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“Charaktertest” bestanden: Deutschland löst Hauptrundenticket
vor 18 Minuten
Abwehr bringt deutlichen Sieg
“Charaktertest” bestanden: Deutschland löst Hauptrundenticket
Den von der DHB-Führung ausgesprochenen “Charaktertest” hat man bestanden. Nach einem etwas wackeligen Beginn konnte Deutschland mit einer starken Abwehr und guten Torhüterinnen souverän das Hauptrundenticket lösen. Beim 30:19 (14:10) über Island übernahm Nina Engel in kritischen Phasen Verantwortung und wurde als Player of the match geehrt.
Es war ein Endspiel um das Hauptrundenticket nach Wien – und Island, das vor der Partie zwei Wechsel vorgenommen hatte, legte von Anfang an vor. Beide Teams setzten aber auf ihre Stammformation. Darin hatte sich auch durch den Ausfall von Viola Leuchter beim DHB-Team Nina Engel etabliert, die beim 5:5 (10.) schon den dritten Treffer setzen konnte. Beide Teams zeigten angesichts der Bedeutung der Partie auch ein wenig Nerven, leisteten sich häufig Fehler und die Führung wechselte so mehrfach ohne, dass sich ein Team lösen konnte.
Während Deutschlands Spielanlage sehr zentral und rückraumlastig war, setzte Island auf ein breiteres Spiel, auch wenn die Würfe von Perla Albertsdottir und Thorey Stefansdottir die bevorzugte Beute für Katharina Filter im bisherigen Turnierverlauf waren.
Das Plus zwischen den Pfosten hatte aber Island in der Anfangsviertelstunde, denn die groß gewachsene Hafdis Renötudottir konnte mit vier Paraden starten. Weil den Nordfrauen aber gegen die gut stehende deutsche Deckung über sechs Minuten kein eigener Treffer gelingen sollte, konnte Julia Behnke zum 7:5 kontern und die erste Auszeit erzwingen.
Island über 10 Minuten ohne eigenen Treffer
Deutschland hatte die Kontrolle auf dem Parkett an sich gerissen, konnte vor allem in eigener Überzahl nun auch die körperlichen Vorteile ausspielen. Markus Gaugisch hatte mit Mareike Thomaier und Julia Maidhof schon die ersten personellen Wechsel vorgenommen, ohne dass ein Bruch ins Spiel kam.
Deutschlands Bollwerk, hinter dem auch Katharina Filter sich mehr und mehr auszeichnen sollte, stand weiter, dennoch wollte der Bundestrainer beim 10:5 (20.) auch noch einmal nachjustieren. Perla Albertsdottir beendete die Torflaute der Isländerinnen anschließend mit einem Siebenmeter, die mit Durchbrüchen auf halbrechts offenbar ein Erfolgsrezept gefunden hatten.
Defensiv wollte man Deutschland mit der 5:1-Abwehr vor Probleme stellen, doch das DHB-Team fand ebenfalls seine Lösungen, wenngleich die Abschlussquote weiterhin Reserven hatte. So verpasste man eine höhere Führung. Island konnte die letzten Minute noch einmal auf drei Tore verkürzen, ehe Mareike Thomaiers Pass auf Lisa Antl zum 14:10 den Schlusspunkt der ersten Spielhälfte setzte.
Gaugisch mit mahnender Auszeit
Die Abwehr und eine gut haltende Katharina Filter sollten auch zum Beginn des zweiten Durchgangs die Basis bilden, erneut kassierte man fast zehn Minuten lang keinen Gegentreffer. Die DHB-Auswahl baute ihre Führung in dieser Phase deutlich aus, Nina Engel traf mit ihrem fünften Treffer zum 18:11 (41.). Island noch einmal die Auszeit nehmen.
Die Isländerinnen setzten in der Folge auf die zusätzliche Feldspielerin, ließen aber weiterhin die Bewegung ohne Ball vermissen und wollten zudem die bevorzugte Lücke auf der rechten Angriffsseite nicht schließen. Markus Gaugisch vermisste in seiner Auszeit beim 18:13 vor allem den Zug zum Tor. “Wir müssen uns trauen”, forderte der Bundestrainer lautstark.
Deutschland sorgt für klare Verhältnisse
Island hatte das Problem, dass ihre vorgezogene Deckungsspielerin Berglind Thorsteinsdottir schon doppelt vorbelastet war und nicht mehr konsequent verteidigen konnte. Zudem war auch ihre Absicherung Steinunn Björnsdottir vorbelastet. Deutschland fand wieder die spielerische Linie, verschaffte sich Sicherheit und konnte beim 24:16 von Emily Bölk auch den Wurf ins leere Tor setzen.
Markus Gaugisch nutzte die letzten Minuten, um die Einsatzzeiten breiter zu verteilen. Derweil flackte Emily Bölk völlig unbedrängt zur ersten zweistelligen Führung und beim 26:16 nahm Island die letzte Auszeit. Lediglich auf die zuletzt noch angeschlagene Annika Lott verzichtete der Bundestrainer im dritten Vorrundenspiel, dessen Erfolg die Weichen Richtung Hauptrunde in Wien stellt.
Island – Deutschland 19:30 (10:14)
Statistik folgt in Kürze…