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Zukunftsmacherinnen 2024: Das sind die neuen Frauen

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Zukunftsmacherinnen 2024: Das sind die neuen Frauen

Eine Auswahl unserer Top 26 Zukunftsmacherinnen 2024.
Grafik: Dominik Schmitt/ Business Insider

Jedes Jahr zeichnet Business Insider Frauen aus, die die Wirtschaft vorantreiben und in ihrem Bereich die Zukunft mitgestalten: unsere Zukunftsmacherinnen.

Auch in diesem Jahr haben sich wieder viele Frauen aus allen Branchen beworben. Die Jury, bestehend aus unseren Redakteuren, hat die 26 besten ausgewählt.

Das Ranking spiegelt keine Platzierung dar, sondern ist nach alphabetischer Reihenfolge gelistet. Alle Frauen wurden gleichwertig ausgezeichnet.

Eigentlich könnte die Entwicklung in Sachen Parität in diesem Jahr ein Grund zum Feiern sein. Der Frauenanteil in den Chefetagen deutscher Börsenunternehmen ist laut einer Untersuchung der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) zufolge so hoch wie noch nie. Im Mai 2024 waren demnach in den Aufsichtsräten von 180 untersuchten Konzerne 37,3 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt – und damit so viele wie noch nie in der Geschichte der Dax-Unternehmen.

Wurde in Deutschland also alles erreicht in Sachen Parität?

Nein.

Denn wenn man sich den Grund für diese Entwicklung anschaut, steckt dahinter Druck.

Eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten gilt seit 2016 und betrifft laut Fidar 104 der 180 betrachteten Unternehmen. Seit Sommer 2022 müssen außerdem in Firmen mit Vorständen, die mehr als drei Mitglieder haben, mindestens eine Frau und ein Mann vertreten sein – das sogenannte Mindestbeteiligungsgebot greift. Das Gesetz sieht dies bislang allerdings nur für börsennotierte Unternehmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten vor.

Die Studienmacher sehen dabei zwar eine positive Wirkung der gesetzlichen Regel – aber auch einen deutlichen Unterschied zu den Unternehmen, die nicht unter diese Gesetze fallen. Seit der Vorgabe für Vorstände im Jahr 2022 habe es beim durchschnittlichen Frauenanteil in den Vorständen einen Zuwachs um 4,6 Prozentpunkte auf fast 20 Prozent gegeben. Bei den 76 Firmen, die nicht unter die 30-Prozent-Quote für Aufsichtsräte fallen, stagniere der Anteil dagegen bei 14,9 Prozent. 

Traurig.

Was hingegen positiv stimmt: Das zumindest die Auswahl an kompetenten Frauen groß ist. Und das erleben wir jedes Jahr bei Business Insider, wenn wir unser Bewerbungsverfahren für die „Zukunftsmacherinnen“ öffnen. Auch in diesem Jahr haben sich wieder über 140 Frauen aus allen Branchen, allen Altersklassen und allen Positionen beworben. Die Jury, bestehend aus erfahren Wirtschaftsredakteuren, hatte keine leichte Aufgabe.

Am Ende gab es sogar eine Premiere: Anstelle von den üblichen 25 Frauen, zeichnen wir in diesem Jahr zum ersten Mal 26 Frauen aus – dank einem Gründerduo, das uns mit seiner Mission überzeugt hat.

Wir freuen uns sehr, dass es euch alle gibt und sind gespannt, wie ihr noch die diversen Frauen-Anteile in den Spitzen der deutschen Wirtschaft verändern werdet.

Auf euch, liebe Zukunftsmacherinnen 2024!

Die Liste ist in alphabetischer Reihenfolge und drückt keine Platzierungen aus. Alle Frauen sind gleichermaßen ausgezeichnet. Wir freuen uns, die Top 26 am 24.10. in Berlin persönlich auszeichnen zu dürfen, in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Regis24 und Lexware.

Mit Material der dpa

1. Jil Andert, Director Brand & Events, Miss Germany Studios

Jil Andert

Jil Andert
Wendy Stephan

Vor rund 12 Jahren startete Jil Andert bei Miss Germany – als Auszubildende, direkt nach dem Abitur. Damals hieß das noch: Events mit Promis organisieren und einen klassischen Schönheitswettbewerb mit Bikini und Krone. „Damals fühlte sich das alles genau richtig an.“, so Andert. Doch mit der Zeit konnte sie sich immer weniger mit den Werten des Unternehmens identifizieren. Sie verließ Miss Germany und begann ein Studium (Medienwirtschaft und Journalismus.). Was sie zurücklockte ins Familienunternehmen nach ihrem Bachelor: die neue Vision von Max Klemmer, dem Enkel des Gründers. Statt wegen ihrer Schönheit sollten Frauen in dem Wettbewerb nun aufgrund ihrer Verantwortung und ihres Einsatzes für gesellschaftlich relevante Themen ausgezeichnet werden. Eine Vision, an der Andert gerne mitarbeitete. „In den nächsten fünf Jahren ist mein Ziel, dass junge Mädchen nicht nur davon träumen, Content-Creator zu werden, sondern auch Astronautin, Gründerin oder DAX-Vorständin. Miss Germany soll dabei die Plattform werden, die der GenZ berufliche Inspiration bietet und ihnen den Mut gibt, neue Wege einzuschlagen“, so Andert. Nebenbei hat sie dadurch auch eine fast 100 Jahre alte Marke transformiert und neu aufgestellt.

2. Jennifer Baum-Minkus, Gründerin & Co-CEO, Gitti

Jennifer Baum-Minkus

Jennifer Baum-Minkus
Gitti

2,5 Millionen verkaufte Produkten in fast 40 Ländern: das ist die Erfolgsbilanz von Jennifer Baum-Minkus mit Gitti, einer Marke für veganen und pflanzenbasierten Nagellack. „Mein Ziel ist es, gitti zu einer globalen Marke für Conscious Beauty zu machen, die für Nachhaltigkeit, Innovation und verantwortungsbewussten Konsum steht“, sagt Baum-Minkus. Erreichen will sie das durch neue Produkte, die Stärkung internationaler Präsenz und die enge Zusammenarbeit mit der Community. Ein anderer Aspekt: Diversity. „Wir zeigen Nagellackfarben an Männerhänden oder People of Color. Dafür gibt es zwar immer wieder Gegenwind, aber für mich ist klar, dass wir uns weiterhin entschieden für mehr Diversität in der Beauty-Industrie einsetzen“, sagt Baum-Minkus. Ihr Erfolg gibt ihr Recht. Auch immer mehr andere Firmen führen mittlerweile veganen Nagellack im Sortiment.

3. Nicole Cienskowski, Client Director, Capgemini

Nicole Cienskowski

Nicole Cienskowski
Kristiane Wolf

Das Gesundheitssystem ist nicht gerade für seine Innovations- und Modernisierungsgeschwindigkeit bekannt. Eine Frau, die das ändern will, ist Nicole Cienskowski. In ihrer Rolle als Client Director verantwortet sie den Markt Öffentliche Gesundheit für Capgemini in Deutschland. Bei dem Business- und IT-Transformationspartner begleitet sie seit zehn Jahren digitale Projekte bei verschiedensten Stakeholdern des Ökosystems, von Bund über Land bis hin zu Krankenversicherungen und medizinischen Berufsgruppenverbänden. „Jeden Morgen stehe ich mit dem Ziel auf das Gesundheitswesen barriereärmer, einfacher zugänglich für jedermann aber auch schneller verfügbar zu machen, so dass die Wirkung der digitalen Lösungen auch bei den Bürgern ankommen“, sagt Cienskowski. Ein Projekt das ihr persönlich sehr am Herzen liegt, ist der Aufbau von Gesundheitsdatenplattformen, an denen das Gesundheitsteam, das sie führt, beteiligt ist. Warum sie eine Zukunftsmacherin ist? „Weil ich ein Teil der Lösung bin und nicht der Problemerörterung. Wir brauchen Menschen die den Mut haben neue Wege zu beschreiten. Ich bin eine davon.“

4. Kristiina Coenen, Partnerin, Deloitte

Kristiina Coenen

Kristiina Coenen
Deloitte

Kristiina Coenen setzt Maßstäbe in ihrer Branche, indem sie Innovation und Steuerrecht auf eine ganz neue Art verknüpft. „Meine Begeisterung für disruptive Technologien war ausschlaggebende Triebkraft und Inspiration für die Gründung des Innovationshubs „The Garage“ für den Bereich Tax und Legal bei Deloitte“, erklärt Coenen. Seit der Etablierung ihres Teams im Jahr 2018 entwickeln sie nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, um neue Potentiale für die traditionellen Strukturen möglich zu machen. Coenen beabsichtigt, ihre Marktposition in den nächsten fünf Jahren gezielt auszubauen: „Unsere große Stärke liegt in unseren skalierbaren Lösungen. Gemeinsam mit Mandanten und Kollegen gestalten wir die TaxTech Zukunft, indem wir das volle Potenzial von neuesten Technologien wie KI in Unternehmen sinnvoll ausschöpfen“.

5. Karolina Decker, Mitgründerin & CEO, finmarie

Karolina Decker

Karolina Decker
PR

Karolina Deckers Anliegen: Finanzielle Bildung für junge Menschen und Frauen. Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Finanzbranche bringt sie umfassendes Finanzwissen und einen starken Fokus darauf mit, Frauen die Komplexität der Finanzwelt näherzubringen und sie zu ermutigen, erfolgreich zu sein. Das schafft sie mit „finmarie“, einer Finanzplattform für Frauen. Daneben ist Decker auch Mitgründerin von SchulGold, einer Plattform, die Kindern und Jugendlichen Finanzbildung in Deutsch und Englisch bietet. SchulGold legt den Fokus auf praktische finanzielle Fähigkeiten und bietet Events, Workshops und Coachings zum Thema Finanzen für Kinder an. Zusätzlich ist Decker Präsidentin und Mitgründerin der NGO „Mind the Gap“, einer gemeinnützigen Organisation, die mit Bildungsinitiativen darauf abzielt, Vermögens- und Wissenslücken zu schließen. „SchulGold und finmarie Visions verändern die Finanzlandschaft für Frauen und Familien und Gesellschaft nachhaltig und positiv“, sagt Decker. „Mein Ziel ist es, dass SchulGold in den nächsten fünf Jahren ein fester Bestandteil des Lehrplans in deutschen Schulen wird und auch international expandiert.“

6. Christina Diem-Puello, Gründerin & Geschäftsführerin, Deutsche Dienstrad

Christina Diem-Puello

Christina Diem-Puello
DD Deutsche Dienstrad GmbH

Der Trend des Dienstrads hat längst nicht nur Firmen in Berlin-Mitte erreicht. Mit der DD Deutsche Dienstrad GmbH, gegründet im Jahr 2020 von Christina Diem-Puello und ihrem Ehemann Maximilian Diem, können Unternehmen Fahrräder für ihre Mitarbeiter leasen und damit gleichzeitig zur Fitness ihrer Belegschaft sowie zum Klimaschutz beitragen. Die Firma setzt neue Standards im Bereich (E-)Mobilität. Der unternehmerische Erfolg spiegelt sich in Zahlen wider: Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen mit 140 Mitarbeitenden einen Umsatz von 280 Millionen Euro. Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Siemens und öffentliche Behörden aus Bayern und Rheinland-Pfalz. Christina Diem-Puello stammt aus einer Familie mit einer langen Tradition im Mobilitätssektor und hat das Unternehmen als Ausgründung aus dem 100-jährigen Familienbetrieb im Fahrrad-Business entwickelt. Neben ihrer Tätigkeit bei der DD Deutsche Dienstrad GmbH ist Christina Diem-Puello auch als Investorin und Business Angel aktiv. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich im Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU), dessen Präsidentin sie im Jahr 2024 wurde. Ihre Arbeit und ihr Engagement wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie ist nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin, sondern auch eine wichtige Stimme für diGleichstellungs- und Wirtschaftspolitik in Deutschland​.

7. Alexandra Kohlmann, Geschäftsführende Gesellschafterin, Rowe Gruppe

Alexandra Kohlmann

Alexandra Kohlmann
© Das kleine Wohnzimmer – Kati Nowicki

2016 trat Alexandra Kohlmann in das Familienunternehmen Rowe Mineralölwerk ein. Ihr Vater gründete das Unternehmen vor knapp 30 Jahren. Anfang 2024 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück und übergab Kohlmann das Unternehmen. „Als Unternehmen der Schmierstoffindustrie sehen wir einem breiten Mobilitätsmix entgegen. Dieser reicht vom Fahrrad über das Verbrenner-Auto und E-Fahrzeug bis hin zur wasserstoffbetriebenen Antriebsart. Für jede Mobilitätsform bieten wir künftig passende Lösungen“, sagt Kohlmann. Sie sieht Rowe als Transformationsbegleiter in der Mobilitätswende. Ein wichtiges Thema für sie ist die Kreislaufwirtschaft. „Wir verarbeiten Rohstoffe auf nativer Basis, das heißt aus nachwachsenden Rohstoffen. Oder wir verwenden für spezielle Produkte Reraffinate, also Grundöle aus gesammeltem und wiederaufbereitetem Altöl.“ Der Markt für diese Produkte ist laut Kohlmann noch überschaubar. Dennoch hat sie bereits eine Produktreihe für Motorenöle auf den Markt gebracht, die auf rein biosynthetischen Basisölen basiert. „Auch im Bereich der Industrieschmierstoffe bergen diese Rohstoffe großes Potenzial für Innovationen“, sagt sie. Kohlmann setzt sich auch für mehr weibliche Führungskräfte in der Branche ein. Dabei unterstützt sie als Mentorin und Vorbild. Ehrenamtlich engagiert sie sich im Verband der Unternehmerinnen (VdU) und im Kuratorium der Hochschule Worms. In ihrem Podcast „Moving the Future“ teilt sie ihr Wissen über Führung, Unternehmertum, Mobilität und Industrie.

8. Saruul Krause-Jentsch, Head of Podcast, Spotify

Saruul Krause-Jentsch

Saruul Krause-Jentsch
Marlen Stahlhuth

Saruul Krause-Jentsch glaubt fest an das Medium Podcasts, um Menschen zu erreichen. „Ich habe mich in den vergangenen Jahren sehr intensiv um die Weiterentwicklung des Mediums Podcast gekümmert. Es ist mir wichtig, zur Professionalisierung der Branche beizutragen“, sagt Krause-Jentsch. Dazu gehöre auch, dass mehr Podcaster*innen, Produzent*innen und Podcast-Macher*innen von ihren Inhalten und ihrer Kunst leben können. Die Spitze der Podcast-Charts sei außerdem noch immer männlich geprägt. „Um dies zu ändern, fördere ich auf Spotify ganz gezielt diverse Stimmen und biete so unterrepräsentierten Gruppen eine Plattform. Dies beinhaltet die Förderung von weiblichen Podcasterinnen durch Mentoring, neue Monetarisierungsmöglichkeiten ihrer Formate und Networking. Gleichzeitig ist für uns die Sichtbarkeit von diversen Stimmen auf unseren Social Media Kanälen eine Selbstverständlichkeit“, sagt sie. Mit der Gründung von „All Ears“ hat Krause-Jentsch zudem eine der größten Podcast-Konferenzen in Deutschland geschaffen. Als Women of Color ist Krause-Jentsch nicht nur die Repräsentanz von marginalisierten Gruppen in Podcasts wichtig, sondern sie möchte auch zum Thema ‚Erfolg und Resilienz entgegen aller Widerstände – Success against all odds‘ forschen und dazu ein Sachbuch schreiben.

9. Janine Lampprecht, Gründerin & CEO, Grenzlotsen

Janine Lampprecht

Janine Lampprecht
Dirk Kittelsberger

Mit dem Thema Zoll verbinden die wenigsten Menschen etwas Gutes. In der Regel steht die Behörde für viel Bürokratie, undurchsichtige Regeln und Kosten. Janine Lampprecht hat 2013 „Grenzlotsen“ gegründet, um das zu ändern. Mit ihrem Unternehmen ist sie als Organisations- und Personalentwicklung unterwegs und hilft Firmen, beim Im- und Exportieren fit für die digitale Zukunft zu sein. Zu ihren Kunden gehören unter anderem Zalando, Bosch und Birkenstock. Abgesehen von ihrem eigenen Unternehmen geht es Lampprecht aber um mehr. „Ich möchte, dass Zoll und außenwirtschaftliche Prozesse einen Innovationsschub bekommen. Durch Sichtbarkeit können wir auf EU-Ebene mehr Lobbyarbeit betreiben und auf mögliche Auswirkungen von gesetzlichen Änderungen aufmerksam machen.“ Dafür hat sie unter anderem ein eigenes Branchenevent, „Zollwärts“, ins Leben gerufen. Des weiteren soll in den nächsten fünf Jahren der Aufbau einer globalen Community folgen.

10. Louisa Lippold, Mitgründerin & CPO, Regpit

Louisa Lippold

Louisa Lippold
BERND JAWOREK

Mit 22 Jahren schloss Louisa Lippold ihr Jurastudium ab. Kurz darauf gründete sie Regpit – ein Software-as-a-Service-Unternehmen. Regpit bietet eine automatisierte Plattform für Geldwäscheprävention und Sanktionen speziell für den KMU-Markt. Unternehmen sollen durch Regpit eine vollständige Infrastruktur erhalten, um Sanktionsvorgaben und Geldwäsche-Regularien sicher umsetzen zu können. Die Idee für die Gründung kam Lippold während der Arbeit in einer Kanzlei und einer Unternehmensberatung. „Während dieser Zeit wurde mir bewusst, wie sehr Geldwäsche-Compliance Unternehmen im Alltag belastet und wie groß der Bedarf an praktischen, umsetzbaren Lösungen ist. Die zunehmende Regulatorik und die immer komplexer werdenden politischen Spannungen machen das Thema zudem immer relevanter“, sagt Lippold. Unternehmen wüssten zwar, welche Vorgaben sie erfüllen müssen, scheiterten jedoch oft an der konkreten Umsetzung. Zu den Kunden von Regpit zählen internationale Finanzinstitute, Zahlungsdienstleister, Fintechs wie Finanzguru und Unitplus sowie Anwaltskanzleien und Immobilienunternehmen wie McMakler.

11. Karla Loida, Hardware Lead der DLR Quantencomputing-Initiative (DLR QCI), Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Karla Loida

Karla Loida
DLR / Soppa

Quantencomputer haben ein enormes Potenzial für Wirtschaft, Industrie und Forschung. Aber es braucht ein starkes Ökosystem, damit sie ihr Potenzial entfalten können. Als Projekt- und Teamleiterin für Quantencomputing-Hardware plant und verantwortet Karla Loida den Aufbau von Quantencomputern und Enabling-Technologien im Rahmen der DLR Quantencomputing-Initiative (DLR QCI). „Wir haben Industrie und Startups mit der Entwicklung von insgesamt 16 Quantencomputern an unseren Innovationszentren in Hamburg und Ulm beauftragt“, sagt Loida. Gleichzeitig baut die DLR QCI in dutzenden Anwendungsprojekten zusammen mit Industriepartnern den Bedarf und damit die Nachfrage nach Quantencomputern auf. Dafür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Mittel bereitgestellt. „Mit uns als Ankerkunde ermöglichen wir unseren Startups, genau die Systeme bis zur Marktreife zu entwickeln, die wir für einen Durchbruch im Quantencomputing brauchen“, sagt Loida. Ihr Ziel: „Ich habe einen guten Job gemacht, wenn unser Ökosystem weltweit ganz vorne mit dabei ist.“

12. Julia Lupp, Stabsbereichsleiterin, Rheingau-Taunus-Kreis

Julia Lupp

Julia Lupp
Daniela Hillbricht

2020 – quasi mit Corona – entschied sich Julia Lupp für einen Wechsel: aus der freien Wirtschaft in den Öffentlichen Dienst. Ihre Motivation: Die Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden zu verbessern. Gestartet als Pressesprecherin der Stadt Taunstein, gründete sie mit einem Freund das Startup „Amtshelden“. Auf der Plattform bieten sie Online-Workshops, Blogbeiträge und einen Podcast rund um Behördenkommunikation – insbesondere Social Media und Employer Branding für den Öffentlichen Dienst. „Wir wollen zeigen: Der öffentliche Dienst besteht aus großartigen Menschen, die jeden Tag dieses Land am Laufen halten“, sagt Lupp. Seit letztem Jahr leitet sie den Stabsbereich im Landratsamt des Rheingau-Taunus-Kreises. „In fünf Jahren soll die Wahrnehmung der Kreisverwaltung eine andere sein: bürgernah, dialogorientiert, Problemlöser“, sagt Lupp. Ein Wunsch: KI soll repetitive Prozesse übernommen haben und damit die Behörde schneller machen – und den Mitarbeitern mehr Zeit für Beratungen von Bürgerinnen und Bürgern lassen. „Wir haben 2023 einen umfassenden Transformationsprozess unter dem Motto #WirFürEuch gestartet, mit zahlreichen Projekten, um gemeinsam mit den Mitarbeitenden diese Ziele zu erreichen“, sagt Lupp, die den Prozess verantwortet. Generell ist sie überzeugt: „Unser Staat ist besser als sein Ruf. Wir leben immer noch in einem der reichsten, freiesten und bestorganisierten Ländern der Welt – aber dass es so bleibt, ist nicht gesetzt. Es untergraben aktuell immer mehr Kräfte unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Ich arbeite jeden Tag dafür, dass das nicht gelingt.“

13. Cosima Meyer, Senior Data Scientist, SAP

Cosima Meyer

Cosima Meyer
Jula Jacob

Cosima Meyers Motivation: die Gründung von diversen und inklusiven Teams in der Tech-Branche. In ihrer Zeit bei IBM hat sie dies unter anderem in der internen Diversity and Inclusion Taskforce vorangetrieben. Darüber hinaus ist sie aber auch ehrenamtlich aktiv, als Google Women Techmaker Ambassador, als Mitglied des globalen R-Ladies Teams oder bei den PyLadies. Ihr aktuelles Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Sichtbarkeit. „Dazu kuratiere ich Listen von Blogs der PyLadies und R-Ladies und nutze diese, um mit Hilfe von Bots in Social Media auf die Arbeit und Beiträge aufmerksam zu machen. Darüber hinaus erstelle ich Kurzportraits verschiedener Frauen im Tech-Bereich, die in Social Media geteilt werden, um auf die unterschiedlichen Hintergründe und Leistungen der Frauen aufmerksam zu machen. Ziel ist es dabei, Vorbilder für die nächste Generation sichtbar zu machen“, sagt Meyer. Auch die praxisnahe Anwendung kommt nicht zu kurz. Bei CorrelAid, einer europäischen Data4Good Organisation, hat Meyer einen 12-wöchigen Kurs zu Data Literacy mitentwickelt und in mehreren Kohorten unterrichtet. „So werden die Teilnehmenden befähigt, Datenanalysen in ihren Organisationen selbstständig durchzuführen und kompetent mitzugestalten“, sagt Meyer. In den nächsten Jahren hat sie sich vorgenommen, einen Programmierkurse für Kinder zu entwickeln und durchzuführen, „um dem Gender Gap in der Technologiebranche frühzeitig entgegenzuwirken und eine vielfältigere Gruppe für die Themen Technologie und Programmieren zu faszinieren.“

14. Chiara Monteton, Dachdeckermeisterin, Bedachungen Monteton

Chiara Monteton

Chiara Monteton
PR

„Das Handwerk hat ein schlechtes Image – eine männerdominierte Branche mit altbackenen Methoden, bei denen der lauteste Brüllaffe die meisten Banen erntet“, sagt Chiara Monteton. Zumindest war das mal so – bevor der Fachkräftemangel zuschlug. Die 28jährige Dachdeckermeisterin leitet zusammen mit ihrem Bruder eine Bedachungsfirma, die ihr Vater aufgebaut hat. In ihrem Alltag kämpft sie täglich gegen das verstaubte Image ihrer Zunft an, unter anderem mit viel Content in den sozialen Medien. In ihrer Firma hat Monteton Feedback- und Mitarbeitergespräche, sowie Fortbildungsmaßnahmen eingeführt. „Es gibt keine Überstunden und keine Wochenendarbeit, weil wir nicht leben, um zu arbeiten. Wir veranstalten Grillabende, bringen Snacks und Erfrischungen zu den Baustellen und besonders der wöchentliche Süßigkeitentisch ist beliebt. Das klingt alles wie selbstverständlich – ist es aber in unserer Branche definitiv nicht“, sagt Monteton. Das alles führe dazu, dass zumindest bei ihnen kein Personalmangel herrsche. In den nächsten fünf Jahren möchte Monteton die Anlaufstelle für junge Männer und Frauen sein, wenn sie sich für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk entscheiden. Dazu gehört auch ihr Traum, eine kleinen Akademie für Auszubildenden einzurichten, um in Ruhe, fernab der teils stressigen und hektischen Baustellen, zu üben.

15. Annika von Mutius, Mitgründerin & Co-CEO, Empion

Annika von Mutius

Annika von Mutius
Patrycia Lukas

Vor rund zweieinhalb Jahren gründete Annika von Mutius mit ihrer Co-Gründerin Larissa Leitner das Startup Empion. Das Ziel: die Recruitingbranche digitalisieren und innovativer machen. Rund zehn Millionen Euro Funding hat das Team bisher eingesammelt, einen Wettbewerber übernommen und rund 500 Kunden gewonnen, darunter renommierte Namen wie Procter & Gamble, die Volksbanken oder Personio. Das Team wuchs in dieser Zeit auf rund 50 Mitarbeiter. Herzstück von Empion sind seriöse, diskriminierungsfreie KI-Systeme, um individuelles Recruiting zu demokratisieren und ein ideales Match zwischen Bewerbern und Unternehmen zu ermöglichen. „Seit unserer Gründung teilten wir unsere Forschungsergebnisse stets öffentlich“ sagt die promovierte Mathematikerin. Neben Empion engagiert sich die Gründerin auch gesellschaftlich, etwa im Gründungskomitee des Future Council EXPO2035BERLIN – mit dem Ziel der beispielhaften Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals der United Nations Charta zur Weltausstellung 2035 in Berlin. „Zum anderen liegt mir das politische Engagement sehr am Herzen: ganz besonders mit dem Ziel, Deutschland wieder für die Grundwerte der Demokratie und Innovation zu begeistern.”, so von Mutius, die kürzlich in den Vorstand des Bundesverband Künstliche Intelligenz gewählt wurde.

16. Neşe Oktay-Gür, Geschäftsführerin, NAP!

Neşe Oktay-Gür

Neşe Oktay-Gür
Yang Photography

„Arbeit darf nicht länger psychisch krank machen“ ist das Ziel von Nese Oktay-Gür. Mit NAP! ist Oktay-Gür Geschäftsführerin einer Firma, die sich auf mentale Gesundheit in Unternehmen spezialisiert hat. Dabei bieten sie und ihr Team Führungs-Coachings an, aber auch Strategien zur Stressbewältigung für Mitarbeiter. Abseits von NAP! macht die Psychologin auf das Thema aufmerksam, in dem sie Kolumnen schreibt und präsent auf Linkedin ist. „Mentale Gesundheit darf nicht als Privatsache abgetan und dem überlasteten Gesundheitssystem überlassen werden. Prävention ist der Schlüssel“, sagt sie. Es sei Zeit, dass sowohl Gesellschaft als auch Unternehmen Verantwortung übernehmen und gemeinsam den Wandel hin zu einer nachhaltig gesünderen Arbeitskultur gestalten, ist Oktay-Gür überzeugt. Aufgewachsen als Gastarbeiterenkelin und Arbeitertochter, gestalte Oktay-Gür nun die Arbeitswelt von morgen aktiv mit.

17. Philine Paschen, Vice President Coverage & Structured Finance, Deutsche Bank

Philine Paschen

Philine Paschen
Deutsche Bank

Die Finanzbranche muss nachhaltiger, digitaler und effizienter werden. Zumindest laut Philine Paschen. In ihrer Rolle bei der Deutschen Bank trägt Paschen dazu bei, indem sie neue Finanzierungsstrukturen entwickelt und umsetzt, um die deutschen Unternehmen fit zu machen für die Zukunft. „Dies umfasst die verstärkte Integration von ESG-Kriterien in Finanzprodukten und die Förderung von Projekten, die zur Reduktion des CO2-Fußabdrucks beitragen“, sagt Paschen. Ein Beispiel: Die Einführung des „Energy-efficiency-as-a-Service“-Modells, das es Unternehmen ermöglicht, energieeffizientere Anlagen auf Pay-per-Use-Basis zu nutzen und das möglichst Kapital- und Bilanzeffizient. „Ich arbeite intensiv mit Förderbanken- und Programmen zusammen, um Lösungen für den enormen Investitionsbedarf zu strukturieren, um Themen wie zum Beispiel Rohstoffsicherheit in Europa oder die Energiewende voranzutreiben.“, sagt Paschen. Auch neue Treasury-Lösungen, wie Embedded-Finance-Lösungen in Marktplätzen oder Apps fallen in ihren Bereich. Anderer junge Frauen für die Finanzwelt begeistern gelingt Paschen als Vortragende an Unis und als Mentorin. 

18. Cordula Pflaum, Ausbildungskapitänin, Lufthansa Airlines

Cordula Pflaum

Cordula Pflaum
Agentur Jungadler

Die Airline-Crews, die jeden Tag tausende von Flugzeugen bewegen, müssen als psychologisch sichere Teams agieren. Als Ausbilderin der Trainer und Piloten lehrt Cordula Pflaum, wie das gelingen kann. „Wie schaffen wir es beispielsweise, in unseren ständig wechselnden Teams innerhalb von 5 Minuten ein psychologisch sicheres Team zu bilden? Meine Überzeugung ist, dass von der Führungskraft im Alltag vorgelebt werden sollte“, sagt Pflaum. Des Weiteren hält sie Keynotes über ihre 34-jährige Erfahrung in verschiedenen Rollen innerhalb der Lufthansa Group und hat während Corona eine Podcastreihe „Reden macht stärker“ gestartet, um Nähe, Perspektivwechsel und Verständnis füreinander unter den Crews zu schaffen. Auch außerhalb der Lufthansa engagiert sich Pflaum, unter anderem, indem sie das „Female Instructor Pilots Meetup“ mitorganisiert, um für mehr Vielfalt in ihrem Beruf zu werben. Um auch die jüngere Generation für den Beruf zu begeistern, hat sie das Buch „‚Guten Tag, hier spricht Ihre Kapitänin“ geschrieben.

19. Helena Rapprich, Mitgründerin & CEO, LipoCheck

Helena Rapprich

Helena Rapprich
PR Lipocheck

Lipödem ist eine Erkrankung, die nicht nur mit Schmerzen, sondern auch oft mit Scham einhergeht. Dabei handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Meist sammeln sich die Fettanlagerungen an den Beinen, seltener auch an den Armen. Zu den sichtbaren Veränderungen kommen Schmerzen und eine erhöhte Druckempfindlichkeit der Haut. Was helfen kann, ist eine schnelle und richtige Diagnose beim Arzt. Hier setzt LipoCheck, die App von Helena Rapprich, an. „Ich gebe mit meinem Unternehmen LipoCheck Millionen Frauen mit der Erkrankung Lipödem Zugang zu Gesundheitsleistungen und helfen ihnen, einen Weg zu mehr Lebensqualität zu finden“, sagt die Gründerin. Mit der LipoCheck Gesundheitsplattform können Betroffene innerhalb weniger Tage einen ärztlichen Befundbericht und Therapieempfehlungen von einem Facharzt digital erhalten. Nach der Diagnose unterstützt die App mit einem Schmerztagebuch führen, Sport- und Ernährungstipps und Informationen zu Experten in ihrer Nähe. Motivation für die App war auch Rapprichs Vater, selber Facharzt für Dermatologie, der den Leidensweg von Lipödem-Patientinnen aus seiner Praxis kennt. Zusammen mit ihm und ihrer Schwester gründete Rapprich schließlich 2022 die Gesundheitsplattform.

20. Cosima Richardson, Gründerin & CEO, Kynd Hair

Cosima Richardson

Cosima Richardson
Tatsiana Tribunalova

Als Gründerin von Kynd Hair hat es sich Cosima Richardson zur Aufgabe gemacht, die Beauty-Industrie fairer, nachhaltiger und inklusiver zu machen. Über drei Jahre Forschung sind bereits in die Entwicklung von Kynd Hair geflossen: Pflanzenbasiertes, schadstofffreies und biologisch abbaubares
 Kunsthaar. Dieses wird vor allem von Schwarzen Frauen benutzt. Das Problem: Es
wird aus toxischen Chemikalien gemacht und ist schwer recycelbar. „Etwa ein Drittel aller Nutzer*innen leiden an Juckreiz und Hautirritationen und damit ist Kunsthaar keine Ausnahme: Studien zeigen, dass Kosmetika für Women of Color insgesamt häufiger toxische und hormonell wirksame Chemikalien enthalten“, sagt Richardson. Mit Kynd Hair will sie nicht nur die Beauty-Branche transformieren, sondern ist durch ihre Gründungstätigkeit selbst Vorbild in der Startup-Welt. „Mit meiner kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde von 500.000 Euro gehöre ich leider zu den wenigen WOC-Gründerinnen in Deutschland, die bisher Wagniskapital erhalten haben. Damit es noch viel mehr werden, unterstütze ich andere Gründer*innen aktiv dabei, investor-ready zu werden“, sagt Richardson.

21. Olga Stürmer, Partnerin, Freshfields

Olga Stürmer

Olga Stürmer
Freshfields

1997, im Alter von 13 Jahren, kam Olga Stürmer aus Kyjw nach Deutschland. Sie machte sich schnell mit der deutschen Sprache vertraut und schloss ihre Schulausbildung nur wenige Jahre später mit einem 1er Abitur ab. Das Jurastudium absolvierte sie mit Prädikatsexamen und promovierte bei einem der führenden Gesellschaftsrechtlern in Deutschland. Heute ist sie eine der wenigen weiblichenAnwältinnen in Frankfurt, die sich einen Namen in der Beratung von Private-Equity-Unternehmen gemacht haben. Gemeinsam mit ihrem Team, bestehend aus über 15 Associates, berät sie Finanzinvestoren in Tech- und Life-Sciences-Bereichen. Besonders für Permira und Warburg Pincus hat sie federführend eine Reihe von Tech-Deals in den vergangenen Jahren betreut, und erst kürzlich Permira und Blackstone bei der Übernahme des norwegischen Online-Markplatzriesen Adevinta beraten, einer der größten europäischen Transaktion im vergangenen Jahr. Neben ihrer eigenen Karriere ist es ihr Anliegen, auch andere Frauen für diesen Beruf und die Karriere im Private Equity Bereich zu begeistern. Sowohl bei Freshfields intern als auch als Mitglied des Businessnetzwerks „Level 20 DACH“ fördert sie als Mentorin junge Frauen. „Aktuell bin ich Mentorin für drei Anwältinnen und einen Senior Legal Solutions Engineer“, sagt Stürmer. Desweiteren hat sie das das Deutsch-Kongolesische Juristennetzwerk mitgegründet, um „Jurastudent*innen aus dem Kongo mit Stipendien zu fördern und mit der Wissenschaft in Deutschland zu vernetzen.“ 

22. Natalia Wallroth & Emmelie König, Gründerinnen, MINTD

Emmelie König (links) und Natalia Wallroth.

Emmelie König (links) und Natalia Wallroth.
privat

Als Gründerinnen von MINTD sehen Natalia Wallroth und Emmelie König täglich, wie viele talentierte Frauen trotz hervorragender Qualifikationen an gläserne Decken stoßen. Denn Frauen sind in den sogenannten MINT-Feldern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nach wie vor stark unterrepräsentiert. Die Mission von Wallroth und König: Ein internationales Netzwerk schaffen, das Frauen in MINT-Disziplinen fördert und sie in Kontakt mit den besten Unternehmen weltweit bringt. Auf ihrer KI-gestützten Matching-Plattform bieten sie passende Jobs an, außerdem Workshops und Networking-Events. „Durch gezielte Vermittlung von Talenten sorgen wir dafür, dass Unternehmen die passenden Frauen finden, die sie wirklich weiterbringen.“, sagen die Gründerinnen. Ein Beispiel: Ihr Kunde Stabilus, ein Experte für hochwertige Bewegungssteuerung, bei dem sie laut eigener Aussage in der globalen IT-Abteilung fünf Führungsrollen mit Frauen besetzen. „Innerhalb eines Jahres als Gründerinnen in Vollzeit ist es uns gelungen, einen soliden Kundenstamm von 25 Unternehmen und über 30 Partnern aufzubauen. Auf unserer Plattform haben wir bereits 2000 Talente.“, so die Gründerinnen. Aktuell bereite man sich intensiv auf die erste Finanzierungsrunde vor, „mit der wir den Ausbau unserer Matching Plattform vorantreiben wollen.“ In den nächsten fünf Jahren sollen über MINTD mindestens 1.000 Frauen in Schlüsselrollen platziert und deren Erfolge sichtbar gemacht werden.

23. Aisha Washington, Brand Director Prada Beauty, L‘ Oréal DACH

Aisha Washington

Aisha Washington
L’Oréal

Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist das große Thema von Aisha Washington. „Als alleinerziehende Mutter in einer Führungsrolle bei L’Oréal kenne ich die damit einhergehenden Herausforderungen aus eigener Erfahrung und möchte Eltern eine Stimme geben“, sagt Washington. Aus diesem Grund hat sie bei L‘ Oréal das Netzwerk „FAM@L‘Oréal“ gegründet, welches sich für Female Empowerment und Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzt. Um extern mehr Menschen zu erreichen, hat sie ihren eigenen Podcast „The Leading Moms“ über die Herausforderungen von Müttern, aber auch Vätern in Führungspositionen, ins Leben gerufen. Beruflich hat Washington als Brand Director gerade eine neue Position gestartet und verantwortet die Marke Prada Beauty für DACH. In den nächsten fünf Jahren will sie auf die Position als General Manager hinarbeiten. „Ich bin eine Zukunftsmacherin, weil ich meine Rolle als Führungskraft nicht nur für wirtschaftlichen Erfolg nutze, sondern als Person auch einen klaren Purpose verfolge. Für mich ist die Zukunft der Wirtschaft divers. Ich möchte mit meiner Geschichte und meiner Stimme dazu beitragen“, sagt Washington.

24. Franziska Weindauer, Geschäftsführerin, TÜV AI.Lab

Franziska Weindauer

Franziska Weindauer
PR

Als Geschäftsführerin des TÜV AI.Lab widmet sich Franziska Weindauer der Aufgabe, gesellschaftliche und regulatorische Anforderungen an Künstliche Intelligenz in der Praxis umzusetzen. Dafür gießen sie und ihr Team beispielsweise die KI-Verordnung der EU in Prüfkriterien und -prozesse. Der Hintergrund: Damit KI-Systeme im Sinne der Menschen eingesetzt werden, sind unterschiedliche Formen der Regulierung und Prüfung notwendig. „Alle unsere Projekte tragen dazu bei, den vertrauenswürdigen Einsatz von KI zu sichern und vertrauenswürdige KI als europäischen Wettbewerbsvorteil zu stärken“, sagt Weindauer. Diese Projekte sind unter anderem „Mission KI“, ein Leuchtturmprojekt der Bundesregierung, sowie ein Projekt zur agilen Zertifizierung von Medizinprodukten. Mit dem „AI Act Risk Navigator“ hat Weindauers Lab gerade ein kostenloses Tool zur Verfügung gestellt, das Unternehmen dabei hilft, ihre KI-Anwendungen in die Risikoklassen der KI-Verordnung einzusortieren und so Klarheit über die gesetzlichen Anforderungen zu erhalten.

25. Alexandra Wudel, Mitgründerin & CEO , FemAI

Alexandra Wudel

Alexandra Wudel
Dirk Reps

KI weiterentwickeln, aber sie nach intersektional feministischen Prinzipien zu gestalten, ist die Mission von Alexandra Wudel. Mit dem im April 2021 beginnenden EU AI Act-Prozess forschte Wudel im Rahmen ihres MBA und des KIDD-Projekts zu den ethischen Dimensionen der KI. Danach beriet Wudel für drei Jahre die Abgeordnete Emilia Fester als Teil des Deutschen Bundestags in der IKT-Kommission zu Digitalisierungsfragen und sammelte so praktische Erfahrungen im öffentlichen Sektor über die KI hinaus. Als nächsten Schritt gründete Wudel den Feminist AI and Digital Policy Roundtable, wo sie unter anderem Perspektiven aus dem Globalen Süden, von LGBTQIA+-Personen, People of Color, Frauen, Migranten und anderen marginalisierten Gruppen mit KI-Entwicklungen zusammenbrachte. Motiviert vom Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP) gründete Wudel schließlich „FemAI“, mit dem Ziel, den Einsatz von KI zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) voranzutreiben und einen aktiven Beitrag außerhalb des politischen Spannungsfeldes zu leisten. Das will die Organisation erreichen, in dem sie sich in den Diskurs aktiv einmischt, KI-Expert*innen vermittelt, Unternehmen berät und nun auch an einer eigenen KI-Lösung arbeitet.

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