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Jobangst in Deutschland – doch die wahre Katastrophe droht VW in China

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Jobangst in Deutschland – doch die wahre Katastrophe droht VW in China

Wie andere deutsche Konzerne auch hat Volkswagen am Ende des vergangenen und zu Beginn dieses Jahrhunderts sein Hauptaugenmerk auf den chinesischen Markt gelenkt. 

Die Reformen, die in der Volksrepublik nach dem Tod Maos unter Deng Xiaoping in den Achtzigerjahren initiiert wurden, trugen in diesen Jahrzehnten Früchte. Millionen Chinesen gehören nun zu einer neuen Mittelschicht. Für sie wurden Produkte „made in Germany“, seien es Kühlschränke oder Kraftfahrzeuge, zu einem Status-Symbol. 

Als der Wolfsburger Autokonzern im Jahr 2013 seine Tätigkeit in der nordwestlichen Provinz Xinjiang aufnahm, folgte das Unternehmen dem an sich klugen Ansinnen der Kommunistischen Zentralpartei in Peking, die entlegenen Regionen des Landes wirtschaftlich zu entwickeln. 

Niemand in der Konzernzentrale mag damals daran gedacht haben, dass der neue Machthaber Xi Jinping die Provinz in eine totalitäre Zone des Grauens, als Freiluftgefängnis mit Internierungslagern, Folter, Zwangssterilisierung und der Zerstörung lokaler Kulturdenkmäler verwandeln würde. Inklusive der radikalen Unterdrückung der ethnischen Minderheit der Uiguren, die in Xinjiang lebt.

VW-Chef Diess schwärmt von Xi – doch der hat ein ganz anderes Ziel

Als sich die Anzeichen dafür verdichteten und sogar bekannt wurde, dass die Kommunistische Partei Chinas Zwangsarbeiter für die Unternehmen in der Region bereitzustellen schien, tat VW lange so, als wäre nichts.

Und bestritt, dass für den Konzern, der auch im Dritten Reich Zwangsarbeiter knechtete, jemand gegen seinen Willen arbeitete. Der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess sagte sogar in einem Interview mit dem „Spiegel“, dass sich China unter Xi geöffnet habe.

Unter dem gegenwärtigen Führer, der sich da schon eine Regentschaft auf Lebenszeit gesichert hatte, erwarte er eine noch größere Öffnung. In aller Kürze: die moralische Urteilskraft war dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt schon lange abhandengekommen.

Im vergangenen Jahr kam dann der Offenbarungseid: Man könne eigentlich, so hieß es aus der deutschen Zentrale von VW, ohne den chinesischen Markt gar nicht mehr überleben. 

Wolfsburg hat sich für den chinesischen Staatstotalitarismus entschieden

Eine Zweiteilung des Konzerns kam ins Gespräch, nicht zuletzt deshalb, weil Xi Jinping eben nicht jener offene Geist ist, von dem Herbert Diess geschwärmt hat, sondern ein totalitärer Herrscher, der seine Untertanen massiv unterdrückt. 

Er hat es sich zum Ziel gesetzt, China, auch mit Waffengewalt, zur Nummer eins in der Welt zu machen. Wenn es zum Schwur zwischen dem Gehorsam zu Xi oder der demokratisch-freiheitlichen Grundordnung kommt, hat Wolfsburg sich für den chinesischen Staatstotalitarismus entschieden, was man daran erkennt, wie wenig Interesse die Konzernführung noch an Deutschland hat.

Dies wurde deutlich, als VW öffentlichkeitswirksam verkündete , dass der deutsche Standort über-bürokratisch und deshalb nicht haltbar sei. Nun, ein Jahr später, kam darauf aufbauend die Ankündigung, einige tausend Arbeitsplätze in der Bundesrepublik abzubauen und ganze Werke schließen zu wollen. 

Aber: Ohne ein starkes Stammgeschäft im Mutterland wird der Autobauer weder seine Rolle im Heimatland noch die Position eines Unternehmens, das in Europa Geld für Forschung und Entwicklung in die Hand nimmt, wahren können.

VW verknüpft seine Zukunft mit Xi – und braucht einen echten Neustart

Da es in Xinjiang, anders als von VW dargestellt, doch Zwangsarbeit zu geben scheint, haben nun 50 Abgeordnete des Deutschen Bundestages so wie anderer Staaten (unter anderem Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Schweden und Portugal) Volkswagen aufgefordert, sich aus der Horror-Provinz zurückzuziehen. 

Der Grund: Ein Gutachten, das Volkswagen in Sachen Zwangsarbeit im vergangenen Winter vermeintlich entlastet hat, wurde in Wirklichkeit fehlerhaft angefertigt, so dass das Ergebnis nun als obsolet gilt.

Der Konzern, dessen Gründung mit der dunkelsten Phase der deutschen Geschichte verbunden ist, heftet sich an die Ferse des Diktators von Peking und verknüpft seine Zukunft mit der von Xi. 

Gleichzeitig will die abgehobene Konzernelite zu Hause nicht mehr wirklich operieren und sich der Verantwortung für die Belegschaft stellen. Diese Krise, die sich aus zwei Quellen speist, macht überdeutlich, dass der Konzern einen Neuanfang braucht, eine umfassende geistig-moralische Wende.

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