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Oliver Zeidler holt Gold im Rudern, Achter wird Vierter
Jubel bei den deutschen Ruderern: Oliver Zeidler hat im Einer die erhoffte Goldmedaille für Deutschland geholt. Er feierte einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Der Deutschland-Achter erreichte den vierten Platz.
Im Ziel übermannten ihn die Tränen: Oliver Zeidler hatte ein souveränes Rennen im Finale über die 2.000-m-Distanz abgeliefert und die gesamte Weltelite deklassiert. Dann ließ er seinen Emotionen freien Lauf.
Vor den Augen seiner Freundin, seiner Familie und vielen Freunden im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne war Zeidler als großer Favorit auf die Strecke gegangen. Der 28-Jährige kam mit dieser Drucksituation bestens zurecht.
“Bin meinem Vater sehr, sehr dankbar”
“Diese Medaille in der Hand zu haben – jetzt hat man etwas zum Vorzeigen, das fühlt sich gut an. Ich widme die Medaille meinen Eltern, vor allem meinen Vater. Er hat mich von meinem ersten Ruderschlag begleitet. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar”, sagte Zeidler nach seinem Gold-Coup.
“Ein perfekter Tag”
“Das ist surreal, ich kann es nicht fassen. Das war die Vollendung – ein perfekter Tag”, sagte Vater Heino ebenfalls mit feuchten Augen im ZDF: “Er hat auf jeder Teilstrecke den Vorsprung ausgebaut. Es war souverän von Anfang bis Ende. Wie er mit dem Druck umgegangen ist, war unglaublich.”
Van Dorp wird nur Dritter
Silber ging an den neutralen Athleten Jauheni Salaty aus Weißrussland. Bronze holte Zeidlers Dauerrivale, der Niederländer Simon van Dorp, der im Rennen lange erster Verfolger des Deutschen gewesen war.
Rennen musste kurzfristig verschoben werden
Kurios: Das Einer-Rennen musste um eine Stunde verschoben worden. Das war notwendig, da ein Bus mit Finalteilnehmern auf dem Weg vom olympischen Dorf ins Wassersportstadion mit einem Motorschaden liegengeblieben war.
Für Zeidler, der erst 2016 vom Schwimmen zum Rudern gewechselt war, ist es nach drei WM-Titeln sowie drei EM-Goldmedaillen der größte Erfolg seiner Karriere. Bei den Spielen in Tokio war der als Topfavorit gestartete Zeidler noch überraschend im Halbfinale ausgeschieden.
Der gebürtige Dachauer stammt aus einer Ruder-Familie. Sein Großvater Hans-Johann Färber holte 1972 im sogenannten “Bullenvierer” Gold in München, seine Tante Judith Zeidler gewann 1988 im DDR-Achter bei den Spielen in Seoul. Oliver Zeidler ist damit der dritte Olympiasieger seiner Familie.
Achter fehlen knapp fünf Sekunden
Der Deutschland-Achter ist hingegen in Paris das erste Mal seit 16 Jahren bei Olympischen Spielen leer ausgegangen. Das deutsche Paradeboot um den neuen Schlagmann Torben Johannesen landete am letzten Finaltag der Ruder-Wettkämpfe am Samstag (03.08.2024) auf dem vierten Platz.
Damit verpasste der deutsche Achter nach schwierigen Jahren die erhoffte Medaille. Aufs Treppchen fehlten 4,52 Sekunden.
Der Sieg ging an das Boot aus Großbritannien. Silber holten sich die Niederländer, stärkste Nation im Rudern bei den Spielen in Paris, vor Mit-Favorit USA. Dann kamen schon die Deutschen.
Erstmals seit 2008 keine Medaille
Der Deutschland-Achter war erfolgsverwöhnt bei den vergangenen Olympischen Spielen. 2012 In London holte er Gold, danach 2016 und 2021 jeweils Silber. Nach einem Umbruch infolge der Spiele von Tokio musste das junge Team um Steuermann Jonas Wiesen zuletzt immer wieder Rückschläge hinnehmen, der Achter gehörte deshalb nicht zu den großen Medaillenfavoriten.
Rumänischer Frauen-Achter holt Gold
Eine kleine Überraschung gab es im Rennen der Frauen-Achter. Mit einer Bootslänge Vorsprung feierte der rumänische Frauen-Achter einen überlegenen Sieg und holte Gold. Vor drei Jahren in Tokio waren die Rumäninnen noch Sechste. Geschlagen geben musste sich der Titelverteidiger: Der Kanada-Achter errang Silber vor dem Boot aus Großbritannien.
Favoritin Florijn siegt im Einer der Frauen
Im Einer-Finale der Frauen gab es eine Wachablösung: Es siegte die junge Niederländerin Karolien Florijn bei ihrem Olympia-Debüt in 7:17,28 Min. vor der 13 Jahre älteren Neuseeländerin Emma Twigg, die 1,86 Sek. später durchs Ziel fuhr. Bronze ging an Viktorija Senkute aus Litauen.