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Lufthansa: So hart rechnet Milliardär Klaus-Michael Kühne mit der Airline ab
- Klaus-Michael Kühne kritisiert die Lufthansas Strategie in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
- Der Multimilliardär und Lufthansa-Aktionär bemängelt die vielen Nebenprodukte und Airlines unter verschiedenen Namen.
- Kühne, der etwa 19 Prozent der Lufthansa-Anteile hält, plant Gespräche mit den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Vorstands.
Klaus-Michael Kühne, Multimilliardär und Lufthansa-Aktionär, hat mit der Airline abgerechnet. „Die Strategie der Lufthansa ist angreifbar“, sagt er in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („FAS“). Der 87-Jährige fügt hinzu: „Sie hat sich total verzettelt mit wahnsinnig vielen Nebenprodukten und Airlines unter ganz verschiedenen Namen. Das finde ich nicht gut.“ Er sei ein Freund von „einfachen und übersichtlichen“ Strukturen. „Bei einer überzeugenderen Geschäftspolitik wäre der Aktienkurs höher“, sagt Kühne. Derzeit kostet eine Lufthansa-Aktie etwa 6,40 Euro. Zu Hochzeiten Ende 2017 lag der Preis mal bei mehr als 20 Euro.
Kühne gilt mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 37,7 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 35,7 Milliarden Euro) als einer der reichsten Deutschen. Sein Vermögen stammt vor allem aus seinen Anteilen an seiner Reederei Kühne + Nagel sowie dem Schifffahrtsunternehmen Hapag-Lloyd. Kühne ist aber auch der mit Abstand größte Einzelaktionär der Lufthansa. Dort stieg er während der Pandemie ein. Bis heute hält er – unter anderem über die Kühne Aviation GmbH – etwa 19 Prozent.
Klaus-Michael Kühne ist größter Lufthansa-Aktionär
Kühne hat bei der Lufthansa also einiges mitzureden. Und seiner Macht ist sich der Milliardär durchaus bewusst. Ob er Druck mache, um einen Kurswechsel herbeizuführen, fragt die Zeitung: „Bisher machen wir keinen Druck“, antwortet Kühne. Aber man werde in Kürze „mit den Vorsitzenden des Aufsichtsrats und des Vorstands sprechen. Man legt Wert auf den Dialog mit uns, aber bisher hat man die Geschäftspolitik nicht geändert.“ Je nachdem, wie das ausgehe, „müssen wir uns stärker artikulieren. Aber wir wollen auch keinen Fehler machen und nicht unnötig Streit vom Zaun brechen“, so Kühne.
Eine Liste von Verbesserungen liefert Kühne im Gespräch mit der „FAS“ gleich mit. Einerseits kritisiert er, dass man das Flaggschiff Lufthansa als Marke vernachlässigt habe. Aber auch bei der Tochter Swiss sieht er Nachholbedarf. „Der Komfort und der Standard bei Swiss sind gesunken“, sagt er. Am meisten beanstande er, dass sie oft keine eigenen Maschinen einsetzt, sondern mit Air Baltic fliege. „Die haben zwar moderne Flugzeuge, aber das ist ein ganz anderes Produkt. Swiss stützt sich auch auf Helvetic Airways. Die haben sehr enge Flugzeuge. Ich musste damit mehrfach nach Hamburg fliegen. Das war sehr mühsam“, sagt der Unternehmer.
Doch auch Klaus-Michael Kühnes Familie hat ein dunkles Familiengeheimnis. Welches genau? Das erfahrt ihr bei unserem Youtube-Format SCOOPS:
LS