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Darts in Deutschland: Warum der Sport auf dem Vormarsch ist
Inzwischen nicht mehr nur in Kneipen Kult: Die Darts-Profis Martin Schindler und Gabriel Clemens sind mitverantwortlich für den Aufschwung des Sports in Deutschland.
Quelle: Jürgen Kessler/dpa
Die Welt ist eine Scheibe – zumindest für die Anhänger des Dartsports. Und die werden immer mehr.
Darts als Sport für wirklich jeden
Rein sportlich betrachtet gibt es dafür viele Gründe. Das Spiel weist sehr niedrige Einstiegsbarrieren auf. So ziemlich jeder hatte in einem Hobby-Keller oder einer Bar schon einmal drei Pfeile in der Hand. Die Wurfsportart verlangt einem weder außerordentliche Kraft noch Ausdauer ab. Erste Erfolgserlebnisse nach kürzester Zeit machen schnell Lust auf mehr.
Im letzten Jahr begeisterte der erst 16-jährige Luke Littler bei der Darts-WM und zog ins Finale ein.03.01.2024 | 1:33 min
Die Darts-WM zieht in ihren Bann
Alle Jahre wieder fliegen im “Ally Pally” die Pfeile. Bis zum 3. Januar kämpfen im ehrwürdigen Alexandra Palace 96 Profis um die Dart-Krone und eine Siegprämie in Höhe von 500.000 Pfund. Trinkfreudige kostümierte Fans auf den Rängen sorgen für die Stimmung, die Darter auf der Bühne mit packenden Matches für die Spannung.
Das Turnier im Norden Londons ist ein Medien-Spektakel, das auch in diesem Winter Einzug in Millionen Wohnzimmer halten wird. Für viele Familien ist Dart-Rudelgucken zum Jahresausklang so selbstverständlich geworden wie Weihnachtsgans und Raclette.
Deutschland hat Dart-Idole
Mehr und mehr ist die Dart-WM auch ein deutsches Turnier. Vor zwei Jahren erreichte Gabriel Clemens als erster deutscher Profi das Halbfinale, knapp vier Millionen Menschen sahen im Fernsehen zu. Im letzten Jahr erreichten erstmals fünf Profis die dritte Turnier-Runde. Diesmal gehen sechs deutsche Spieler an den Start – Rekord.
Entscheidend: Die deutsche Präsenz in der Dart-Elite färbt ab. Das DartTeam Köln richtet freitags ein öffentliches Turnier in einer Dartsbar aus. An mindestens sechs Boards werfen sie jeden Freitagabend gleichzeitig. Manchmal gibt sich der Kölner WM-Fahrer Florian Hempel die Ehre. Aber: Nur einige der Teilnehmer spielen im Verein. Der Großteil besteht aus Hobby-Spielern.
Quereinsteiger und Profis am selben Dart-Board
Solche Turniere finden mittlerweile täglich in Deutschland statt. Ganz egal wo – sie alle heißen Quereinsteiger willkommen. Erfahrene Darter geben Neuankömmlingen Tipps zu Körperhaltung und Wurfbewegung. Manche verbessern ihr Spiel noch im Laufe des ersten Abends.
Egal ob Profi oder Neueinsteiger – einen Aspekt schätzen alle an diesen Events: die Geselligkeit. Denn traditionell ist Dart ein Kneipensport. Aktuell jedoch bewegt sich Dart raus aus dieser Nische.
Quelle: Reuters