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Handball-EM Frauen kompakt: Herkulesaufgaben für Deutschland und Schweiz
In der Gruppe I sammelte zunächst Schweden im Duell gegen Polen, das ebenfalls ohne Punkte in die Hauptrunde eingezogen war, einen wichtigen Sieg. Danach behielt Frankreich gegen Rumänien die Oberhand und stellte ebenso auf vier Punkte wie Ungarn, das im Topduell gegen Montenegro mit 26:20 siegte. Die Tre Kronor eröffneten den Spieltag gegen Rumänien, das punktlos mit dem Rücken zur Wand stand. Aber das Team von Florentin Pera hielt dem Druck stand, siegte mit 25:23. Frankreich konnte mit einem 31:23-Sieg über Montenegro einen entscheidenden Schritt in Richtung Halbfinale machen. Das gilt auch für Ungarn, das gegen Polen mit 31:21 siegte.
Ungarn und Frankreich fehlte vor dem Spieltag noch ein Zähler aus den verbleibenden Spielen für den Halbfinaleinzug. Die Gastgeberinnen nutzten am Sonntag im Derby gegen Rumänien den ersten Matchball durch ein deutliches 37:29 und sind damit erster Halbfinalist. Frankreich folgte wenig später mit einem Sieg gegen Schweden – im direkten Duell geht es am Dienstag um den Gruppensieg. Im Kampf um den Einzug ins Spiel um Platz 5 könnte es noch zu einem Dreiervergleich kommen, wenn Montenegro und Rumänien das punktlose Schlusslicht Polen bezwingen und Schweden dann die abschließende Partie gegen Montenegro gewinnt.
» Der kompakte Blick auf den dritten Spieltag der Hauptrunde I
Die Gruppe II in Wien startete ebenfalls mit einem Duell zweier Teams, die eine Niederlage aus der Vorrunde mitbrachten. Deutschland wurde nach der Pause seiner Favoritenrolle gerecht und siegte am Ende deutlich mit 36:27. Die Niederlande stellten mit einem 26:22 gegen Slowenien unterdessen bereits auf vier Punkte, die hat auch Norwegen nach dem Sieg in der Wiederauflage des letzten EM-Finals gegen Dänemark.
Für die Gruppe II ging es am Samstag weiter, in allen drei Partien waren die Kontrahenten vor dem Anwurf punktgleich. Den Tag eröffnet das Kellerduell der punktlosen Teams, das Slowenien dank der besseren Schlussphase gegen die Schweiz gewann. Deutschland übernahm nach der Pause gegen Vizeeuropameister Dänemark die Führung, verlor dann aber den Faden und unterlag am Ende deutlich. Zum Abschluss folgte das Topspiel, in dem Norwegen die Niederlande mit 31:21 distanzierte. Die Niederlage wahrte ihre Halbfinalchance, die Schweiz ist nach der 29:37-Niederlage schon vor dem letzten Spieltag Schlusslicht der Gruppe.
15.30 Uhr
Für die Niederlande ging es im dritten Hauptrundenspiel gegen die Schweiz darum, vor dem direkten Duell mit Dänemark, die Chance auf das Halbfinale offen zu lassen. In der äußerst fairen Partie verhängten die Unparteiischen rote Karten gegen beide Teams. Oranje kam zu einem 37:29 (24:17)-Start-Ziel-Sieg und kann weiter hoffen.
18.00 Uhr:
Deutschland hat noch eine Minimalchance auf das Halbfinale, die ist aber in erster Linie theoretischer Natur. “Es ist an der Zeit, dass der Knoten mal platzt. Da sitzen wir im Team alle im selben Boot”, sagte Rückraumspielerin Viola Leuchter und Kreisläufern Lisa Antl betont: “Wir wollen sie ärgern. Wir wollen zeigen, dass wir es drauf haben und es uns auch selber beweisen.”
Rekordeuropameister Norwegen möchte erneut den Sprung in die Vorschlussrunde schaffen. “Wir freuen uns sehr auf das Spiel gegen Deutschland, und wir wissen, dass wir mit einem Sieg ins Halbfinale einziehen können, was unser nächstes Ziel ist. Es wird ein hartes Spiel werden”, sagt Norwegens Stine Skogrand.
“Deutschland spielt physisch stärker als die Niederlande, darauf müssen wir uns einstellen. Aber wenn unsere Abwehr und Torhüterinnen so spielen wie im bisherigen Turnier, bin ich optimistisch. Allerdings müssen wir sehr dynamisch auftreten”, erklärt Norwegens Coach Thorir Hergeirsson.
20.30 Uhr:
Dänemark steuert erneut auf Kurs in Richtung Halbfinale, Slowenien konnte wie auch Deutschland bislang nur die Schweiz besiegen. “Wir werden uns gut auf sie vorbereiten. Dänemark ist ein starkes Team. Wir müssen den Ball halten, dürfen keine Fehler machen und müssen ihre schnellen Angriffe stoppen. Außerdem sind sie sehr stark im Eins-gegen-Eins-Spiel”, so Sloweniens Ana Abina und Spielmacherin Tjasa Stanko mahnt: “Dänemark gehört zu den drei besten Mannschaften, auch bei diesem Turnier. Wir werden ein schweres Spiel haben, aber wir werden unseren Kampf zeigen, dass wir mit Herz spielen und dann werden wir sehen, wie es ausgeht.”
Dänemark hat sich kurzfristig mit Torhüterin Sandra Toft verstärkt, da Althea Reinhardt nach einem Gesichtstreffer im Training am Sonntag noch geschont werden soll. Auch Mette Tranborg war am Freitag zum Team gestoßen. Auch Slowenien musste wechseln, nachdem sich Maja Svetik beim letzten Spiel an der Schulter verletzt hatte, Tinkara Kogovsek wird nun zum Einsatz kommen.
Handball-EM 2024 der Frauen im Livestream
Die Handball-EM 2024 der Frauen, das von Österreich, Ungarn und der Schweiz ausgerichtet wird, erfährt keinen Black-Out. Während es im linearen Free-TV keine Lösung zu geben scheint, werden alle Spiele live und kostenlos bei Sportdeutschland.TV übertragen. Bei der Übertragung setzt man auf gewohnte Qualität: Kommentator Tobias Schimon wird von Expertin Ina Großmann unterstützt. Darüber hinaus werden Christian Zeitz, Henning Fritz und Luisa Schulze mit der Erfahrung von über 500 Länderspielen auf die Partien schauen und die Livebilder für einen eigenen Live-Kommentar nutzen.
Sportdeutschland werde alle deutschen Partien sowie ab der Hauptrunde auch die Topspiele des Turniers mit Kommentar aus einem Studio in Krefeld übertragen, hieß es weiter. Alle weiteren Partien werden voraussichtlich unkommentiert gezeigt. Dazu sollen im Nachgang zudem Highlight-Zusammenschnitte aller Partien angeboten werden und es sind Show-Elemente geplant, die Fans “noch näher an der Handball-EM teilhaben lassen” sollen.