Shopping
Deutschland-Card ändert Geschäftsmodell komplett – das ist geplant
Weg vom Kundenbindungsprogramm: Die Deutschland-Card wird neu aufgestellt. bild: deutschland-card
Geld & Shopping
Treueherzen, Meilen oder Punkte – immer mehr Menschen nutzen hierzulande Bonusprogramme. Einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag von Mastercard zufolge, nehmen 90 Prozent der Deutschen an einem oder mehreren Bonusprogrammen teil. 2018 waren das noch 37 Prozent.
Watson ist jetzt auf Whatsapp
Besonders im Einzelhandel spielen die sogenannten Loyalty-Programme eine große Rolle. Kaum ein Einkauf vergeht, ohne dass an der Kasse nach dem Sammeln von Bonuspunkten gefragt wird. Marktführer ist bei den Kundenbindungsprogrammen neben “Payback” die “Deutschland-Card”.
Letztere steht nun vor einem großen Umbruch. Hintergrund ist die Trennung von Deutschlands größter Supermarktkette.
Deutschland-Card verabschiedet sich von bisherigem Geschäftsmodell
Die Deutschland-Card steht vor einer “umfassenden strategischen Neupositionierung”. Das gab das Unternehmen, das zum Medienkonzern Bertelsmann gehört, am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Damit verabschiedet sich die Deutschland-Card von ihrem bisherigen Geschäftsmodell als Kundenbindungsprogramm.
Die Deutschland-Card werde “zur digitalen Plattform, die Einkaufen vielfältiger, entspannter und einfacher gestaltet”, heißt es in einer Mitteilung. Durch eine stetig wachsende Datenbank des Kaufverhaltens der zehn Millionen Deutschland-Card-Nutzer:innen sollen Handelsunternehmen Kund:innen gezielt ansprechen können.
Über die Neuausrichtung hatte die “Lebensmittelzeitung” bereits im Dezember berichtet. Laut dem Bericht plant das Unternehmen eine “offene Marketing-Plattform, die eine bunte Kombination aus Gewinnspielen und Verlosungen, Entertainment, Gaming und Aktionspreisvergleich bietet”.
Dabei möchte die Deutschland-Card künftig eigene Rabattaktionen anbieten, wie aus den im November erneuerten Nutzungsbedingungen zu entnehmen ist. Im Zentrum des neuen Geschäftsmodells soll laut Pressemitteilung ein “Kassenbon-Scanner” stehen.
Damit sollen Kund:innen ihre Kassenbons unabhängig vom Einkauf im Gegenzug für Bonuspunkte einscannen und so auf die Plattform hochladen können. Die kooperierenden Händler sollen so einen Einblick in das Konsumverhalten bekommen.
Neuausrichtung als Folge von Trennung mit Edeka
Laut “Lebensmittelzeitung” wird die Plastikkarte künftig nur noch digital erhältlich sein. In der Deutschland-Card-App sollen digitale Prospekte abrufbar, Produktsuche sowie Preisvergleiche möglich sein. Außerdem lassen sich in der Anwendung gesammelte Punkte in Prämien eintauschen.
Die Umstrukturierung ist die Folge des Weggangs des bisher größten Partners Edeka. Die Supermarktkette war zum Ende des vergangenen Jahres gemeinsam mit seinen Tochterunternehmen Netto und Marktkauf zum Loyalty-Marktführer Payback gewechselt. Dort ersetzt sie Rewe, welches künftig ein eigenes Bonusprogramm anbietet.