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Olympia in Deutschland? Es kommt nur eine Stadt in Frage – Kommentar

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Olympia in Deutschland? Es kommt nur eine Stadt in Frage – Kommentar

Die Spiele in Paris waren ein Fest des Sports – und dienen als Blaupause für Olympia in Deutschland. Dort kommt eigentlich nur eine Stadt für die Ausrichtung in Frage. Ein Kommentar.

Von Tobias Wiltschek

Jetzt sind sie vorbei, die 33. Olympischen Spiele in Paris.

Was bleibt, sind Erinnerungen an pompöse Eröffnungs- und Abschlussfeiern, Bilder von Beachvolleyballern unterm glitzernden Eiffelturm, feiernden Menschen entlang der Strecken, und Eindrucke von ohrenbetäubendem Lärm in den Arenen – nicht nur bei den olympischen Kernsportarten Schwimmen und Leichtathletik.

Paris und Frankreich – so viel nachbarschaftliches Lob sei gestattet – haben sich in den vergangenen zwei Wochen von ihrer besten Seite gezeigt.

Die Franzosen haben sich und der Welt bewiesen, dass es auch in diesen politisch und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten möglich ist, ein im wahrsten Sinne des Wortes offenes Großereignis zu zelebrieren, das die Menschen zumindest wieder ein Stück weit zusammenführt.

Nach den vielen sportlichen Großereignissen der vergangenen Jahre in diktatorischen Staaten senden die gelungenen Spiele in Paris darüber hinaus ein weiteres wichtiges Zeichen, das auch in Deutschland hoffentlich gesehen wird: Ja, es ist nach wie vor möglich, Olympische Spiele in einer westlichen Demokratie auszutragen und einen Großteil der eigenen Bevölkerung dafür zu begeistern.

Warum also sollte es nicht auch in Deutschland möglich sein, Olympische Spiele auszurichten? Ein erster Schritt dazu hat die Bundesregierung zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund schon getan.

Die gemeinsame Absichtserklärung, sich für Olympia 2040 zu bewerben, kann aber nur ein Anfang sein. Wichtig ist nun, einerseits die Bevölkerung für die Austragung zu gewinnen, anderseits aber auch die besten Bedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen, die in 16 Jahren vor ihren Landsleuten um die Medaillen kämpfen sollen.

Viele von ihnen gehen derzeit noch in den Kindergarten oder in die Grundschule. Sie jetzt mit mehr Bewegungsangeboten und Unterrichtsstunden für den Sport zu begeistern, ist im Hinblick auf 2040 genauso essenziell wie die Verbesserung der finanziellen Sportförderung für die Athletinnen und Athleten.

Argumente für Olympia und gegen die Bedenken

Dazu braucht es den Mut und das Engagement, die Idee von Olympia in Deutschland auch gegen die durchaus berechtigten Bedenken der Olympia-Gegner zu verteidigen und im besten Fall die Bedenkenträger von den Spielen im eigenen Land zu überzeugen.

Ja, die Bewerbung für und die Ausrichtung von Olympischen Spielen wird viel Geld kosten. Ja, die Spiele werden nur unter massiven Sicherheitsvorkehrungen zu veranstalten sein. Ja, das Internationale Olympische Komitee hat sich in den vergangenen Jahren einen sehr zweifelhaften Ruf erarbeitet. Korruptionsvorwürfe, grenzenloser Gigantismus und mangelnde Nachhaltigkeit prägen das Bild vieler Kritiker vom IOC.

Doch Paris hat zumindest gezeigt, dass man kaum neue Sportstätten bauen muss, um ein Ereignis dieser Größenordnung zu stemmen. Die meisten Stadien, Hallen und Strecken gab es bereits. Und wenn etwas neu gebaut wurde, dann möglichst klimaneutral.

Auch in Deutschland würden sich die Investitionen in neue Stadien und Arenen in Grenzen halten. Auch hierzulande gäbe viele Wettkampfstätten, die für die Spiele 2040 genutzt werden könnten.

Mit Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Leipzig, München und der Region Rhein-Ruhr gelten gleich mehrere Standorte als mögliche Olympia-Ausrichter.

Berlin hätte die besten Chancen

Damit Deutschland am Ende aber auch den Zuschlag bekommt, wäre Berlin der Standort mit den größten Erfolgsaussichten. Nicht nur aus politisch-gesellschaftlichen Gründen, weil hier 1990 – also 50 Jahre vor den möglichen Spielen 2040 – die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten beschlossen wurde.

Auch was die sportliche Infrastruktur betrifft, hat die Hauptstadt die besten Voraussetzungen. Mit dem Olympiastadion verfügt sie über eine der wenigen großen Arenen in Deutschland mit einer Leichtathletik-Laufbahn.

Dazu kommen weitere Austragungsorte, wie die Uber-Arena oder die Regattastrecke in Grünau. Nur eine größere Schwimmhalle müsste wohl noch gebaut werden.

Dazu könnten, ähnlich wie in Paris, auch die Bereiche um Sehenswürdigkeiten als Wettkampfstätten genutzt werden. Beachvolleyball unter dem Fernsehturm? Bogenschießen an der East Side Gallery? Dressurreiten im Park von Schloss Sanssouci?

Noch ist das alles Zukunftsmusik. Die Voraussetzungen aber für Olympia 2040 in Deutschland sind gegeben. Jetzt muss daraus nur noch Wirklichkeit werden.

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