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Infineon streicht 1400 Jobs in Deutschland und verlagert 1400 weitere in Niedriglohnländer
Der Chiphersteller Infineon plant den Abbau von 1400 Stellen und die Verlagerung weiterer 1400 Arbeitsplätze in Niedriglohnländer. Dies soll in Deutschland ohne betriebsbedingte Kündigungen geschehen. Trotz leichter Steigerungen bei Ergebnis und Umsatz im dritten Quartal bleibt das Niveau des Vorjahres unerreicht. Der Gewinn fiel um über die Hälfte auf 403 Millionen Euro (wiwo: 05.08.24).
Infineon: Umfangreicher Stellenabbau und Verlagerungen zur Wettbewerbssteigerung
Das Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit kostet Arbeitsplätze, das war bekannt. Jedoch blieb die genaue Zahl und der Ort der betroffenen Jobs lange unklar. Infineon-Chef Jochen Hanebeck erklärte, dass man zuerst die Mitarbeiter informieren möchte. Betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland seien ausgeschlossen. Die Maßnahmen seien ein „schwieriger Schritt“ für das Management.
Infineon streicht Jobs in Regensburg
In Regensburg sollen hunderte Stellen abgebaut werden. Dieser Abbau betrifft vor allem den Fertigungsbereich. Dennoch betonte Hanebeck, dass Regensburg ein zentraler Standort bleibt und stärker auf Innovation ausgerichtet wird. Damit sei der Standort für viele Jahre gesichert.
Die Verlagerung von 1400 Stellen betrifft alle Hochlohnländer von Nordamerika bis Asien. Der Chipkonzern will diese Arbeitsplätze in günstigere Länder verlagern, in denen Infineon bereits aktiv ist.
Infineon kämpft mit schwacher Nachfrage: Umsatzprognosen mehrfach gesenkt
Infineon leidet, wie die gesamte Chipindustrie, unter schwacher Nachfrage. Nach dem Chipmangel der letzten Jahre hat sich die Lage gewandelt. Handel und Kunden hatten damals lange im Voraus bestellt und Lagerbestände aufgebaut. Nun werden diese Bestände abgebaut, und Chips werden kurzfristiger bestellt.
Hanebeck sprach von einem herausfordernden Marktumfeld. „Die Erholung in unseren Zielmärkten schreitet nur langsam voran.“ Diese langsame Erholung belastet daher auch Infineon. Der Konzern musste seine Prognosen mehrfach senken und blieb im dritten Quartal beim Umsatz mit 3,7 Milliarden Euro unter den Erwartungen. Für das vierte Quartal erwartet man 4 Milliarden Euro Umsatz, und für das Gesamtjahr 15 Milliarden.
Börse reagiert gemischt auf Infineon-Nachrichten
2024 soll ein Übergangsjahr sein. Hanebeck betonte, dass eine Bodenbildung im Zyklus sichtbar ist. „Der größte Teil der Korrektur liegt hinter uns.“ Die Börse hat die Nachrichten von Infineon gemischt aufgenommen. Nach einem schwachen Start drehte die Aktie am Vormittag ins Plus, fiel dann wieder zurück und erholte sich schließlich erneut. In den letzten zwei Monaten hat die Aktie bereits deutlich an Wert verloren.
Infineon steht vor großen Herausforderungen. Der Stellenabbau und die Verlagerung sollen die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die langsame Erholung der Märkte belastet jedoch weiterhin. Dennoch bleibt Infineon optimistisch für die Zukunft und setzt auf Innovation und strategische Anpassungen, um langfristig erfolgreich zu sein.
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