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Deutschland misslingt Wücks Heimpremiere gegen Australien
Beim DFB-Abschied von Alexandra Popp hat Deutschland eine Niederlage gegen Australien bezogen. Die langjährige Kapitänin wurde unter dem Applaus der Fans in Hälfte eins ausgewechselt.
Selina Cerci schoss die DFB-Auswahl früh in Front (5.), kurz vor der Pause glich Kyra Cooney-Cross für die “Matildas” aus (39.). Tief im zweiten Spielabschnitt vermieste dann Clare Hunt (77.) das Heimdebüt vom neuen Bundestrainer Christian Wück nach einer Ecke.
Popp mit viel Applaus verabschiedet
Bereits nach 15 Minuten hatte Bundestrainer Christian Wück die 33-jährige Stürmerin ausgewechselt, ein letztes Tor war der Wolfsburgerin nicht mehr vergönnt.
Die Kapitänsbinde gab Popp an Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn weiter. Ihre Mannschaftskolleginnen standen bei der Auswechslung Spalier und spendierten wie die rund 25.500 Fans kräftig Applaus. Als Popp-Ersatz kam Nicole Anyomi von Eintracht Frankfurt.
Erstes Länderspiel 2010 in Duisburg
2010 hatte die im nahen Witten geborene Popp ebenfalls in Duisburg ihr erstes Länderspiel absolviert. “Ich habe mit ganz viel Stolz und Ehre den Adler immer Tag für Tag und Spiel für Spiel auf der Brust getragen”, sagte die Torjägerin am Vortag ihrer Abschiedspartie. Nur die 2019 gestorbene Heidi Mohr (83 Tore) und Birgit Prinz (128) waren im DFB-Trikot erfolgreicher.
Bereits vor dem Anpfiff hatte der DFB auch Popps Vereinskolleginnen Marina Hegering (34) nach 42 Länderspielen und Merle Frohms (29) nach 52 Partien im DFB-Trikot verabschiedet.
“Jeder weiß, dass Poppi eine ganz besondere Person ist. Sie ist extrem wichtig auf und neben dem Platz. Sie ist ganz schwer zu ersetzen, sie wird extrem fehlen”, sagte Janina Minge, “ich habe das Glück, mit ihr weiter in Wolfsburg zu spielen.”
Individuelle Fehler gegen Australien
Die im Vergleich zum 4:3-Spektakel in England neu ins Tor gerückte Stina Johannes, die in ihrem zweiten Länderspiel oft stark hielt, griff beim 1:2 daneben.
Neben der Frankfurter Torhüterin, die statt der in Wembley patzenden Ann-Katrin Berger startete, und Popp setzte Wück auf vier weitere Wechsel. Cerci, Felicitas Rauch, Vivien Endemann und Debütantin Lisanne Gräwe rotierten ins Team, Linda Dallmann, Elisa Senß, Jule Brand, Sara Doorsoun und Giovanna Hoffmann raus.
Letzter Popp-Freistoß landet in der Mauer
Den schwungvollen Eindruck von Wembley, als die DFB-Elf nach 29 Minuten schon 3:0 geführt hatte, bestätigte das frische Personal nur in der Anfangsphase. Endemann flankte auf Cerci, die per Kopf zum frühen 1:0 traf. Kurz darauf setzte Rauch den Ball an den Pfosten, Klara Bühl scheiterte an Torhüterin Mackenzie Arnold.
Deutschlands Giulia Gwinn im Kopfballduell gegen Australiens Kaitlyn Torpey
Die teils waghalsigen Tempovorstöße von London konnte die DFB-Elf derweil selten fahren, weil Australien meist tiefstehend verteidigte. Auch Popps Tor-Plan misslang, ein Freistoß der ewigen Anführerin blieb in Australiens Mauer hängen.
Auf der anderen Seite wurde es immer dann gefährlich, wenn die Gäste schnell umschalteten. Johannes bewahrte mit zwei Glanzparaden ihre Elf vor dem Ausgleich, der nach einem Cerci-Fehlpass im Mittelfeld dann doch fiel. Cooney-Cross schaltete schnell, sah, dass Johannes weit vor ihrem Tor stand, und traf den Ball perfekt. Die Zuschauer, unter ihnen Ex-Bundestrainer Horst Hrubesch, staunten.
Etliche Wechsel nach der Pause
Wück reagierte zur Pause, Lina Magull und Sophia Kleinherne kamen, später auch noch Dallmann, Brand und Pia-Sophie Wolter. Was nicht kam, waren weitere Ideen gegen Australiens Defensivriegel. Hin und her schoben Wücks Spielerinnen den Ball, nur Lücken fanden sie kaum.
Wück verschränkte die Arme. Was er sah, gefiel ihm nicht. Zumal Johannes bei Steph Catleys Ecke am Ball vorbei schlug, Hunt nickte zur Gästeführung ein. Wolter und Dallmann verpassten quasi im Gegenzug das 2:2, auf der Bank verfinsterte sich Popps Miene. Ihr letztes DFB-Spiel endete mit einer Niederlage – an der sie freilich wenig Anteil trug.