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Deutschland wird Spielball Chinas und der USA, sagen Ökonomen

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Deutschland wird Spielball Chinas und der USA, sagen Ökonomen

Da geht’s lang. Deutschlands Wirtschaft ist zum Spielball Chinas geworden. Fürs Erste könnte das helfen.
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Die deutsche Wirtschaft kämpft mit vielen Problemen. Viele sind hausgemacht. Wie sich die Konjunktur kurzfristig entwickelt, hängt aber von anderen Kräften ab.

Europa und besonders Deutschland seien zum „Spielball der Kräfte in den USA uns China“ geworden, analysieren die Ökonomen von Bantleon.

Aktuell ist das eine Chance. Chinas Regierung schiebt das Wachstum an. Jüngste Zahlen überraschen bereits. Als Risiko lauern vor allem die Wahlen in den USA.

Die deutsche Wirtschaft steckt im Tunnel. Weit hinten ist aber ein Licht in Sicht. Dort hellen sich die Aussichten für die Weltwirtschaft auf. Die USA scheinen ihr robustes Wachstum über den Zinsgipfel zu retten. In China kündigt sich eine Belebung an. Die Regierung will das Wachstum mit neuen Programmen stützen. Die düstere Sicht darauf lautet: Deutschland ist wirtschaftlich zum Spielball Chinas und der USA geworden. Die helle Sicht lautet: Im Moment könnte das helfen.

Insgesamt ist in der Eurozone von der konjunkturellen Aufbruchsstimmung vom Jahresbeginn nicht viel übrig geblieben, stellen die Ökonomen des Vermögensverwalters Bantleon fest. Vor allem in Deutschland dominieren Negativschlagzeilen. Die Schwäche der Industrie ziehe Kreise. Auch der lange stabile Arbeitsmarkt drohe jetzt in den Abwärtsstrudel zu geraten.

Doch auch in Europa gibt es Licht. Die lange geschmähten südlichen Euro-Länder stehen besser da. „Dies gilt insbesondere für Spanien“, so Bantleon. Die Experten sprechen sogar von einem „spanischen Wirtschaftswunder“. Es werde nicht mehr allein vom Tourismus und staatlichen Ausgaben getragen, sondern auch vom privaten Konsum und vermehrt von Investitionen.

Zudem würden in Europa die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen besser: Der Gegenwind durch hohe Zinsen nehme ab. „Die Zinsen fallen wieder, die Banken vergeben bereitwilliger Kredite und die Rohstoffpreise haben sich normalisiert“. Bantleon lässt seine Prognose für das Wachstum in der Eurozone zwar unverändert bei mageren 1,0 Prozent im Vorjahresvergleich.

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Aber es gebe neue Chancen: „Mit Blick auf das weltwirtschaftliche Umfeld kommen seit zwei Wochen vor allem aus China neue Töne“. Die Regierung in Peking setze alles daran, um den Abwärtstrend zu stoppen. „Die Chancen auf eine Wachstumsbelebung im Reich der Mitte haben eindeutig zugenommen“.

Die Exporte aus der Eurozone nach China sind seit Mitte 2023 rückläufig. Die deutsche Ausfuhr schrumpft sogar mit zweistelligen Jahresraten. „Eine Trendwende beim China-Export wäre somit Gold wert und würde der schwer gebeutelten deutschen Industrie neuen Mut einhauchen“, schreibt Bantleon.

„Zusammen mit den geldpolitischen Lockerungen der EZB könnten sich die Wachstumsaussichten für 2025 entscheidend verbessern“, schreibt Bantleon. Gelinge China die Wende und bleibe die US-Wirtschaft robust, hellten sich die Perspektiven auf. Dann seien auch Wachstumsraten in der Eurozone Richtung zwei Prozent möglich.

Ein Risiko bleibe ein Abschwung in den USA. Sackt das US-Wachstum doch noch ab, würde eine der letzten Stützen der deutschen Exportwirtschaft wegbrechen. Die USA sind für Deutschland der wichtigste Absatzmarkt außerhalb der EU. Eine US-Schwäche könnte eine Abwärtsspirale am deutschen Arbeitsmarkt auslösen. Ein weiteres Risiko ist die US-Präsidentschaftswahl. „Sollte Donald Trump gewinnen, was zuletzt wieder wahrscheinlicher geworden ist“, werden die USA aller Voraussicht nach ihre Importzölle erhöhen. Damit droht der deutschen Exportwirtschaft selbst bei stabiler US-Konjunktur weiteres Ungemach.“

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„In welche Richtung das Konjunkturpendel in der Eurozone ausschlägt, hänge also in den nächsten Wochen mehr denn je von China und den USA ab. Zudem sei der Ausgang der US-Wahl wichtig für den Exportausblick der Eurozone.

Auch aktuell kommen aus China positive Signale. Das chinesische BIP-Wachstum lag im dritten Quartal mit 4,6 Prozent leicht über den Markterwartungen. Asien-Analystin Peiqian Liu von Fidelity International rechnet mit weiteren Stützungsmaßnahmen. Bei Fidelity sei das Vertrauen gewachsen, dass die Regierung dem Wachstum wieder Priorität einräumt. „Wir sehen eine allmähliche Erholung der Binnennachfrage und erwarten, dass sich die Inflation und der Konsum moderat erholen werden“.

Die Deutsche Bank Research schätzt, dass sich Chinas Wachstum im Laufe des Quartals von 3,7 Prozent im August auf 5,0 Prozent im September verbessert hat. Anreize der Regierung kurbelten den Verkauf von Autos und Haushaltsgeräten im Inland deutlich an. Das Wachstum der Dienstleistungen zeige den Stimmungsaufschwung an. Die Ökonomen halten an ihrer Wachstumsprognose von 5 Prozent für China im vierten Quartal fest. Es könnte noch besser kommen, wenn die Regierung zusätzliche Maßnahmen ergreift.

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