Bussiness
Top-Ökonomin: Warum Deutschland kein eigenes Google braucht
- Die Ökonomin Fiona Scott Morton sagt im FAZ-Interview, Europa müsse nicht bedauern, kein Google zu haben.
- Das Ziel sollte eine produktive und angenehme Gesellschaft sein, nicht unbedingt bestimmte Arten von Unternehmen.
- Europa solle es den Amerikanern überlassen, Plattformen aufzubauen und stattdessen Firmen gründen, die andere Angebote machen.
„Europa muss nicht bedauern, dass es kein Google hat“, sagt die amerikanische Ökonomin Fiona Scott Morton im Interview mit der FAZ. Laut ihr bringen Innovationen auch Nachteile mit sich.
Warum braucht es kein eigenes Google in Europa?
Die amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin und Professorin an der Yale School of Management, Fiona Scott Morton, wurde in einem Interview der FAZ gefragt, wie Europa „ein eigenes Google“ oder eine eigene Künstliche Intelligenz (KI) schaffen könnte, um der abgeschlagenen Wirtschaft etwas entgegenzusetzen. Ihre Antwort: „Europa muss nicht bedauern, dass es kein Google hat.“
Laut ihr sollte das Ziel eine „produktive und angenehme Gesellschaft“ sein. Dafür brauche es Arbeit, Zeit mit der Familie, Hobbys. „Wir wollen es warm und bequem haben. Wir wollen auch Selbstbestimmung, die Russen sollen nicht über uns bestimmen. Aber dafür brauchen wir keine bestimmte Art von Unternehmen“, so Morton.
Eigene Plattformen aufzubauen sei beschwerlich und teuer. So hätten die meisten Digitalplattformen Ärger. Beispielsweise, wenn es um den Umgang mit Frauen, Rassismus oder Mobbing gehe.
Weiter würden viele Leute entlassen, wenn Aktienkurse fallen. „Das passt nicht zur EU“, so Morton zur FAZ. Laut ihr sollten wir es den Amerikanern überlassen, Plattformen aufzubauen und lieber Firmen aufbauen, die anderes anbieten.
lidi