Fashion
Der Gründer war einst bei H&M und Esprit erfolgreich
Auch im kommenden Jahr rechnen Fachleute mit hohen Insolvenzzahlen. Ein hoffnungsvolles Modeunternehmen wurde bereits zum Jahresende hin getroffen und musste im Dezember Insolvenz anmelden.
Hamburg – Im vergangenen Jahr hat es deutlich mehr Insolvenzen gegeben als in den Vorjahren. Wie der Unternehmensberater Falkensteg Anfang Januar mitteilt, stiegt die Zahl der Großinsolvenzen um 31 Prozent, besonders betroffen waren Autozulieferer, Metallwarenhersteller, Maschinenbauer sowie Immobilien- und Bauunternehmen. Für dieses Jahr erwartet Falkensteg nochmal mehr Insolvenzen und prognostiziert einen Anstieg um weitere 20 bis 25 Prozent.
Deutsche Modefirma ist insolvent: Online-Shop nach dem Vorbild von Zalando & Co.
Hart getroffen hat es im vergangenen Jahr auch den Einzelhandel und die Modeindustrie. 2024 haben sich 19 Großunternehmen im Bereich Fashion in die Insolvenz begeben müssen. Ein prominentes Beispiel war das einstige Vorzeigeunternehmen Esprit, das nun gänzlich verschwunden ist. Lediglich die Markenrechte wurden verkauft.
Ende des Jahres folgte ein weiteres deutsches Modeunternehmen, das auch Verbindungen zu Esprit hat. Wie das Fachportal TexitWirtschaft schreibt, hat der Online-Händler Iluxi bereits 14 Monate nach seiner Gründung die Insolvenz angemeldet. Gegründet wurde das Unternehmen, das ein ähnliches Geschäftsmodell wie Zalando, About You und Shein verfolgt, erst 2023 vom ehemaligen Deutschland-Chef von H&M und Ex-Esprit-CEO, Edgar Rosenberger.
„Der Online-Shop wird weiterhin betrieben und die Warenversendung an die Kunden ist sichergestellt“, heißt es laut TextilWirtschaft aus der Kanzlei Schwemer Titz & Tötter, die das Unternehmen sanieren soll. Iluxi sollte nach dem Willen von Rosenberger eine „Premium-Fashion-Marke für Frauen und Männer mit modernen, zeitlosen Designs“ werden. Auf der Webseite sind zum Beispiel Kaschmir-Pullover zu recht kleinen Preisen erhältlich.
Modeunternehmen meldet Insolvenz an: 2025 wird ein hartes Jahr
Die Insolvenz von Iluxi ist bereits im Dezember erfolgt, wurde aber erst Anfang Januar bekannt. Aus Sicht von Falkensteg wird die Unsicherheit durch das Machtvakuum während der Bildung einer neuen Regierung in den nächsten Monaten viele Unternehmen wie dieses treffen. „In diesem Jahr werden wir einen weiteren Anstieg um 20 bis 25 Prozent sehen, denn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern sich nicht über Nacht. Hinzu kommen das politische Vakuum bis zur neuen Regierungsbildung, eine erneut protektionistische US-Präsidentschaft und weitere Handelskonflikte für die Exportnation Deutschland“, prognostiziert Experte Jonas Eckhardt von der Unternehmensberatung.