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700 Mitarbeiter von Pleite betroffen

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700 Mitarbeiter von Pleite betroffen

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Die Insolvenzen plagen derzeit das Land. Nun hat es ein Unternehmen getroffen, das für den Glasfaser-Ausbau der Telekom sehr wichitg ist.

Hannover – Das Unternehmen Soli Infratechnik GmbH hat beim Amtsgericht Hannover Insolvenz angemeldet. Mit 12 Standorten und Hauptsitz in Isernhagen ist das Unternehmen sehr wichtig für große Auftraggeber wie Telekom und Deutsche Glasfaser.

Im letzten Jahr unternahm Soli Infratechnik einen Restrukturierungsversuch, um wieder genügend Gewinn zu erwirtschaften und so die Existenz der Firma zu sichern sowie eine Insolvenz zu vermeiden. Dieser Sanierungsversuch blieb jedoch erfolglos.

700 Mitarbeiter betroffen – Wie ist es zur Insolvenz des Telekom-Zulieferers gekommen?

Die Krise wurde hauptsächlich durch Verzögerungen bei der Fertigstellung bereits beauftragter Projekte ausgelöst, heißt es von Silvio Höfer, dem zuständigen Insolvenzverwalter von der Rechtsanwaltsgesellschaft Anchor. Zusätzlich trugen erhebliche Steigerungen der Materialpreise und Löhne zur Verschärfung der Situation bei. Erhebliche Lieferkettenprobleme behinderten ebenfalls die Fertigstellungen. Letzten Sommer gab es einen Sanierungsversuch für die Soli Infratechnik. Diese Maßnahmen erwiesen sich aber aufgrund der anhaltenden Probleme auf den Baustellen als unzureichend.

Laut Pressemeldung von Anchor hat Soli Infratechnik im vergangenen Jahr einen Umsatz von 135,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Offenbar nicht genug, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Von der Insolvenz sollen 700 Mitarbeiter an den 12 Standorten betroffen sein.

Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle. (Symbolbild) © Sina Schuldt/dpa

Trotz Insolvenz-Anmeldung: Bauprojekte sollen weitergehen

Wie geht es weiter? Bevor die Firma schließt, sucht Soli Infratechnik jetzt nach Investoren. Entscheidend ist, dass schnellstmöglich welche gefunden werden. Das Unternehmen ist nämlich ein wichtiger Akteur bei Planung, Verlegung und Anschluss von Glasfaser-Infrastruktur in Deutschland, berichtet CHIP. Zu den größten Auftraggebern gehören die Unternehmen Deutsche Telekom, Deutsche Glasfaser und Deutsche Giganetz.

„Unsere erste Aufgabe ist die Sicherstellung des laufenden Geschäftsbetriebs. In einem nächsten Schritt geht es nun um die Erarbeitung einer tragfähigen Finanzierungslösung für die Soli Infratechnik“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Silvio Höfer.

Deutsche Glasfaser reagiert auf die Insolvenz – Neuer Baupartner in Aussicht?

„Eine Regelinsolvenz bedeutet nicht automatisch, dass alle Bauprojekte sofort eingestellt werden“, äußer sich der Pressesprecher von Deutsche Glasfaser bei LokalPlus

Aber auch nach neuen Baupartnern hält Deutsche Glasfaser Ausschau: „Derzeit prüfen wir mit allen Beteiligten, welche Projekte wir noch mit Soli fertigstellen können und wo wir einen alternativen Baupartner beauftragen werden. Die betroffenen Kunden, Kommunen und Behörden werden von uns informiert.“

Die Prognose der Experten für 2024 – Droht eine Insolvenzwelle?

Die Allianz Trade Insolvenzstudie ist eine Analyse der Kreditversicherungsgruppe Allianz. Der Bericht analysiert die globalen und regionalen Trends bei Unternehmensinsolvenzen, wobei der Schwerpunkt auf den Auswirkungen der Wirtschaftslage, politischen Unsicherheiten und Risiken auf die Insolvenzraten liegt.

Laut Augsburger Allgemeine zeigte die Untersuchung, dass die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland im Jahr 2023 deutlich gestiegen sind, insbesondere im zweiten Halbjahr, mit einem Anstieg von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen waren die Branchen Gastwirtschaft, Handel, Bauwesen und B2B-Dienstleistungen. Für das Jahr 2024 wurde ein weiterer Anstieg der Insolvenzen prognostiziert, der die Zahl der Fälle von 2019 (15.481 Fälle) übertreffen soll. Es wird erwartet, dass die Zahl der Insolvenzen auf etwa 20.260 Fälle ansteigt, was einem Zuwachs von rund 13 Prozent entspricht.

Die Prognose vom letzten bestätigt sich immer mehr. Bis zu diesem Zeitpunkt kann das Statistische Bundesamt feststellen, dass es allein im Februar 202 31,1 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Februar 2023 gab. Im April 2024 waren es 28,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Reiseveranstalter FTI
Reiseveranstalter FTI hat im Juni Insolvenz angemeldet. © dpa

Ende November 2023 meldete die Signa Holding Insolvenz an, die Anfang 2024 richtig Fahrt aufnahm. In diesem Jahr hat die Kaufhauskette Galeria aus dem Signa-Imperium ihre dritte Insolvenz angemeldet. Im April eröffnete das Amtsgericht Essen das Insolvenzverfahren.

Vor wenigen Tagen sorgte die Pleite des Reiseveranstalters FTI für großes Aufsehen. Die FTI Touristik GmbH, Europas drittgrößter Reisekonzern und Muttergesellschaft der FTI Group, hat am 3. Juni Insolvenz beim Amtsgericht München angemeldet.

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