Connect with us

Tech

CES 2025: Deutschland schaut zu und fährt bei Software hinterher – nur BMW glänzt

Published

on

CES 2025: Deutschland schaut zu und fährt bei Software hinterher – nur BMW glänzt

Anfang des Jahres schaut die Autowelt nach Las Vegas zur Consumer Electronic Show. Nach dem Untergang der NAIAS in Detroit ist die CES seit vielen Jahren nicht nur der Jahresauftakt für die Autobranche, sondern eine der wichtigsten Automessen des Jahres. Doch die Zeiten, in denen sich die europäischen CEOs mit Tech-Ikonen wie Apple-Chef Tim Cook oder Nvidia-CEO Jensen Huang ablichten ließen und nach den millionenschweren Key-Note-Shows in die Kameras strahlten, scheinen vorbei. Stattdessen dreht sich auf der CES des Jahres 2025 das meiste um Hersteller aus den USA oder China. Allenthalben rauschen durch Messehallen und Casinohotels chinesische Sprachfetzen, Honda und Sony präsentieren Details zum gemeinsamen Auto Afeela 1 und Xpeng lässt seine bemannte Flugdrohne inklusive dazugehörigen Auto in der Glücksspielmetropole erstrahlen.

Schlendert man während der CES durch die rappelvollen Hallen des Convention Centers und der kaum kleineren Venetian-Säle, tut man sich einigermaßen schwer, die ehemals so selbstbewussten Auftritte europäischer und speziell der deutschen Automobilbauer zu finden. Audi, Volkswagen oder Mercedes – alle in der Vergangenheit mit großen Showbühnen in der Wüste Nevadas zu bewundern, haben in der Spielerstadt einmal mehr keine großen Neuigkeiten zu bieten. Immerhin darf sich die US-Submarke Scout auf dem Central Plaza präsentieren.

Nur BMW ragt heraus – und hält mit dem Panoramic eDrive mit

Anders sieht es ein paar Meter weiter bei BMW aus. Die Bayern bieten zwar keine große Entertainmentshow mit Oliver Zipse und Arnold Schwarzenegger wie noch vor Jahren, steigen mit dem Panoramic iDrive jedoch betont digital in die Serienkommunikation der neuen Klasse ein. Ende des Jahres feiert der neue BMW iX3 seine Publikumspremiere und dessen neues Anzeige- und Bedienkonzept ohne Dreh-Drück-Steller ist eher ein mutiger Sprung denn nur ein größerer Entwicklungsschritt, weil normale Instrumente im Hause BMW bald der Vergangenheit angehören werden.

Ins neue BMW Panoramic iDrive fließt ein Vierteljahrhundert Pionierrolle und Technologieführerschaft beim Bedienkonzept ein“, sagt BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber, „damit machen wir eines der weltweit besten und umfassendsten Infotainment-Systeme noch leistungsfähiger und definieren erneut den Industriestandard in der multimodalen Interaktion.“

BMW ist trotzdem eher Ausnahme als Regel. Die Zurückhaltung auf der CES 2025 zeigt, dass die von den deutschen Autobauern vielfach postulierte Transformation ins Tech-Zeitalter oftmals eher Lippenbekenntnisse sind und dass es große Barrieren gibt, sich gerade gegenüber dem Wettbewerb aus China zukunftsträchtig aufzustellen. Wie man schnell Taten auf Worte folgen lässt, zeigt der Schiffsbauer Brunswick. Auf der CES 2023 tauchte ein hochrangiger Brunswick-Manager auf dem Stand des Softwareunternehmens Apex.AI auf und fragte, ob man nicht deren Software nutzen könne, um einen Anlegeassistenten zu entwickeln, der den Kapitänen das Manövrieren im Hafen erleichtert. Gesagt, getan. Die Teams setzen sich zusammen und ein Jahr später ist der Assistent, der hochautomatisierte und autonome Anlegemanöver durchführt, fertig. Auch wenn ein Hafenbecken nicht so komplex ist wie der Automobilverkehr, vermisst Apex.AI-CEO Jan Becker diese kurzentschlossene Flexibilität gerade bei den deutschen Autobauern.

Continue Reading