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Die Südtiroler Damen stürmen ins Europeada-Finale
So sehen Siegerinnen aus: Südtirols Damen jubeln über einen Treffer. © det
Während die Südtiroler Herren eine herbe Enttäuschung hinnehmen mussten und bei der Europeada im deutsch-dänischen Grenzland im Viertelfinale ausgeschieden sind, stürmten die Damen furios ins Finale.
04. Juli 2024
Aus Risum-Lindholm, Norddeutschland
Von:
Thomas Debelyak
Es war eine paradoxe Szene, die sich am Donnerstagabend im 4.000-Seelen-Dörfchen Risum-Lindholm abspielten. Als das Viertelfinal-Aus der Südtiroler Herren um 19.28 Uhr mit dem letzten Elfmeter besiegelt wurde, standen die Südtiroler Damen schon am Eingangsbereich des Platzes, bereit, ihr Halbfinale zu spielen. Während die Herren anschließend im Tal der Tränen versanken und in der Kabine ihre tiefen Wunden leckten, schossen die Damen nur eine Wand und wenige Meter weiter ein Tor nach dem nächsten.
Mit einem furiosen 5:1-Sieg über die Kärntner Sloweninnen zogen Kapitänin Manuela Lardstätter & Co. ins Finale ein. Am Samstag ab 11 Uhr werden die „Gitschn“ von Denise Ferraris in Flensburg gegen Nordfriesland um ihren zweiten Europeada-Titel fighten. Die Nordfriesinnen haben ihr Halbfinale mit 2:0 gegen Südschleswig, also die Däninnen in Deutschland, gewonnen.
Sonja Kiem verwandelt den Elfmeter zum 1:1.
Dass die Südtiroler Damen eine echte Mannschaft sind, haben sie am Donnerstag einmal mehr bewiesen. Nach einer halben Stunde gerieten Anna Katharina Peer & Co. mit 0:1 in Rückstand, als ein Freistoß der Kärntnerin Lena Rautzer ins Südtiroler Tor flutschte (32.).
Sonja Kiem dreht das Match
Davon ließen sich die bis dahin dominierenden Südtirolerinnen aber nicht aus der Ruhe bringen und drehten die Partie noch vor der Pause. Vor allem, weil Sonja Kiem jetzt mächtig aufdrehte. Zunächst traf sie per Handelfmeter (36.), dann war sie per Kopf erfolgreich (43.). Greta Oberhuber machte mit einem Freistoßtor noch vor dem Kabinengang die Vorentscheidung fest (45.).
Die Südtiroler Damen spielten groß auf.
Nach der Pause ließen die Südtirolerinnen nicht locker und spielten weiterhin nur auf ein Tor. Zwei Mal durften die hiesigen Kickerinnen noch jubeln. Zuerst vergoldete Hannah Bielak eine Freistoßvariante zum 4:1 (60.), dann fixierte Melanie Markart per Rebound den Endstand (65.).
Die Südtirolerinnen sind dadurch nicht nur ins Finale eingezogen, sie haben auch Revanchen an den Kärntner Sloweninnen genommen: 2022 hatte das „Team Koroska“ den heimischen „Gitschn“ im Finale eine schmerzhafte Niederlage im Elfmeterschießen zugefügt.
Damen, Halbfinale
Südtirol Damen – Kärntner Sloweninnen 5:1
Südtirol Damen: Hanna Flarer – Laura Tschöll, Greta Oberhuber, Manuela Ladstätter (ab 81. Katharina Sulzenbacher), Eyke Margesin Kofler – Sonja Kiem, Melanie Markart (ab 76. Jana Zipperle), Hannah Bielak (ab 61. Alexandra Gruber) – Anna Katharina Peer (76. Manuela Peintner), Stefanie Reiner (61. Alexandra Stockner), Julia Brunner
Tore: 0:1 Lena Rautzer (32.), 1:1 Handelfmeter Sonja Kiem (36.), 2:1 Sonja Kiem (43.), 3:1 Greta Oberhuber (45.), 4:1 Hannah Bielak (61.), 5:1 Melanie Markart (66.)