Tech
Gastbeitrag von Elon Musk in der “Welt” sorgt für Streit
Tech-Milliardär Elon Musk setzt in den USA auf Donald Trump und in Deutschland auf die AfD.
Quelle: dpa
Lob für die AfD, Angriff auf den Bundeskanzler: Warum mischt sich US-Tech-Milliardär Elon Musk in den deutschen Wahlkampf ein?22.12.2024 | 2:27 min
Leiterin des Meinungsressorts der “Welt” kündigt
Der Beitrag sorgte für Streit in der “Welt”-Redaktion. Die Leiterin des Meinungsressorts, Eva Marie Kogel, erklärte am Samstag auf X: “Heute ist in der Welt am Sonntag ein Text von Elon Musk erschienen. Ich habe gestern nach Andruck meine Kündigung eingereicht.”
X-Post von Eva Marie Kogel
Ein Klick für den Datenschutz
Der scheidende “Welt”-Chefredakteur Ulf Poschardt und sein designierter Nachfolger Jan Philipp Burgard verteidigten die Veröffentlichung.
Musk hält AfD nicht für rechtsextrem
Burgard setzte Musk in der “Welt am Sonntag” eine Erwiderung entgegen, in der es heißt: “Musks Diagnose ist korrekt, doch sein Therapieansatz, nur die AfD könne Deutschland retten, ist fatal falsch.” Die Partei sei “eine Gefahr für unsere Werte und unsere Wirtschaft. Auch ein Genie kann sich irren.”
Donald Trump und die milliardenschwere Tech-Elite aus dem Silicon Valley planen einen radikalen Umbau Amerikas. Macht und Populismus rütteln an den Grundfesten der Demokratie.21.11.2024 | 15:51 min
Heftige Debatten in “Welt”-Redaktion
Der “Spiegel” und der Fachdienst “Medieninsider” berichteten, es habe vor der Veröffentlichung des Musk-Beitrags hitzige Debatten in der “Welt”-Redaktion gegeben.
“Als Journalismus verpackte Wahlwerbung für eine rechtsextreme Partei, eine schmeichelnde Distanzierung, die keine ist, und das Kaltstellen der redaktionsinternen Kritiker – unglaublich!”, kritisierte der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Mika Beuster. Er rief “alle Redaktionen auf, sich im Bundestagswahlkampf nicht instrumentalisieren zu lassen” und sorgfältig mit Gastbeiträgen umzugehen. “Deutsche Medien dürfen sich nicht als Sprachrohr von Autokraten und deren Freunden missbrauchen lassen.”
Springer-Verlag: Auch mit polarisierenden Positionen auseinandersetzen
Poschardt und Burgard erklärten am Samstag nach Angaben des Axel-Springer-Verlags: “Die aktuelle Diskussion um den Text von Elon Musk ist sehr aufschlussreich. Demokratie und Journalismus leben von Meinungsfreiheit. Dazu gehört es, sich auch mit polarisierenden Positionen auseinanderzusetzen und diese journalistisch einzuordnen.” Das werde auch künftig den Kompass der “Welt” bestimmen.
Der stellvertretende “Welt”-Chefredakteur Robin Alexander bedauerte derweil die Kündigung von Ressortleiterin Kogel. Sie sei eine “großartige Kollegin, die immer zu jedem Streit in der Sache bereit war”, schrieb Alexander bei X. “Ihr Weggang ist ein schwerer Verlust.”
Einerseits will die EU die Macht großer Tech-Konzerne einschränken, andererseits sind Plattformen wie X für die politische Kommunikation unverzichtbar geworden. 17.11.2024 | 2:41 min
Quelle: epd, dpa, AFP