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Details zum VW-Deal: Doch keine Werksschließungen, aber 35.000 Jobs sollen weg
Freitag, 20.12.2024, 18:45
Seit Montag ringen Volkswagen und die IG Metall um eine Einigung im Tarifstreit. Jetzt gibt es eine Einigung zwischen Konzern und Gewerkschaft. Dabei soll es keine Werksschließungen geben, es fallen aber mehr als 35.000 Jobs weg. Alle Entwicklungen im Newsticker.
Details zum VW-Deal: Doch keine Werksschließungen, aber 35.000 Jobs sollen weg
18.42 Uhr: Volkswagen will bis 2030 mehr als 35.000 Stellen streichen. Der Abbau solle sozialverträglich erfolgen, teilte der Konzern in Berlin mit. Die Entscheidung ist Teil einer Einigung, auf die sich der Autobauer und die IG Metall nach tagelangen Verhandlungen verständigt haben.
„Wir hatten bei den Verhandlungen drei Prioritäten: Überkapazitäten an den deutschen Standorten abbauen, Arbeitskosten senken und Entwicklungskosten auf wettbewerbsfähiges Niveau senken“, sagte VW-Markenchef Thomas Schäfer. „Wir haben bei allen drei Themen tragfähige Lösungen erzielt.“
Der Autobauer werde die technische Kapazität an den deutschen Standorten um über 700.000 Fahrzeuge reduzieren. „Das sind harte Entscheidungen, aber auch wichtige Weichenstellungen für die Zukunft.“ Damit schaffe man die Grundlage, um Volkswagen bis 2030 zum technologisch führenden Volumenhersteller aufzustellen.
IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger sprach von schmerzlichen Einschnitten. Die Gewerkschaft betonte, Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen seien abgewendet worden. „Kein Standort wird dichtgemacht, niemand wird betriebsbedingt gekündigt und unser Haustarif wird langfristig abgesichert“, sagte die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. Es gebe tarifliche Zugeständnisse, aber auch eine neue Beschäftigungssicherung bis Ende 2030.
Angebliche Einigung im Tarif-Streit bei VW: Zwei Werke vor dem Aus
17.18 Uhr: Nach einer Woche voller Gespräche zwischen IG Metall und dem VW-Konzern könnte heute eine Lösung im Streit präsentiert werden. In wenigen Minuten wollen beide Parteien Details veröffentlichen.
Angeblich stehen nach dem Deal zwei Werke vor dem Aus: Die Fabrik in Dresden soll „umgewidmet“ oder geschlossen werden, das Werk in Osnabrück an einen Rüstungskonzern gehen, der „möglichst viele“ Arbeitsplätze erhalten soll, berichtet „Bild“ unter Verweis auf eigene Informationen. Die Werke in Zwickau und Emden seien nicht mehr von einer Schließung bedroht. Insgesamt sollen 10.000 Stellen im VW-Konzern gestrichen werden – hauptsächlich durch natürliche Fluktuation.
Bericht: Bei VW soll nach Verhandlungsmarathon Einigung erzielt worden sein
14.13 Uhr: Vertreter von Betriebsrat und Vorstand haben sich nach langen Verhandlungen auf ein milliardenschweres Sparpaket für den Umbau von Volkswagen geeinigt. Das berichtet das „Handelsblatt“. Allerdings steht die Einigung noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien.
Zur Stunde trifft sich der Konzernvorstand. Am Nachmittag sollen das Präsidium des Aufsichtsrats sowie die Tarifkommission der Arbeitnehmerseite über die ausgehandelten Lösungen beraten. Noch ist ein Scheitern des Kompromisses also nicht vom Tisch.
Laut „Handelsblatt“-Bericht wird das avisierte Sparziel von vier Milliarden Euro in der Einigung erreicht. Weniger drastisch als erwartet sollen die Einschnitte im Fabriknetzwerk ausfallen. Für das Werk Osnabrück soll ein Käufer gefunden und die kleinere Fertigung in Dresden umgewidmet oder geschlossen werden. Eine Schließung der Fabriken in Zwickau oder Emden soll vom Tisch sein.
Einigung bei VW noch heute? Betriebsrat und Konzernspitze nähern sich an
9.55 Uhr: Bei VW könnte es eine Einigung im Streit um Werkschließungen und Entlassungen geben. Betriebsrat und Konzernspitze haben sich angenähert, wie die „Bild“ berichtet. Eine Lösung könnte demnach bis Freitagnachmittag gefunden werden. Um 15 Uhr soll der VW-Aufsichtsrat zu einer Sondersitzung zusammenkommen.
Laut Unternehmenskreisen sei eine Einigung bis Freitagnachmittag „wahrscheinlich“, schreibt die „Bild“. Die Juristen arbeiten derzeit an den Details. Die fünfte Gesprächsrunde läuft bereits seit Montag.
VW-Verhandlungen: Auch nach über 60 Stunden keine Einigung
Freitag, 20. Dezember, 8.05 Uhr: In der VW-Tarifrunde ist der fünfte Verhandlungstag angebrochen. Die Gespräche zwischen dem Autobauer und der Gewerkschaft IG Metall dauerten am Donnerstag bis 24.00 Uhr, wie es aus Teilnehmerkreisen hieß. Wann die Verhandlungen in Hannover fortgesetzt werden, war zunächst unklar.
Noch am Donnerstagabend kam von der IG Metall Kritik: „Der Verhandlungsprozess hakt insbesondere in den internen Abläufen der Arbeitgeberseite.“ Grundsätzlich befänden sich beide Seiten auf einem konstruktiven Weg und hätten sich in etlichen Punkten geeinigt. „Aber in einigen zentralen Fragestellungen, an denen die Verhandlung nach wie vor auch scheitern könnte, gibt es weiterhin Dissens.“
Seit mehr als 64 Stunden wird verhandelt
In Teilnehmerkreisen ist von zähen Verhandlungen die Rede. Insgesamt dauern die Gespräche nun mehr als 64 Stunden. Laut Gewerkschaft ist es die längste Tarifrunde aller Zeiten bei Volkswagen. Mit einem möglichen Abschluss wird frühestens heute gerechnet. Auch ein Scheitern der Gespräche wird weiterhin nicht ausgeschlossen.
Habeck geht deutsche Autoindustrie an: VW „muss E-Auto für 20.000 Euro produzieren“
Sonntag, 15. Dezember, 12.51 Uhr: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck macht die Bosse der deutschen Automobilkonzerne für die Absatzprobleme bei E-Autos und die Krise der gesamten Branche verantwortlich. Habeck sagte in einem Interview mit „Bild am Sonntag“ zu den teuren Elektroautos: „Das ist ein wissentlich und strategisch eingegangenes Problem, weil die deutschen Automobilkonzerne ihre Strategie so aufgebaut haben.“
Er habe das seit Jahren mit den Konzernen diskutiert, aber die deutschen Autobauer hätten stets gesagt: „Wir fangen im oberen Marktsegment mit der elektrischen Mobilität an, die Autos sind am Anfang teurer, bis die Technik massenweise produziert wird. Und dann haben sie gesagt, wenn ein Auto 80.000 oder 100.000 Euro kostet, dann kann es auch 105.000 Euro kosten. Interessiert ja keinen in dem Preissegment. Und dann gehen wir langsam runter, so dass wir mehr Erfahrung gesammelt haben und größere Volumina produzieren, wenn wir bei den 30.000 oder 20.000 Euro teuren Autos sind.“
Habeck kritisierte vor allem den VW-Konzern: „VW heißt Volkswagen. Die müssen ein E-Auto für 20.000 Euro produzieren. Die Japaner machen das jetzt bald. Und die Chinesen machen das bald. Das ist eine kritische Phase für die deutsche Automobilindustrie – das ist die deutsche Leitindustrie.“
Er glaube aber, so Wirtschaftsminister Habeck im „Bild am Sonntag“-Interview, dass die Wende für die deutschen Autokonzerne noch möglich sei. Aber: „Sie sind hinter der Welle. Wenn die Automobilindustrie ein Problem nicht hat, dann, dass sie zu schnell ist. Wir müssen die unterstützen. Wir müssen die Kaufbedingungen, die Ladesäulen, die Preise für Strom, das müssen wir alles besser machen. Aber es muss in die Zukunft gehen und nicht, die Vergangenheit zu einem Museum machen.“
Habeck verwahrte sich dagegen, Autofahrer, die am Verbrennermotor festhalten, zu brandmarken: „Ich würde das niemals tun. Menschen, die ihren Verbrenner fahren, die sollen den Verbrenner fahren, bis er kaputt ist.“ Diese Autos könnten auch nach 2035 weitergefahren werden: „Die können auch klimaneutral sein im Sinne von ‚klimaneutrales Benzin tanken‘, was im Moment wirklich eine teure Tasse Tee ist.“
Porsche SE muss voraussichtlich Milliarden Euro abschreiben
Freitag, 13. Dezember, 22.37 Uhr: Die Volkswagen-Eigentümerholding Porsche SE muss voraussichtlich Milliarden auf ihre Beteiligungen an VW und dem Sportwagenhersteller Porsche AG abschreiben. Das Unternehmen nahm daher seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr zurück und rechnet nun mit einem erheblichen Verlust nach Steuern, wie es in einer am Freitagabend veröffentlichten Mitteilung hieß. Bislang hatte Porsche SE ein Konzernergebnis nach Steuern von 2,4 Milliarden bis 4,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Dennoch gehe die Holding unverändert von der Ausschüttung einer Dividende für 2024 aus. Auch die Prognose zur Nettoverschuldung bestätigte der Konzern.
Die Porsche SE gehe vorläufig von einer außerplanmäßigen Wertberichtigung bei Volkswagen (VW) von 7 bis 20 Milliarden Euro aus. Die möglichen Abschreibungen auf die Beteiligung der Porsche AG bezifferte die Holding auf eine bis zwei Milliarden Euro.
Der Konzern erwarte somit, dass die Nutzungswerte für die Beteiligungen an VW und Porsche AG weiterhin „deutlich oberhalb” der anteiligen Börsenwerte liegen, hieß es. Dabei ließen sich wegen des schwachen Marktumfeldes sowie zunehmender geopolitischer Spannungen und protektionistischer Tendenzen die Auswirkungen der Werthaltigkeitsprüfungen auf die Buchwerte der Beteiligungen nur grob abschätzen.
Die Eigentümerholding begründete den Schritt mit einer fehlenden Planung von Volkswagen. VW hatte im November die Planungsrunde wegen des Streits um das angekündigte Sparprogramm verschoben. Der Autobauer habe die Holding nun darüber informiert, dass mit einer Verabschiedung der laufenden Planungsrunden von VW und Porsche AG bis zum 31. Dezember nicht mehr zu rechnen sei, teilte die SE in Stuttgart mit. Die Holding werde daher auf Analystenerwartungen zurückgreifen.
Puebla statt Wolfsburg: VW könnte Golf-Produktion nach Mexiko auslagern
Mittwoch, 11. Dezember, 07.59 Uhr: Die Chef-Etage des Autobauers Volkswagen überlegt, die Produktion des VW Golf nach Mexiko zu verlagern. Der Klassiker könnte auch in einer Fabrik im mexikanischen Puebla vom Band laufen, wie das Handelsblatt unter Berufung auf Konzernkreise berichtet. In Puebla wurde auch über viele Jahre der VW Käfer hergestellt. Die Auslagerung der Golf-Produktion nach Mexiko sei aber nur eines von mehreren Szenarien, über die aktuell diskutiert werde.
Vierte Tarifrunde bei VW ohne Ergebnis – aber „konstruktives Klima“
Dienstag, 10. Dezember, 13.29 Uhr: Im Streit um die Sparpläne bei Volkswagen gibt es weiter keine Einigung. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen endete am Montagabend nach sieben Stunden ohne Ergebnis. Beide Seiten betonten aber das „konstruktive Gesprächsklima“. Ab Montag wollen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter weiterverhandeln. Begleitet wurden die Verhandlungen erneut von Warnstreiks an neun von zehn Standorten des Autoherstellers.
Die IG Metall teilte mit, „erstmals“ sei es möglich gewesen, die wesentlichen Tarifthemen konstruktiv zu besprechen. Die Positionen blieben aber weiterhin „weit auseinander“. Die Gewerkschaft betonte, entscheidend für sie sei eine Lösung ohne Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Zudem müssten Investitionen in zukunftsweisende Geschäftsfelder gesichert sein. Auch Vorstand und Aktionäre seien „in der Pflicht, ihren fairen Beitrag zu leisten“.
Warnstreiks im VW-Werk Kassel verlängert
Montag, 09. Dezember, 13.51 Uhr: Zur zweiten Warnstreikrunde bei Volkswagen haben die Beschäftigten im Werk Kassel-Baunatal ihren Ausstand auf vier Stunden verlängert. „Die Leute sind sehr entschlossen und sehr wütend“, sagt der IG-Metall-Sekretär Dennis Schindehütte, der am Montag vor dem Werkstor die Streikenden begrüßt. Die Drohungen des Managements zu Entlassungen und Werkschließungen machten die Situation für die Beschäftigten vor Weihnachten noch einmal emotionaler.
Erneut erwartet die Gewerkschaft mindestens 12.000 Teilnehmer in allen Schichten des zweitgrößten VW-Werks in Deutschland. Anlass ist die für den Nachmittag angesetzte Tarifverhandlung in Wolfsburg. In der ersten Warnstreikrunde vor einer Woche hatten die VW-Arbeiterinnen und Arbeiter ihre Tätigkeit für zwei Stunden ruhen lassen.
Bericht: VW will weiteres Werk in China verkaufen
Samstag, 07. Dezember, 12.01 Uhr: Volkswagen arbeitet einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ zufolge am Verkauf seiner Fabrik in Nanjing nordwestlich von Shanghai. Die Trennung von dem Werk sei bereits beschlossen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Konzernkreise. Angestrebt werde als wirtschaftlichere Variante ein Verkauf, aber auch eine Schließung sei denkbar. Der Konzern wollte sich laut „Wirtschaftswoche“ nicht dazu äußern.
Das Werk wurde demnach 2008 zusammen mit dem chinesischen Partner SAIC errichtet und hat eine Kapazität von 360.000 Autos pro Jahr. Dort werden die Modelle VW Passat und Škoda Kamiq sowie Škoda Superb gebaut.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen in Peking erfuhr, steht eine Trennung von der Produktion in Nanjing aufgrund der geringen Auslastung seit einiger Zeit im Raum. Demnach begrenze auch die relativ zentrale Lage in der Stadt die Möglichkeiten, das Werk anzupassen.
IG Metall ruft für Montag erneut zu Warnstreiks bei VW auf
18.32 Uhr: Die IG Metall ruft für Montag zum zweiten flächendeckenden Warnstreik bei Volkswagen auf. Parallel zur dann laufenden Tarifrunde werde es erneut befristete Arbeitsniederlegungen an allen deutschen VW-Standorten außer Osnabrück geben, teilte die Gewerkschaft mit. In Wolfsburg, wo die vierte Tarifrunde bei Volkswagen ansteht, ist unmittelbar vor Verhandlungsbeginn eine Protestkundgebung geplant.
„Rund 100.000 Warnstreikende haben Anfang Dezember ein lautes Signal an die VW-Chefetage gesendet: Zukunft statt Kahlschlag!“, sagte Niedersachsens IG-Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger mit Blick auf den ersten Warnstreik Anfang dieser Woche. „Wir werden nun am 9. Dezember nachlegen und so den Druck auf das Unternehmen am Verhandlungstisch erhöhen.“
Arbeit soll für vier Stunden ruhen
Im Vergleich zum ersten Warnstreik soll der Ausstand ausgeweitet werden: Statt zwei soll er diesmal vier Stunden dauern und erneut in jeder Schicht wiederholt werden. Betroffen sind neben Wolfsburg auch wieder Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter und Chemnitz sowie die „Gläserne Manufaktur“ in Dresden.
Los geht es in Wolfsburg um 10.30 Uhr. Zwei Stunden später startet in der Volkswagen Arena die vierte Verhandlungsrunde zum VW-Haustarif. Auf der Kundgebung vor dem Vorstandshochhaus soll neben Verhandlungsführer Gröger und VW-Betriebsratschefin Daniela Cavallo auch die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner sprechen.
Gewerkschaft: VW-Beschäftigte brauchen schnell Klarheit
Donnerstag, 05. Dezember, 16.57 Uhr: Der Bundesvorsitzende der Christlichen Gewerkschaft Metall, Sebastian Scheder, fordert für die Beschäftigten von Volkswagen schnelle Klarheit. „Nichts zermürbt Menschen mehr, als nicht zu wissen, woran sie sind“, sagte Scheder im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag. Am Montag und Dienstag waren nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall rund 100.000 VW-Beschäftigte an neun Standorten in den Warnstreik getreten, um im aktuellen Tarifstreit gegen angedrohte Lohnkürzungen, Werkschließungen und Stellenabbau bei Europas größtem Autobauer zu demonstrieren.
Von der Christlichen Gewerkschaft (CGM) haben sich eigenen Angaben zufolge einige Hundert Beschäftigte an verschiedenen VW-Standorten an den Ausständen beteiligt. Mitglieder der Gewerkschaft seien geschockt und berichteten den Arbeitnehmervertretern von Existenzängsten. „Die Stimmung ist miserabel“, sagte Scheder.
Lage schlimmer als gedacht: VW-Boss nennt Konzern „Sanierungsfall“
Mittwoch, 04. Dezember, 15.37 Uhr: Beim Autobauer VW ist die wirtschaftliche Lage offenbar schlimmer als gedacht. Das legen Aussagen von Konzernchef Oliver Blume auf einer Betriebsversammlung im Stammwerk Wolfsburg am Mittwoch nahe, wie Business Insider erfuhr. Demnach sagte Blume laut mehreren Teilnehmern ausdrücklich: „Der VW-Konzern ist ein Sanierungsfall“. Dies ist insofern überaus bemerkenswert, als in der breiten Öffentlichkeit bislang vor allem die Hauptmarke Volkswagen als Problemfall galt, nicht die Volkswagen Group insgesamt.
Schlechte Nachrichten hatte Blume aus China zu vermelden. Demnach seien dort für das Geschäftsjahr 2024 lediglich umgerechnet 1,6 Milliarden Euro zu erwarten. Im langjährigen Durchschnitt früherer Jahre habe der „Scheck aus China“ jeweils bei rund fünf Milliarden Euro gelegen.
„Die aktuelle Situation ist ernst“, sagt Blume laut Mitteilung. „Deshalb braucht es dringend Maßnahmen, um die Zukunft von Volkswagen abzusichern“, sagte Blume über den Sparkurs. Die Produkte der Marke seien gut, doch die Kosten zu hoch. Das müsse sich ändern. „Wir können die besten Autos der Welt bauen“, so Blume. “Das spielt aber keine Rolle, wenn wir damit kein Geld verdienen.”
Von den Beschäftigten war Blume bereits beim Betreten der überfüllten Werkshalle ausgebuht worden, berichten Teilnehmer. Auch während seiner Rede wurde er immer wieder von lautem Unmut der Mitarbeiter unterbrochen. In Sprechchören skandierten die Mitarbeiter immer wieder: „Streikbereit! Bundesweit!“
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jpb/dpa