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Deutschland gewinnt Handball-Krimi gegen Spanien
Im vierten Gruppenspiel des olympischen Handball-Turniers hat Deutschland Spanien in einem spannenden und intensiven Spiel mit 33:31 (20:18) besiegt und damit den Einzug ins Viertelfinale klargemacht.
Dank einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur Niederlage gegen Kroatien und einem überragenden Torhüter David Späth haben die deutschen Handballer den dritten Sieg im vierten Spiel eingefahren. Vor 5.765 Zuschauern in der Arena Paris Süd war das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gegen Spanien von Beginn an voll auf der Höhe und ging trotz einer kleinen Schwächephase Mitte der ersten Hälfe mit einer Zwei-Tore-Führung in die Pause (20:18). In einer umkämpften zweiten Halbzeit blieb es bis zum Ende spannend – mit dem glücklicheren Ende für Deutschland. Durch den 33:31-Erfolg steht das DHB-Team im Viertelfinale. Am Sonntag treffen die Deutschen im letzten Vorrundenspiel aber erst noch auf Slowenien.
“Wir haben ein überragendes Spiel gegen eine der besten Mannschaften der Welt gemacht”, sagte Bundestrainer Gislason nach der Partie und lobte Torhüter David Späth für eine “phänomenale Leistung” ganz besonders. “Wir haben alles gegeben, haben einfach sehr, sehr gut gespielt und verdient gewonnen”, so der 64-Jährige weiter.
Deutschland mit starkem Beginn
Beide Teams starteten mit viel Tempo in die Partie und schenkten sich in einer ausgeglichenen Anfangsphase nichts. Deutschland zeigte sich vor allem im Angriff stark verbessert und kam auf allen Positionen zum Torerfolg. Dank einer hohen Effizienz und dem Treffer von Reinars Uscins konnte das Gislason-Team nach neun Minuten erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (6:4).
Auf der Torhüter-Position brachte Gislason nach zehn Minuten Youngster David Späth für Andreas Wolff, der noch keinen richtigen Zugriff aufs Spiel gefunden hatte. Und Späth glänzte direkt mit einer starken Parade nach einem freien Wurf des Rechtsaußen Alex Gomez. Im Angriff lief – wie schon im Spiel gegen Kroatien – viel über Kreisläufer Johannes Golla, der wie Juri Knorr, Rune Dahmke und Uscins vier Treffer im ersten Abschnitt erzielte. In der Defensive agierte Deutschland aufmerksam und fischte einige Bälle heraus, die das DHB-Team – wie beim 10:7 durch Rune Dahmke – in einfache Tempogegenstoß-Tore ummünzen konnte.
Spanien kommt zurück
Mitte der ersten Halbzeit fand dann aber auch Spanien besser ins Spiel und stellte das deutsche Team mit einer offensiveren Abwehr vor neue Herausforderungen. Auch der spanische Torhüter glänzte nun mit einigen Paraden und wurde immer mehr zum Faktor. In der deutschen Abwehr fehlten hingegen die letzte Aggressivität und Konsequenz, sodass Spanien nach 24 Minuten der Ausgleich zum 14:14 gelang.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit zogen beide Team dann noch einmal das Tempo an und lieferten sich einen offenen und torreichen Schlagabtausch – mit dem glücklicheren Ende für Deutschland, das auch dank der Durchschlagskraft von Knorr in letzter Sekunde eine Zwei-Tore-Führung mit in die Pause nehmen konnte (20:18).
Spanien startet gut in Halbzeit zwei, Deutschland kämpft
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das deutsche Teams etwas zu leichtsinnig und kassierte schnell den Ausgleich zum 20:20. In einer intensiven und körperlichen Partie wurde es nun etwas hektisch und Deutschland geriet durch die Hinausstellungen von Dahmke und Golla in doppelte Unterzahl. Weil den Spaniern mit Rechtsaußen Gomez nun alles zu gelingen schien, konnten die Iberer nach 44 Minuten erstmals eine Zwei-Tore-Führung bejubeln (27:25).
Deutschland kämpfte aber und blieb dran. Der junge Marco Grigic erzielte zunächst den Anschlusstreffer per Siebenmeter, Linksaußen Lukas Mertens traf zum 28:28-Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein richtiger Handball-Krimi: Spanien ging wieder mit zwei Toren in Führung. Deutschland kam dank der herausragenden Paraden von Späth wieder zurück und ging durch Sebastian Heymann erstmals wieder in Führung (31:30). In einer hochklassigen Partie blieb es bis zum Ende spannend. Deutschland aber zeigte Nervenstärke und bezwang Spanien mit 33:31.
“Ich bin froh, dass ich dem Team helfen und zeigen konnte, dass ich mir meinen Platz hier erarbeitet habe”, sagte Matchwinner Späth, “es hat mir mega viel Spaß gemacht heute und ich versuche einfach das genauso weiterzumachen”.
Durch den Sieg schaffte das deutsche Team den Sprung ins Viertelfinale. Das steigt am Dienstag in der nordfranzösischen Stadt Lille. Davor trifft das Gislason-Team im letzten Vorrundenspiel am Sonntag (14 Uhr) aber erstmal noch auf Slowenien. Dann geht es um den Gruppensieg.