Fashion
Kévin Germanier: Der „Frankenstein“ der Upcycling-Mode sorgt auf der Fashion Week für Aufsehen – Interview
Kévin Germanier, ein 32-jähriger Schweizer Designer, beeindruckt die internationale Szene weiterhin mit seinem einzigartigen und gewagten Stil. Bekannt für seine leuchtenden, lebendigen Kreationen und seine Beherrschung des Upcyclings, prägte er die Pariser Modewoche mit seiner Frühjahr-Sommer-Kollektion 2025. Germanier bezeichnete ihn selbst als „Mode-Frankenstein“ und kombiniert recycelte Materialien und Stoffreste, um echte Haute-Couture-Stücke zu kreieren sowohl extravagant als auch innovativ.
Durch die Verwendung verfärbter Perlen oder unverkaufter Stoffe beweist Germanier, dass Upcycling mit den größten Modehäusern mithalten kann. Sein Ansatz begann während eines Praktikums in Hongkong, als er für seine Kreationen ausrangierte Materialien verwendete. Seitdem hat er Upcycling zu seinem Credo gemacht und bekräftigt, dass es dabei nicht nur um die Rückgewinnung von Vintage-Kleidung geht, sondern um die Umwandlung von „Müll“ in Kunstwerke. Diese Philosophie führte dazu, dass er ausgewählt wurde, das „Goldene Voyageur“-Kostüm für die Abschlussfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris zu entwerfen, eine Plattform, die er als „die Erfahrung seines Lebens“ bezeichnete.
Mit einem verspielten und farbenfrohen Stil zeichnet sich Germanier durch Kreationen mit mehrfarbigen metallischen Fransen und skulpturalen Silhouetten aus und zieht die Aufmerksamkeit von Prominenten wie Lady Gaga und Taylor Swift auf sich. Der Erfolg seiner Kollektionen und sein unternehmerischer Ansatz führten ihn auch dazu, mit LVMH an einem geheimen Projekt zur Wiederverwertung von Textilabfällen zusammenzuarbeiten. Für Germanier ist Mode in erster Linie ein Geschäft, und er betont, wie wichtig es ist, Produkte zu schaffen, die sich verkaufen, und gleichzeitig seinem kreativen Prozess treu zu bleiben.
Alice Leroy