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Der Traum lebt weiter: Deutschland gewinnt
Die Freude bei den Deutschen ist groß, die Enttäuschung bei den Dänen riesig. © ANSA / GEORGI LICOVSKI
Von ansehnlichen Kombinationen, aberkannten Toren bis hin zu heftigen Regenfällen: Das zweite Achtelfinalduell zwischen Deutschland und Dänemark hatte so einiges zu bieten. Am Ende setzte sich der Gastgeber durch – und träumt damit weiterhin vom Titel im eigenen Land.
29. Juni 2024
Von: dpa/mv
Die deutsche EM-Party geht nach einem außergewöhnlichen Fußball-Abend und umjubelten Toren von Elfmeterschütze Kai Havertz und Jamal Musiala weiter. Beim 2:0 (0:0) gegen hartnäckige Dänen musste die Nationalmannschaft am Samstag im bebenden Dortmunder Stadion nach Blitz, Donner und Starkregen aber zunächst bange Videominuten überstehen, bevor sie nach langem Anlauf ins Viertelfinale stürmte. Dort geht es für das DFB-Team gegen Spanien oder Georgien.
Deutschland startete besser ins Spiel und war sofort in der Offenive präsent. Raum holte eine Ecke heraus, den von Toni Kroos getretenen Ball köpfte Schlotterbeck ins Tor (4.). Doch in den Jubel pfiff Schiedsrichter Michael Oliver entschieden und schnell, der Engländer ahndete streng ein Foulspiel von Joshua Kimmich, der Schlotterbeck im Strafraum den Weg freigeblockt hatte.
Zunächst kein Vorbeikommen an Schmeichel
Es stand zwar nicht 1:0, die Richtung des Spiels war aber vorgegeben: Deutschland war in den ersten 20 Minuten die deutlich bessere Mannschaft. Die Dänen schafften es kaum aus der eigenen Hälfte und konnten sich bei ihrem Torwart Schmeichel bedanken, dass nicht früh die ersten deutschen Tore fielen. Der 37-Jährige vereitelte Chancen von Kimmich, Schlotterbeck (beide 7.) und Havertz, der einen starken Pass vom rechtzeitig fit gewordenen Abwehrchef Antonio Rüdiger zum Abschluss verwertete (10.).
Kasper Schmeichel war der beste dänische Spieler des Abends. Er konnte die Niederlage aber auch nicht verhindern. © ANSA / ANNA SZILAGYI
Die DFB-Auswahl spielte offensiv sehr variabel, leistete sich aber auch immer wieder mal Abspielfehler. Dänemarks Starspieler Christian Eriksen kam so etwas besser in die Partie. Eine taktische Anweisung des dänischen Nationaltrainers Kasper Hjulmand, der auf den gesperrten Morten Hjulmand verzichten musste, war klar zu erkennen: Musiala wurde von den Dänen sehr früh attackiert, der 21-Jährige bekam kaum Freiräume.
Blitz, Donner und Regen
In die deutsche Schwächephase donnerte und blitzte es dann vom Himmel, Oliver unterbrach die Partie in der 35. Minute, im strömendem Regen gingen beide Teams in die Kabine. Die Stimmung der Zuschauerinnen und Zuschauer blieb gelöst, dänische Fans tanzten im vom Stadiondach stürzenden Wasser, etliche Menschen versuchte, sich mit ihren Fahnen vor dem Regen zu schützen.
Rasmus Hojlund (rechts) prüfte Manuel Neuer mehrmals, konnte ihn aber nicht bezwingen. © ANSA / GEORGI LICOVSKI
Nach dem Wiederanpfiff von Oliver um 21.59 Uhr schien die DFB-Auswahl eigentlich besser in die Partie zu kommen. Schmeichel verhinderte die deutsche Führung durch Havertz, der nach einer Raum-Flanke etwas zu zentral auf das dänische Tor köpfte (37.). Gleich zweimal hätte aber Rasmus Højlund die Nachlässigkeiten der DFB-Auswahl fast bestraft. Der Stürmer von Manchester United luchste Nico Schlotterbeck, der im Strafraum ins Dribbling ging, den Ball ab, schoss aber knapp am Tor vorbei (42.). Kurz vor der Pause scheiterte Højlund an Manuel Neuer (45.).
Kein Dänen-Tor, Elfmeter für Deutschland
Beim großen deutschen Schreckmoment in der 48. Minute musste der Bayern-Torwart das vermeintliche Gegentor nach großer Konfusion in der deutschen Abwehr hinnehmen. Die Abseitsstellung, die gegen das Tor von Andersen sprach, war enorm knapp.
Wenige Minuten später wurde der Däne zur tragischen Figur: Eine Raum-Flanke streifte die Hand des 28-Jährigen, nach Ansicht der Videobilder mit Impulsgrafik des Ballkontakts entschied Oliver auf Strafstoß. Havertz verwandelte wie im Eröffnungsspiel gegen Schottland sicher.
Kai Havertz (rechts) dreht jubelnd ab. Er hat soeben das 1:0 für Deutschland erzielt. © APA/AFP / KENZO TRIBOUILLARD
Nach der nächsten guten Gelegenheit für Højlund, bei der Neuer zur Stelle war (66.), spielte Schlotterbeck einen starken langen Ball in den Lauf von Musiala, der Schmeichel keine Chance ließ. Deutschland ging mit beruhigender Führung in die Schlussphase, in der die Dänen nicht mehr gefährlich wurden.