ausfall der verletzten Stammkraft Lena Oberdorf verkraften muss, rückte Kapitänin Alex Popp auf die Sechser-Position.
Unverändert blieb aber, dass die deutschen Frauen gegen Australien deutlich favorisiert ins Spiel gingen und dieser Rolle auch gerecht wurden. Das Team begann in Marseille konzentriert und spielte sauber von Beginn an Chancen heraus. Die größte in der Anfangsphase bot sich Jule Brand, die nach einem langen Pass ganz allein vor Mackenzie Arnold im Tor der Australierinnen auftauchte, die Kugel aber über den Kasten drosch (10.).
Deutschland drängt, Hegering trifft
Konsequentes Ausnutzen von Torchancen – das war das größte Problem des Hrubesch-Teams im ersten Abschnitt. Sowohl nochmals Brand wie auch Giulia Gwinn scheiterten in der ersten halben Stunde mit weiteren Gelegenheiten, oder besser gesagt: Sie zeigten sich vor dem Tor einfach nicht entschlossen genug. Das war ärgerlich, denn das deutsche Team hatte die Gegnerinnen total im Griff, agierte enorm dominant.
Zum Glück ist das deutsche Team aber nicht allein auf seine Stürmerinnen angewiesen, was das Toreschießen betrifft. Es war Abwehrchefin Marina Hegering, die bei einem Eckball mit nach vorn ging und den Ball in der 24. Minute vehement zum 1:0 in die Maschen wuchtete.
Australien mit großen Lücken
Australien, das auf seine verletzte Starstürmerin Sam Kerr verzichten musste, enttäuschte im ersten Abschnitt. Technisch ohnehin nicht auf dem Niveau Deutschlands, verloren die Spielerinnen aus Down Under zu viele Zweikämpfe und ließen vor allem taktisch geschicktes Verhalten vermissen. Immer wieder zeigte sich ihre Abwehr löchrig – das Team stand wenig kompakt, offenbarte viel zu große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen.
Die australischen Abwehrschwächen eröffneten vor allem der nimmermüden Wolfsburgerin Brand immer wieder große Räume und zahlreiche Möglichkeiten. Kurz nach dem Seitenwechsel zischte ihr Schuss aus über 20 Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei. Wenig später war ihr Abschluss aus etwas kürzerer Distanz zu harmlos, um Arnold zu bezwingen. In der 56. Minute klaute die 21-Jährige ihrer Gegenspielerin im Aufbau die Kugel, passte am 16er quer zu Lea Schüller, die freistehend aber eine gegnerische Abwehrspielerin anschoss.
Schüller mit Traum-Kopfball zum 2:0, Brand legt nach
Oft rächt es sich ja im Fußball, wenn man allzuviele Gelegenheiten ungenutzt lässt. Für das deutsche Team an diesem Abend nicht. Es war Schüller, die mit einem sehenswerten Kopfball für das 2:0 und damit die Vorentscheidung sorgte. In der 64. Minute segelte ein Eckball in den Strafraum der Australierinnen, die sich vor allem auf die kopfballstarke Popp konzentreirten. In deren Rücken aber stand Schüller völlig frei und köpfte unhaltbar für Arnold ein.
Und dann durfte auch Jule Brand endlich über einen eigenen Treffer jubeln. Ein starker Konter der Deutschen landete links bei Sarai Linder, deren passgenaue Hereingabe Brand am zweiten Pfosten zum 3:0 über die Linie drücken konnte (68). Es war ein herrlicher Treffer – mit viel Tempo und Zug gespielt. Und er setzte dem starken deutschen Spiel an diesem Abend gewissermaßen die Krone auf.
USA bezwingt Sambia deutlich
Am späteren Abend geriet das Spiel der beiden nächsten deutschen Gruppengegner USA und Sambia zu einer deutlichen Angelegenheit: Die US-Girls gewannen mit 3:0 (3:0). Die Partie war schon früh entschieden: Trinity Rodman (17.) und Mallory Swanson mit einem Doppelschlag (24., 25.) hatten schon früh für den Dreitore-Vorsprung gesorgt.
Wenig später musste Sambias Abwehrchefin Pauline Zulu auch noch wegen einer Notbremse mit Roter Karte vom Platz. Die Partie war entschieden – wenngleich es die USA fortan ruhig angehen ließ und den Sieg sicher bis zum Schlusspfiff verwaltete.