Der kommende Assassin’s-Creed-Teil „Hexe“ wird allem Anschein nach in Deutschland spielen. Doch wie könnte das Spiel aussehen? Wir haben da so ein paar Ideen …
Ein Kommentar von Ove Frank.
Assassin’s Creed Hexe: Was steckt hinter dem Codenamen?
Auf der Ubisoft Foreward im September 2022 kündigte Ubisoft neben dem langersehnten Assassin’s Creed in Japan auch noch ein nur kurz angedeutetes AC-Projekt mit Bezeichnung Codename Hexe an.
In dem Mini-Teaser, der dazu veröffentlicht wurde, steckten aber dennoch allerlei Anhaltspunkte. Einige besonders scharfsinnige Fans konnten dabei den geheimen Code knacken, der noch einmal unterstreicht, was viele von euch schon lange gehofft hatten: Codename Hexe wird (wahrscheinlich) in Deutschland spielen.
Habt ihr euch den Teaser schon angeguckt? Falls nicht, holt das am besten gleich mal nach:
Der Codename „Hexe“ deutet bereits darauf hin, dass Deutschland Schauplatz des Spiels sein wird. Hexe ist keine englische, sondern eine deutsche Bezeichnung und doch wurde das Spiel unter diesem Namen international angekündigt. Dass das Game also die Hexenprozesse von Salem von 1692 thematisieren könnte, ist daher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist, dass sich das Spiel den Malleus Maleficarum (dt. Hexenhammer) zur Brust nehmen wird. Dieser wurde 1484 vom deutschen Dominikaner und Inquisitor Heinrich Kramer verfasst. Damit befänden wir uns also im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.
Der Hexenhammer ist ein Buch, in dem Kramer seine Ansichten zu Hexen und Zauberern darstellt und mit Scheinlogik versucht, sein brutales Vorgehen gegen vermeintliche Diener der schwarzen Magie zu rechtfertigen. Vor allem richtet sich der Hexenhammer gegen Frauen. Jene, die die Hexenjagd ablehnen, seien darüber hinaus zu Ketzern zu erklären und zu verfolgen.
AC in Deutschland: Geht es um Hexenverfolgung?
Das Szenario der Hexenverfolgung und Heinrich Kramer als großer Antagonist bieten sich dramaturgisch und narrativ sehr gut an. Kramer ging ausgesprochen brutal gegen vermeintliche Hexen sowie gegen Andersdenkende vor, war aber auch ausgezeichnet vernetzt. So hatte er sogar Gehör bei Papst Innozenz VIII. und verleitete diesen dazu, flächendeckende Hexenprozesse zu initiieren und zu legitimieren.
Es ergäbe Sinn, Kramer zu einem Templer zu machen, der die Hexenprozesse als Vorwand nutzt, um in Wahrheit auf Assassinen und Kritiker der Templerlehren Jagd zu machen. Mit dem berüchtigten Inquisitor läge ein historisch belegter Schurke vor, der sich wunderbar als fieser Gegenspieler eignen würde.
Möglicherweise könnte Kramer sogar einen Edensplitter verwenden, um die Massen auf seine Seite zu ziehen und so sein unmenschliches Vorgehen zu legitimieren. Ähnlich wie es schon die Antagonisten in den früheren AC-Titeln taten.
Als Schauplatz würde dem Spiel wohl vor allem der Süden Deutschlands sowie Teile Österreichs und Böhmens dienen, wo zur Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert viele Hexenprozesse geführt wurden und zahlreiche unschuldige Frauen auf Scheiterhaufen ein elendiges Ende fanden.
Wie kann das deutsche Assassin’s Creed aussehen?
Mit Mirage hat Assassin’s Creed eher an die eigenen Wurzeln angeknüpft und kein ellenlanges Open-World-RPG, sondern wieder ein kleineres Action-Adventure entwickelt, welches deutlich entschlackter und mit einer wesentlich kürzeren Laufzeit daherkommt.
Während sich für Codename Red durchaus ein großes Rollenspiel anbieten würde, dürfte Codename Hexe wohl in eine ähnliche Kerbe schlagen wie Assassin’s Creed Mirage. Ich erwarte eher ein kleineres Abenteuer mit mehreren abgeschlossenen Schauplätzen.
Ich kann mir vorstellen, dass das Spiel ähnlich aufgebaut wäre, wie seinerzeit Assassin’s Creed 3. Damals gab es mit New York und Boston zwei große Städte. Hinzu kamen noch Waldgebiete mit kleinen Ortschaften sowie noch eine nette Siedlung als Basis.
Da im Teaser bereits ein dunkler Wald zu erblicken war, wird wohl auch damit gearbeitet werden. Das würde die bereits recht düstere Atmosphäre der historischen Vorlage weiter verstärken.
Um dem Spiel eine gewisse Vertikalität zu verleihen und so die bekannten Parcours-Elemente zu nutzen, dürften dann noch damals große und während der Hexenverfolgung wichtige Städte wie Speyer, Innsbruck und Prag vorhanden sein.
So würdet ihr dann einer stringenten Geschichte folgen und eines der düstersten Kapitel der frühen Neuzeit nacherleben. Die Fronten wären wieder klar definiert und Assassinen würden einmal mehr gegen die machthungrigen Machenschaften der Templer vorgehen.
Der Gedanke, zu den eigenen Wurzeln zurückzukehren und dabei diesen Zeitraum zu wählen, würde im Übrigen die Möglichkeit auftun, einen alten Bekannten aus dem Assassin’s-Creed-Universum zurückzubringen.
Ist ein Auftritt von AC-Legende Ezio Auditore möglich?
Wenn sich Ubisoft tatsächlich dazu entscheiden sollte, die Hexenprozesse des Heinrich Kramer zu thematisieren, wäre es in der Tat nicht unrealistisch, wenn die Galeonsfigur von Assassin’s Creed sein Comeback feiert: Ezio Auditore da Firenze.
Der Hexenhammer erschien im Jahr 1484 und Heinrich Kramer starb um das Jahr 1505. Das bedeutet, dass sich diese Geschichte parallel zu Assassin’s Creed 2 und Assassin’s Creed Brotherhood ereignen würde. Irgendwo darin fände sich bestimmt auch der Platz für einen Auftritt des legendären Assassinen.
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Da sich Ezio in Brotherhood tatsächlich auch zu einem Mentor mausert, könnte er sogar einer derjenigen Personen sein, die den Protagonisten von Codename Hexe (hier böte sich vor allem ein weiblicher spielbarer Charakter an) überhaupt aussendet, Kramer zu stoppen. Alternativ könnte er auch lediglich unterstützend eingreifen.
Als Marketing-Manöver wäre dies ein genialer Schachzug, um vor allem die alteingesessenen Fans und Nostalgiker noch einmal an Bord zu holen. Wer hätte denn nicht Lust, Ezio Auditore da Firenze noch einmal in Action zu sehen?