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Euro auf Talfahrt: Das sind die Gründe und Folgen für Deutschland
In den USA ist die Inflation nicht so stark zurückgegangen wie in Europa. In der Eurozone betrug die Teuerung im Dezember 2,4 Prozent. In den USA lag sie im November bei 2,7 Prozent. In den USA kommen die Dezember-Zahlen erst im Laufe dieser Woche. Beide Notenbanken streben eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Zuletzt signalisierten starke Daten vom US-Arbeitsmarkt, dass der Preisdruck nicht so schnell nachlassen dürfte und das Wachstum hoch bleibt.
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Die US-Notenbank Fed dürfte die Zinsen daher noch länger hochhalten als die Europäische Zentralbank. Die EZB hatte die Zinsen seit dem Juni 2024 in vier Schritten bereits um einen Prozentpunkt gesenkt. Bei den Notenbanken entscheiden Ende Januar das nächste Mal wieder über die Zinsen. Während eine weitere Senkung durch die EZB als wahrscheinlich geht, dürften die Zinsen in den USA unverändert hoch bleiben.
Das macht Anlagen in den USA attraktiver im Vergleich zu Europa. Auch dadurch wächst die Nachfrage nach US-Dollar relativ zum Euro.
Drittens sind die USA die wichtigste Währung, die Anleger in Krisenzeiten suchen. Diese Funktion als „sicherer Hafen“ stärkt die USA angesichts der anhaltenden Krisen und Konflikte in der Welt. Der Dollar hat nicht nur zum Euro, sondern zu den meisten anderen Währungen zugelegt.
Das bedeutet die Euro-Schwäche für Deutschland
Für die Eurozone und Deutschland hat der Sinkflug des Euro Vor- und Nachteile. Auf der einen Seite macht ein schwächerer Euro macht Importe teurer, die in Dollar abgerechnet werden. Dazu zählen nicht nur Waren aus den USA. Viele wichtige Güter werden weltweit in US-Dollar bezahlt, vor allem Rohstoffe wie Öl und Gas. Auch Reisen in die USA werden für Deutsche teurer. Allerdings ist die Teuerung bei den Importpreisen in Deutschland mit unter einem Prozent aktuell sehr niedrig.
Die EZB muss diesen Effekt der „importierten Inflation“ bei ihren Zinsentscheidungen berücksichtigen. Ökonomen rechnen derzeit aber nicht mit einem großen oder zunehmenden Preisdruck in der Eurozone. Sie gehen eher davon aus, dass die Inflation in den kommenden Monaten auf das Stabilitätsziel der EZB von zwei Prozent fällt. Der Blick auf den Euro-Kurs dürfte die EZB daher kaum von weiteren Zinssenkungen abhalten, die die europäische und damit auch die deutsche Wirtschaft stützen würden.
Fällt der Euro zum US-Dollar, hilft das zudem den Exporteuren aus dem Euro-Raum. Davon kann besonders Deutschland als exportstarkes Land profitieren. Wieder gilt dies in erster Linie für Ausfuhren in die USA, aber auch für allen anderen Geschäfte, die in Dollar abgewickelt werden. Ein günstigeres Euro-Dollar-Verhältnis stärkt auch die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf Drittmärkten.
Dies könnte deutschen Unternehmen etwas Rückenwind bei den Exporten geben. Die Ausfuhren in die USA entwickeln sich bereits seit Monaten stark. Ein Risiko liegt hier in der Drohung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, Einfuhren aus Europa mit hohen Zöllen zu belegen. Zölle schaden beiden Handelspartnern und machen Importe teurer. Sie bremsen damit den Handel und treiben die Preise.