Bussiness
Energieverbrauch der Industrie sinkt – stärker als die Produktion
Die deutsche Industrie hat 2023 erneut deutlich weniger Energie verbraucht, genau 7,8 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Ein Grund ist, dass auch die Produktion der Industrie gesunken ist. Doch darüber hinaus nimmt auch die Effizienz bei der Energienutzung stetig zu.
2024 dürfte der gesamte Energieverbrauch auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990 sinken. In der gleichen Zeit ist die Wirtschaftsleistung aber um 46 Prozent gestiegen.
Der Energieverbrauch in Deutschland geht deutlich zurück. Einen großen Anteil daran hat die Industrie, die deutlich weniger Gas, Strom, Öl und Kohle verbraucht. Das liegt auch, aber nicht nur daran, dass die auch die Produktion der Industrie gesunken ist. Insgesamt ist es weiter gelungen, Wirtschaftsleistung und Energieverbrauch etwas mehr zu entkoppeln. Das zeigen neue Zahlen.
2023 verbrauchte die Industrie in Deutschland 3282 Petajoule Energie, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das waren erneut 7,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Bereits 2022 lag der Energieverbrauch der Industrie um 9,1 Prozent unter dem Vorjahr. Ein wichtiger Grund für den Rückgang war in beiden Jahren die sinkende Industrieproduktion – besonders in energieintensiven Branchen. Ihre Produktion ging 2023 mit 11,2 Prozent stärker zurück und zog den gesamten Energieverbrauch nach unten.
Die Industrie braucht Energieträger zu 91 Prozent tatsächlich energetisch, also für die Erzeugung von Strom und Wärme. Die übrigen neun Prozent der Energieträger wie Öl und Gas dienten als Grundstoff zum Beispiel zur Herstellung von Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen.
Der Anteil der Energieträger blieb im Rückgang recht stabil. Spitzenreiter bliebt Erdgas mit einem Anteil von 28 Prozent, gefolgt von Strom (21 Prozent), Mineralöl (16) sowie Kohle (15).
Der größte Anteil des Energieverbrauches entfiel 2023 auf die chemische Industrie mit 26,5 Prozent. Es folgen Metall mit 24 Prozent sowie Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,3 Prozent. In der Chemie wurde fast ein Drittel der Energieträger als Stoffe für chemische Produkte, also nicht energetisch eingesetzt.
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Der Energieverbrauch in Deutschland geht seit Jahren zurück. 2024 dürfte er nach einer Prognose der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) sogar auf den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung 1990 sinken. Dabei spielen mehrere Faktoren zusammen. Die Energienutzung wird stetig effizienter. Energie wird bei gleicher Leistung eingespart. Das gilt sowohl für private Haushalte und hier vor allem das Wohnen und den Verkehr, als auch für die Wirtschaft. Hinzu kommen der Rückgang der Wirtschaftsleistung und die strukturelle Schwäche der Industrie auch als Folge der hohen Energiepreise.
Die AGEB rechnet damit, dass der gesamte Energieverbrauch in Deutschland 2024 um etwa 1,7 Prozent auf 10.453 Petajoule sinkt. Gleichzeitig dürfte die Wirtschaftsleistung ungefähr gleich bleiben. Insgesamt hat die Energieeffizienz also zugenommen.
Laut der Prognose läge der gesamte Energieverbrauch in Deutschland knapp 30 Prozent unter dem Wert von 1990, als 14.905 Petajoule erreicht wurden – so viel wie seitdem nicht mehr. Im gleichen Zeitraum ist das Bruttoinlandsprodukt aber um 46 Prozent gestiegen.
In der Einheit Wattstunden entspricht die prognostizierte Energiemenge etwa 2904 Terawattstunden. Zur Einordnung: Im gesamten Jahr 2023 wurden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 450 Terawattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist.