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Das verdient die Tech-Branche: Startup-Gehälter im Vergleich
Fokus auf nachhaltigem Wachstum und langfristiger Stabilität – das klingt ein bisschen schöner als es ist. Offen gesprochen waren die zurückliegenden zwei Jahre keine guten für die Tech-Branche. Auf Hyper-Growth folgten Massenentlassungen. „Sollte man den derzeitigen Stand der europäischen Tech-Companies beschreiben, kämen einem Worte wie ‘vorsichtig‘, ‘zurückhaltend‘, ‘besonnen‘ und ‘wachsam‘ in den Sinn“, heißt es im Vorwort des neuen Gehaltsreports von Ravio der aktuelle Gehälter, Hiring-Zahlen und Gehaltsentwicklungen in der Tech-Branche über ganz Europa hinweg vergleicht. Fast durchgängig zeigt sich ein Trend zu niedrigeren Einstellungsraten, weniger Gehaltserhöhungen, aber auch weniger Fluktuation im Vergleich zum letzten Jahr.
Mehr als 300.000 Datenpunkte von über 1.000 Firmen sind Grundlage des erschienen Reports „Compensation Trends: The European tech industry in 2025“. Ravio als Gehaltsdaten-Plattform bietet Tech-Firmen so die Möglichkeit, Gehalts-Benchmarking zu betreiben. Also zu schauen, was in ihrer Branche, in ihrer Region oder auch in ihrer Wachstumsphase durchschnittlich so gezahlt wird, um etwa Bewerberinnen und Bewerbern wettbewerbsfähige Angebote machen zu können. Zu Ravios Kunden – das sind zugleich die Lieferanten der Daten – zählen große europäische Start- und Scaleups wie Mollie, Adyen, Wetransfer, Deliveroo, Flink und Personio.
Wir haben die wichtigsten Ergebnisse des umfassenden Reports zusammengefasst: In welchen Unternehmensbereichen haben Tech-Startups in den zurückliegenden zwölf Monaten in Personal investiert? Wo wird gespart? Sind die Gehälter im Durchschnitt gestiegen? Und wenn ja, wovon hängt die Höhe des Anstiegs ab? Branche, Land oder Funding-Stage? Wie viel verdienen Mitarbeitende in Tech-Firmen im europäischen Vergleich? Wo steht Deutschland, wo steht euer Startup verglichen mit der Konkurrenz?
Hiring: Wie sehen die Einstellungsraten aus?
Alles in allem: Die Einstellungsquoten sind in den europäischen Technologieunternehmen im Jahresvergleich um 15 Prozent zurückgegangen. Den stärksten Rückgang der Quote im Jahresvergleich verzeichneten dabei Firmen in der Wachstumsphase, insgesamt stellen aber – naturgemäß – Spätphasenstartups die wenigsten neuen Leute ein. Hier kamen pro Jahr im europäischen Schnitt 22 Prozent neue Mitarbeiter dazu.
Am geringsten fällt der Rückgang der Einstellungsquote bei Firmen im Pre-Seed und Seed-Bereich aus. Die Autoren des Reports sehen einen Grund dafür im aktuellen VC-Funding-Klima. Das ist nämlich für Frühphasen-Startups gar nicht so schlecht. Dem State of European Tech zufolge sind die Investitionen in der Frühphase seit dem Boom von 2021 auf dem hohen Niveau stabil geblieben. „Das bedeutet, dass diese kleineren Unternehmen, die im Verhältnis zu ihrer Mitarbeiterzahl über mehr Finanzmittel verfügen, gegenüber den Marktbedingungen immuner sind als größere Unternehmen, die stärker von ihren Einnahmen abhängig sind“, heißt es in der Studie.