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Bei Deutschland-Sieg: Erster Pleiß-Korb seit acht Jahren
Der Weltmeister auf dem Weg zur EM!
Deutschlands Basketballer zaubern im Quali-Heimspiel in Heidelberg Schweden mit 80:61 vom Parkett. Am Freitag hatte die Truppe von Neu-Bundestrainer Álex Mumbrú (45) in Stockholm noch 72:73 verloren. Und war auf den vierten und letzten Platz in der Gruppe gefallen.
Einer feiert schon vor der Partie: Arnold, das Maskottchen des DBB. Der tanzt hinter dem Tisch von „Magenta“-Kommentator Benni Zander und Experte Per Günther herum. Findet vor allem Günther nicht lustig.
Der Ex-Nationalspieler (65 Einsätze für Deutschland) dreht sich zum Maskottchen um, sagt: „Dass das jetzt hier so juvenil und Teenager-mäßig abläuft, finde ich grausam.“
Auch Richtung Bogdan Radosavljevic (31), Teammanager von Zweitligist Crailsheim Merlins, steht in der Nähe. In dessen Richtung geht Günters nächster Spruch: „Als GM der Crailsheim Merlins hätte ich seriösere Dinge zu tun, als uns hier von der Arbeit abzuhalten …“
Nach 17 Stunden Anreise und zehn Fehlwürfen: Weltmeister Johannes Thiemann trifft für Deutschland
Zum Spiel: Mit 5.05 Minuten auf der Uhr trifft Johannes Thiemann zum 9:7. Der Weltmeister spielt mittlerweile bei den Gunma Crane Thunders in Japan. Reiste 17 Stunden für die Länderspielfenster nach Europa.
Und verfehlte alle zehn Würfe aus dem Feld am Freitag, beendete das Spiel mit drei Punkten. Am Ende des ersten Viertels führt Deutschland mit 23:19.
Im zweiten Abschnitt der nächste besondere Korb: Sieben Minuten und 29 Sekunden sind noch zu spielen, als Tibor Pleiß zum 27:19 trifft. Der Center war rund acht Jahre lang nicht für die Nationalmannschaft nominiert worden. Es sind seine ersten Punkte nach seinem Comeback – am Freitag war er ohne Korb geblieben.
Zur Halbzeit führt der Weltmeister (ohne seine NBA-Stars) 41:31. Der überragende Mann ist Jack Kayil von BC Mega Basket Beograd mit acht Punkten.
DBB-Vizepräsident Armin Andres in der Pause am „Magenta“-Mikro: „Jack ist eines der Riesen-Talente, die wir haben. Unglaublich, wie er mit seinen 18 Jahren so viele offensive Akzente setzt.“
Kuriose Szene im dritten Viertel: Auf der deutschen Bank regt sich Nelson Weidemann zu sehr über eine Schiedsrichter-Entscheidung auf. Bekommt dafür ein technisches Foul von den Unparteiischen. Mumbrú und seine Co-Trainer machen Weidemann sofort klar, dass sie dieses Verhalten nicht dulden.
Ebenfalls nicht dulden will Kayil einfache Körbe der Schweden – gegen Ende des Viertels blockt er innerhalb von 78 Sekunden blockt er zwei Versuche.
Vorm Schluss-Abschnitt führt Deutschland mit 60:48.
Dort übernimmt Christian Sengfelder, macht die ersten sieben Punkte für Deutschland (67:48). Danach bringt es die DBB-Auswahl locker nach Hause.
Beste Werfer: Thiemann mit 16 Punkten (dazu neun Rebounds). David Krämer, der am Freitag 43 (!) Punkte gemacht hat, begnügt sich dieses Mal mit elf Zählern. Albas Malte Delow, den Mumbrú nach der Niederlage am Freitag nachnominiert hatte, bringt es auf fünf Punkte. Er ist der einzige Profi einer Euroleague-Mannschaft im deutschen Kader.
Keyil hat zehn Punkte, Pleiß drei.
Bundestrainer Mumbrú nach dem Spiel: „Wir hatten heute mehr Rhythmus im Spiel als am Freitag. Kayil hat toll gespielt.“
Durch den Sieg steigen die Chancen auf die Teilnahme an der EM wieder. Die nächsten Quali-Spiele finden im Februar statt. Gegner: Montenegro und Bulgarien.
Die Europameisterschaft findet vom 27. August bis zum 14. September 2025 in Lettland, Finnland, Zypern und Polen statt.