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Früherer Musk-Wegbegleiter warnt vor AfD-Push: Deutschland drohe „böse Überraschung“

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Früherer Musk-Wegbegleiter warnt vor AfD-Push: Deutschland drohe „böse Überraschung“

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Vor der Bundestagswahl rührt Elon Musk zunehmend die Werbetrommel für die AfD. Ein früherer Tesla-Manager warnt vor Musks zunehmender Einflussnahme.

Berlin – In den USA erkaufte sich Elon Musk mit Millionenspenden die Gunst von Donald Trump. In Großbritannien plädiert er für die Freilassung eines inhaftierten Rechtsextremen, drängt zur Neuwahl und ruft zur Unterstützung der rechtspopulistischen Reform UK auf. Und in Deutschland? Hierzulande will der Tech-Milliardär die AfD pushen – als Mittel dienten ihm etwa ein kontroverser Gastbeitrag in der Welt, Stimmungsmache auf seiner Plattform X sowie ein geplanter Polit-Talk mit AfD-Chefin Alice Weidel.

Dass das alles nur der Anfang von Musks AfD-Push ist, glaubt Philipp Schröder. Der Unternehmer hat als Deutschland-Chef von Musks Automobilunternehmen Tesla rund zwei Jahre eng mit dem Milliardär zusammengearbeitet. In einem Post auf LinkedIn am 2. Januar schrieb er: Wenn Musk etwas will, dann getreu dem Motto „whatever it takes“.

Elon Musk rief in Gastbeitrag zur Wahl der AfD bei Bundestagswahl auf: „Letzter Funke Hoffnung“

Sollte Musk gemeinsam mit Trump hinter die AfD treten, „samt (US-)Außenministerium in Kombination mit X“, stünden Deutschland in den Tagen rund um die Bundestagswahl am 23. Februar „heiße Tage ins Haus“. Auch sorgt sich Ex-Tesla-Mitarbeiter Schröder in dem Beitrag auf LinkedIn vor einer Einflussnahme des Axel-Springer-Verlags, zu dem neben der Bild-Zeitung auch die Welt gehört.

Die Welt stand zum Jahreswechsel in der Kritik, weil Musk in einem Gastbeitrag in der Sonntagsausgabe der Zeitung zur Wahl der AfD aufrief. Angesichts des angeblichen „wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenbruchs“ Deutschlands seien die Rechtspopulisten „der letzte Funke Hoffnung für dieses Land“, schrieb er. Die Darstellung der Partei als rechtsextrem sei „eindeutig falsch“.

Ehemaliger Musk-Mitarbeiter rechnet mit Trump-Einladung von AfD-Kanzlerkandidatin Weidel

Philipp Schröder rechnet gar damit, dass der künftige US-Präsident Donald Trump die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel nach seiner Amtseinführung ins Weiße Haus einladen wird: „Der Amtseid in Washington wird zur kolossalen Machtdemonstration werden und der Auftakt sein. Neben Auftritten mit Weidel, die sicher auch von Trump ins Weiße Haus eingeladen werden wird – samt Mediengewitter!“

Ein zuletzt auf der Social-Media-Plattform X verbreitetes Gerücht, AfD-Chefin Weidel könnte auch bei der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten am 20. Januar in Washington sein, wies ihr Sprecher laut dpa zurück. Dies sei aufgrund der terminlichen Situation im Bundestagswahlkampf nicht geplant.

Der AfD-Sprecher hatte der dpa zufolge allerdings von einem regelmäßigen Austausch des Weidel-Teams mit dem Team von Elon Musk gesprochen. Der Tesla-Chef habe sich bereits vor einigen Monaten für das AfD-Programm interessiert. Ein persönliches Telefonat oder Treffen zwischen Alice Weidel und Elon Musk habe es bislang jedoch nicht gegeben.

Vor Bundestagswahl: Ex-Tesla-Manager warnt vor Musks AfD-Push – „30 Prozent und mehr“

Der frühere Tesla-Manager Schröder ist laut eigener Aussage davon überzeugt, dass die AfD bei der Bundestagswahl „mit 30 Prozent und mehr“ stärkste Kraft werden wird, wenn Musk „jetzt also ernsthaft in den Wahlkampf“ in Deutschland eingreifen sollte. Die AfD stand zuletzt in den Umfragen zur Bundestagswahl zwischen 18 und 20 Prozent. „Es wundert mich, dass die Parteien der Mitte nicht stärker reagieren“, so Schröder weiter, der vor einer „bösen Überraschung“ warnt.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hatte sich zuletzt gegen Musks Einflussnahme positioniert. „Finger weg von unserer Demokratie, Herr Musk!“, sagte Habeck auf eine entsprechende Frage des Spiegels. Kurz darauf wurde er von Musk auf X als „Verräter am deutschen Volk“ bezeichnet. Auch Bundespräsident Steinmeier und Kanzler Scholz hat Musk bereits mit ähnlichen Worten beleidigt.

Die Kritik an Elon Musks Einflussnahme vor der Bundestagswahl wird immer lauter. Der Tech-Milliardär hat sich mehrfach für die AfD ausgesprochen. (Archivfoto)
Die Kritik an Elon Musks Einflussnahme vor der Bundestagswahl wird immer lauter. Der Tech-Milliardär hat sich mehrfach für die AfD ausgesprochen. (Archivfoto) © Joel Saget/AFP

Musk wirbt für AfD und schießt gegen die deutsche Politik: Kanzler Scholz will „cool bleiben“

Kanzler Olaf Scholz reagiert derweil gelassen auf die persönlichen Angriffe von Musk. „Als Sozialdemokraten sind wir es seit dem vorletzten Jahrhundert gewöhnt, dass es reiche Medienunternehmer gibt, die sozialdemokratische Politik nicht schätzen – und mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg halten“, sagte Scholz dem Stern. Natürlich sei es heute etwas anders, weil Medienunternehmen und Plattformen inzwischen eine weltweite Reichweite hätten. „Aber in der Sache ist es nichts Neues. Da muss man cool bleiben“, sagte der SPD-Politiker.

Er fügte aber hinzu: „Viel bedenklicher als solche Beschimpfungen finde ich, dass sich Musk für eine in Teilen rechtsextreme Partei wie die AfD einsetzt, die die Annäherung an Putins Russland predigt und die transatlantischen Beziehungen schwächen will.“

Den Schulterschluss mit Elon Musk sucht Olaf Scholz jedenfalls nicht; ins Kanzleramt würde er den einflussreichen Milliardär nicht einladen: „Ich halte nichts davon, um die Gunst von Herrn Musk zu buhlen. Das überlasse ich gerne anderen.“ (nak)

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